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Hochschule Ostfalia

Redox-Flow-Batterie erweitert Energiepark

Der Stack bildet das Herzstück der 5 kW Redox-Flow-Batterie. Er bestimmt über seine Kontaktfläche die zur Verfügung gestellte elektrische Leistung. - Ostfalia - © Ostfalia
Der Stack bildet das Herzstück der 5 kW Redox-Flow-Batterie. Er bestimmt über seine Kontaktfläche die zur Verfügung gestellte elektrische Leistung. - Ostfalia
Die Fakultät Versorgungstechnik der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften hat auf dem Campus Wolfenbüttel einen regenerativen Energiepark aufgebaut. Jetzt ist dieser mit einer fünf Tonnen schweren Redox-Flow-Batterie erweitert worden. Eingeworben wurde sie von Prof. Dr. Lars Kühl im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgeschriebenen Förderrichtlinie „Qualifizierung von Ingenieurnachwuchs an Fachhochschulen“.

Ernten, Speichern, einspeisen


Ein Schwerlastkran platzierte den Redox-Flow-Batterie-Container, der von der kanadischen Firma Prudent Energy in China gefertigt wurde, auf die vorbereitete Plattform hinter dem Gebäude der Fakultät Versorgungstechnik. Dort befinden sich in der Nähe bereits ein Windrad und ein Elektrolyseur zur Erzeugung von Wasserstoff mit einem zugehörigen Gasspeicher. So kann durch Wind oder photovoltaisch erzeugte elektrische Energie der im Umfeld installierten Anlagen chemisch in Form von Wasserstoff gespeichert werden. Bei Bedarf wird der Wasserstoff über eine ebenfalls im Energiepark vorhandene Brennstoffzelle für das Versorgungsnetz wieder verstromt.

Flüssiger Elektrolyt als Energiespeicher


„Zukünftig wird diese als Smart Grid bezeichnete dezentrale Netzstruktur stärkere Lastschwankungen aktiv ausgleichen. Durch die Zunahme regenerativer Energieeinspeiser in das elektrische Versorgungsnetz werden vermehrt Fluktuationen im Leistungsangebot auftreten. Mit der neuen Redox-Flow-Batterie, von der bislang nach Deutschland nur zwei Systeme ausgeliefert wurden, steht dafür nun eine weitere innovative Speichertechnologie zur Verfügung“, berichtet Kühl. Dabei können große Mengen elektrischer Energie in einem flüssigen Elektrolyten, der mit Vanadiumionen in verschiedenen Ladungszuständen angereichert wird, gespeichert werden. „Mit dieser Vielzahl an neuen Speichertechniken hat der im Labor für Elektrotechnik und regenerative Energietechnik angesiedelte Energiepark mit seiner für Gebäude skalierten Leistungsklasse einen Ausbauzustand erreicht, der in Niedersachsen wohl einmalig ist und sich darüber hinaus auch bundesweit wie international sehen lassen kann“, erklärt Laborleiter Prof. Dr. Ekkehard Boggasch.

Der regenerative Energiepark der Ostfalia vereinigt regenerative Erzeugersysteme und Speichersysteme. - Ostfalia - © Ostfalia
Der regenerative Energiepark der Ostfalia vereinigt regenerative Erzeugersysteme und Speichersysteme. - Ostfalia


Dezentrale Speicher für Gebäude


Das Forschungsvorhaben mit dem Titel „DESG: Dezentrale Speicher für Gebäude“ ist am 1. August 2011 angelaufen. Kooperationspartner sind die Firmen WAGO, SMA, Heliocentris, das Fraunhofer Institut ICT und die De Montfort Universität in Leicester (Großbritannien). Ziel des Forschungsvorhabens ist es, neue praktische Erkenntnisse im Zusammenspiel und Management der verschiedenen Speichertechniken in einem Smart Grid zu erlangen. Es ist davon auszugehen, dass diese in einigen Jahren zum Standard in elektrischen Versorgungsnetzen gehören werden. ■