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BIM-Ausbildung

Wo BIM draufsteht, ist nicht immer BIM drin

Kompakt informieren

  • BIM ist im Baubereich angekommen, doch es fehlt an Fachkräften. Für die Ausbildung von Mitarbeitern zu BIM-Fachkräften sind Zeit und die richtigen Kurse erforderlich.
  • Neben kompetenten Schulungen, bei denen die Planungsmethode und kooperative Planungsprozesse im Vordergrund stehen, werden teilweise auch einfache BIM-Softwareschulungen angeboten.
  • Was für wen sinnvoll ist, muss individuell und anhand einer detaillierten Auflistung der Kursinhalte entschieden werden, denn mangels Ausbildungsstandards lassen sich die Angebote bisher nur schwer vergleichen.

BIM kann man nicht kaufen, BIM muss man erlernen. Auch wenn immer mehr Bausoftwareanbieter ihre Produkte unter dem BIM-Label vermarkten – Building Information Modeling (BIM) ist eine Planungsmethode, die vor allem Wissen, Know-how und Erfahrung voraussetzt. Doch eine gute Ausbildung dauert und kostet Geld.

Wer aktuell BIM-Fachkräfte sucht, wird kaum welche finden: Einerseits sind erfahrene BIM-Experten fest angestellt und gut bezahlt. Andererseits fehlt es Hochschulabgängern mit BIM-Know-how an praktischer Erfahrung. Den Großteil des Fachpersonals bilden große Planungs- und Bauunternehmen deshalb selbst aus, indem sie ausgewählte Mitarbeiter mit praktischer Erfahrung und Affinität zu digitalen Werkzeugen auf interne oder externe Schulungen schicken. Obwohl sich das Ausbildungsangebot inzwischen sehen lassen kann, ist die Qualität sehr unterschiedlich.

Was sollten BIM-Fachleute wissen?

Eine ganze Menge. Neben Modellierungsregeln (Koordinaten, Maßeinheiten, Strukturierung, Bezeichnung etc.), der Verwendung von BIM-Objekten oder der Auswertung von Bauteil-Attributen müssen BIM-Konstrukteure auch den IFC-Modellaustausch, die modellbasierte Qualitätsprüfung und Koordination beherrschen – denn BIM ist mehr als nur 3D-Modellierung: BIM ist vor allem eine Managementaufgabe.

Deshalb steht das Akronym häufig auch für „Building Information Management“. Die neue Planungsmethode funktioniert – insbesondere im Sinne einer fachübergreifenden kooperativen Anwendung (Big BIM, Open BIM) der neuen Planungsmethode – nur auf der Grundlage einer intensiven Kommunikation, Abstimmung, Koordination und Information aller Beteiligten.

Es müssen Absprachen / Vereinbarungen über Prozesse, Verantwortlichkeiten, Koordinationsabläufe, das Änderungsmanagement oder Anforderungen an die Struktur, den Inhalt und die Qualität der Informationen getroffen werden. Dazu gehören der Fertigstellungsgrad der Gebäudemodelle (Art, Umfang, Detaillierung, Informationstiefe etc.), eine koordinierte Strukturierung der Bauwerksmodelle nach Räumen oder Komponenten sowie Werkzeuge zur Vollständigkeits-, Konsistenz- oder Kollisionsüberprüfung.

Die Palette der weiteren Absprachen reicht von der Zuweisung von Verantwortlichkeiten im Projekt über die Kooperationsstrategie, die Auswahl und Verwendung der BIM-fähigen Software, Datenaustauschformate oder Projektplattformen bis hin zu technischen Details, wie Namenskonventionen, die Ablagestruktur oder Datei-Versionsverwaltung.

Grundlage der BIM-basierten Arbeitsweise ist deshalb ein zum Vertragsbestandteil zwischen Auftraggeber und Projektteilnehmern gehörender Projektabwicklungsplan, in dem alle oben genannten Spezifikationen definiert sind.

Weiteren Koordinierungsaufwand erfordert das BIM-Gebäudemodell, denn jeder Fachplaner generiert sein eigenes „Fachmodell“, für das er auch verantwortlich ist. Diese Fachmodelle werden in vereinbarten Abständen zusammengeführt, um sie auf mögliche Fehler, Inkonsistenzen und Kollisionen zu prüfen, Planungsstände abzugleichen etc.

Damit der Austausch der Fachmodelle und die Zusammensetzung in einem Koordinierungsmodell mit allen Projektbeteiligten möglichst reibungslos funktioniert, müssen bestimmte, die Modellierung betreffende Standards eingehalten werden. Diese werden ebenfalls zu Projektbeginn definiert und im BIM-Projektabwicklungsplan festgehalten. Beispiele für fachmodellübergreifende Modellierungsstandards sind eine einheitliche Gliederung in Bauabschnitte, Gebäudeteile, Geschosse, Räume, Bauteile etc., einheitliche Namenskonventionen oder der Detaillierungsgrad der Gebäudebauteile.

Diese und viele weitere Details der BIM-Planungsmethode müssen erlernt und anschließend praktisch angewendet werden – im Selbststudium mithilfe von Fachliteratur (siehe: Literatur und weitere Infos), über Online-Schulungen und Webinare oder im Rahmen von Kursen, Seminaren und Workshops.

Wie sind BIM-Kurse strukturiert?

Derzeit gibt es keine verbindlichen Richtlinien, die BIM-Kursen Ausbildungsinhalte und Qualitätsstandards vorgeben. Lehrinhalte, die Informationstiefe und Dauer der Ausbildung werden von den Anbietern bestimmt.

Im Rahmen der vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) in Zusammenarbeit mit buildingSmart Deutschland erstellten BIM-Richtlinienreihe VDI 2552 wird zwar in Blatt 8 „Building Information Modeling – Qualifikationen“ an einem Ausbildungsstandard gearbeitet. Die konstituierende Sitzung fand jedoch erst Ende 2015 statt. Das aus Vertretern der Bauwirtschaft, Planungsbüros, Hochschulen und Schulungsanbietern bestehende Gremium befindet sich deshalb noch in der Orientierungsphase und der Sichtung bestehender Qualifikationen (weitere Infos: www.vdi.de/bim). Geschaffen werden soll ein Ausbildungsstandard, der neben Inhalten auch Qualitäten definiert und Absolventen eine softwareübergreifende, interdisziplinäre Zusammenarbeit und Abstimmung im Sinne von Big BIM bzw. Open BIM ermöglicht.

Reine Softwareschulungen, bei denen Mitarbeitern einer Fachdisziplin Funktionsweisen von Softwarewerkzeugen erklärt werden, ohne zugleich Know-how zur interdisziplinären Kollaboration zu vermitteln, befähigen Schulungsteilnehmer dagegen lediglich für Little-BIM-Anwendungen. Da es in den Unternehmen, ebenso wie im BIM-Projektablauf, unterschiedliche Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche gibt, ist es sinnvoll, die Lehrinhalte an die verschiedenen Zielgruppen anzupassen.

Deshalb wird, etwa bei der „BIM Ready“-Ausbildung von Mensch und Maschine (siehe unten) zwischen dem BIM-Konstrukteur, dem BIM-Koordinator und dem BIM-Manager unterschieden.

Die Ausbildung zum BIM-Konstrukteur wird meist separat für Architekten, Tragwerksplaner und Gebäudetechniker angeboten. Darin werden Konzepte, Vorteile und Arbeitsweisen am konkreten BIM-Projekt vermittelt. Zu den Lehrinhalten gehören die gewerkspezifische Vorentwurfs-, Entwurfs-, Ausführungs- und Detailplanung am BIM-Modell, Modellierungsregeln, die Verwendung und Erstellung von Vorlagen, Familien und Layouts, die Erstellung eigener Bibliotheken gemäß BIM-Richtlinien, der IFC-Modellaustausch sowie die Qualitätsprüfung und Koordination.

Im Fokus der Ausbildung zum BIM-Koordinator steht dagegen der reibungslose Austausch von Modellen und Informationen, damit Modelle von verschiedenen Software-Umgebungen koordiniert, ausgewertet und analysiert werden können. Die Teilnehmer lernen, welche Funktionen und Verantwortungen ein BIM-Koordinator wahrnehmen muss, damit der interdisziplinäre Informationsaustausch möglichst reibungslos funktioniert.

Die BIM-Koordinator-Ausbildung orientiert sich an den openBIM-Grundsätzen von buildingSmart und vermittelt das Wissen, wie BIM-Richtlinien bzw. der „BIM Execution Plan“ (Bestimmung von Projektzielen, Prozessdefinition, Technologiestrukturen, Verantwortungen und Qualitätsmanagement) für ein Projekt erfolgreich angewendet werden. Zu den Lehrinhalten zählen der IFC- und BCF-Datenaustausch, die Qualitätsprüfung am IFC-Modell, das Erstellen von Prüfregeln, das Umsetzen der BIM-Richtlinien und des BIM Execution Plans, die Kollisionsprüfung über mehrere Gewerke, die Anwendung projektspezifischer Modellierungsregeln, die Verwendung von 3D-Modellinformationen, Raumbüchern und Metadatenbanken etc.

Ziel von BIM-Manager-Schulungen ist die Vermittlung von Technologien, Projektanforderungen und Verantwortlichkeiten sowie von Grundsätzen für eine erfolgreiche BIM-Einführung. Die Teilnehmer lernen, welche organisatorischen und technischen Aufgaben ein BIM-Manager übernehmen muss, um als Verantwortlicher die BIM-Prozesse im Sinne des Unternehmens steuern und durchsetzen zu können.

Zu den Lehrinhalten zählen das Erstellen von Standards, Vorlagen oder Bibliotheken, Dokumentationen (BIM-Vision, BIM-Roadmap, BIM-Richtlinien, BIM Execution Plan), das BIM-Organisationsmanagement, der BIM-Workflow, BIM Execution Plan und BIM-Management (Rollen und Verantwortungen, BIM-Standards, Projektbegleitung und Datenmanagement). Wichtig bei allen Schulungen ist, dass immer wieder Praxisbezüge hergestellt werden und die Arbeitsabläufe einzelner Disziplinen auch im Kontext integraler Planungsszenarien beleuchtet werden.

Welche Ausbildungsangebote gibt es?

Das Beratungs- und Generalplanungsunternehmen DeuBIM bietet über die zugehörige Akademie bereits seit 2014 ein interdisziplinäres Ausbildungsprogramm für Planer, Bauunternehmer, Immobilienmanager, Handwerksbetriebe und Bauherren an. Im Mittelpunkt der Kurse stehen die Anwendung der BIM-Planungsmethode und die Fortbildung im BIM-Management. Das Lehrprogramm orientiert sich an Richtlinienkreisen von buildingSmart, VDI sowie planen-bauen 4.0.

Die DeuBIM-Akademie lehrt unabhängig von Softwareanbietern und Generalunternehmen. Ab Herbst 2016 starten neue BIM-Basisanwenderkurse in Kooperation mit der TÜV SÜD Akademie in Essen, München und Berlin, als erste Stufe der Ausbildung zum professionellen BIM-Anwender. Die zweite Stufe der Ausbildung bilden Professional-Kurse im Bereich Planen, Bauen, Betreiben und Managen. Straffe Kursprogramme und ein modulares Konzept sollen Abwesenheitszeiten in den Unternehmen minimieren. Kostenpunkt der BIM-Basisanwenderkurse: 2295 Euro (weitere Infos: www.deubim.de/akademie (Anm. d. Red.: Link nicht mehr gültig) und www.tuev-sued.de/akademie-de/seminare-technik/gebaeudetechnik-1/bim).

Die Akademie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) bietet in Zusammenarbeit mit planen-bauen 4.0 und Hochtief ViCon den BIM-Schulungs- und Zertifizierungskurs „BIM Professional“ an. Er vermittelt Kompetenzen in den Bereichen Technologie, Prozesse, Menschen und Richtlinien, um mit geeigneten Werkzeugen und Methoden Projekte mit BIM effizienter realisieren zu können.

Die Schulung ist in sechs themenspezifische Module mit Praxisanteil gegliedert. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung erhalten die Teilnehmer ein Abschlusszertifikat der Ruhr-Universität. Es wird von der Gesellschaft planen-bauen 4.0, hervorgegangen aus einer gemeinsamen Initiative von Verbänden und Kammerorganisationen der Wertschöpfungskette Planen, Bauen und Betreiben in Deutschland, unterstützt und anerkannt. Der Gesamtpreis für den Kurs beträgt 7400 Euro (weitere Infos: www.bim-professional.de).

In Deutschland, Österreich und in der Schweiz bietet Mensch und Maschine eine „BIM Ready“-Ausbildung zum BIM-Konstrukteur für ausführende Planer, Technische Zeichner und BIM-Einsteiger, zum BIM-Koordinator für leitende Mitarbeiter, Technische Projekt-leiter und BIM-Konstrukteure sowie zum BIM-Manager für Projektleiter, Geschäftsführer und BIM-Koordinatoren.

Die Ausbildungsinhalte entsprechen der oben beschriebenen Struktur. Der Ausbildungslehrgang orientiert sich an den OpenBIM-Grundsätzen der buildingSmart und vermittelt das Wissen, wie BIM-Richtlinien bzw. der BIM Execution Plan für ein Projekt erfolgreich angewendet werden. Die Kurskosten pro Person liegen zwischen 4400 und 4900 Euro. Eingesetzt werden die Programme Autodesk Revit, Navisworks, Glue sowie Solibri von Solibri Inc. / Nemetschek. Die Ausbildung orientiert sich an OpenBIM-Standards, der BIM-Manager-Kurs ist zusätzlich buildingSmart-zertifiziert (weitere Infos: www.mum.de/de-bim-ready-ausbildung.cad).

Auch ATP, ein international agierendes Architektur- und Ingenieurbüro, bietet über die ATP-Tochter Plandata softwareübergreifende BIM-Schulungen für Architektur, Tragwerksplanung, Haustechnik und Elektrotechnik an. Die Schulungen werden in kleinen Gruppen in Form von Praxisseminaren durchgeführt, die neben Softwaregrundlagen auch BIM-Basiswissen vermittelt: von Modelliergrundlagen, Auswertungsmethoden und Modellprüfungen über interdisziplinäre Methoden der modellbasierten Kommunikation bis hin zur Übergabe an Simulationsprogramme aus Haustechnik, Bauphysik und Statik. Auf der Wissensplattform bimpedia.eu sind sämtliche Kurse inhaltlich einsehbar, inklusive vertiefenden Anleitungen, Video-Tutorials, Prozess-Standards und anderen Inhalten, sodass Schulungen jederzeit wiederholt und vertieft werden können. Die Kosten betragen pro Schulungstag 1000 bis 1500 Euro bei maximal acht Teilnehmern. (weitere Infos: www.plandata.at).

Der zweisemestrige Lehrgang zum BIM-Koordinator des Wirtschaftsförderungsinstituts der Wirtschaftskammer Österreich (WIFI) schließt mit einer Projektarbeit und einer Diplomprüfung ab und umfasst vier Teilbereiche: Mensch (Kommunikation und Konfliktmanagement, BIM-Projektmanagement, Risikomanagement, Prozessmanagement und Technologie), Kalkulation / Abrechnung (Gebäudemodellstruktur, Planungsgrundlagenermittlung, Simulation, Prüfsoftware), Richtlinien (Datenschutz, Baurecht, ÖNORM) und Prozesse (Lebenszyklus, Betrieb, digitale örtliche Bauaufsicht). Die Kurskosten betragen ca. 4900 Euro. Praktisch gearbeitet wird mit AutoCAD, ArchiCAD, Revit, Solibri Model Checker, AutoDesk Navisworks und Tekla BIMSight. Basis der Ausbildung sind die Ö-Normen A6241-1/-2, A6250, B180X und A7010 (weitere Infos: www.wifi.at/bim).

BIM an den Hochschulen in D-A-CH

An Hochschulen ist BIM schon seit geraumer Zeit im Rahmen von Vorlesungen, Workshops, Praxisübungen und Abschlussarbeiten ein Thema. Obwohl sich BIM praktisch auf alle Ausbildungsinhalte auswirkt, ist die neue Planungsmethode jedoch noch nicht auf breiter Basis in das Studium integriert. Häufig handelt es sich um ein an höhere Semester gerichtetes, singuläres Lehrangebot engagierter Professoren und Assistenten.

Mit dem Ziel, einen Ausbildungsstandard zu definieren und das Lehrangebot qualitativ vergleichbar zu machen, haben die Mitglieder des Arbeitskreises für Bauinformatik an der RUB im April 2015 detaillierte Lehrinhalte zur Ausbildung von BIM-Kompetenzen definiert. Ziel der universitären Ausbildung sollte demnach die Vermittlung von methodischen Kenntnissen sein, die Absolventen in die Lage versetzen sollen, BIM-Prozesse in Unternehmen und öffentlichen Institutionen einzuführen, zu gestalten, zu überwachen und weiterzuentwickeln (weitere Infos: www.gacce.de/bim.php).

Hierzulande gibt es bereits zahlreiche BIM-Lehrangebote. So beschäftigt sich beispielsweise der Lehrstuhl Informatik im Bauwesen in Forschung und Lehre an der RUB schon seit über 15 Jahren mit der Entwicklung und Anwendung von BIM-Methoden. In diversen Bachelor- und Master-Semestern werden Grundlagen und spezielle Anwendungen des digitalen Planens und Bauens vermittelt.

Das Institut für Datenbankorientiertes Konstruieren (IDoK) der Jade-Hochschule hat sich zum Ziel gesetzt, die BIM-Prinzipien und Methoden auch in die Lehre einfließen zu lassen. Aus diesem Grund wurde ein internes Projekt gestartet, um Bauinformationsmodelle in alle relevanten Module des Bachelorstudienganges einzubringen.

Auch am Institut für numerische Methoden und Informatik im Bauwesen an der TU Darmstadt stehen die BIM-Modellierung und daran angegliederte Koordinations-, Analyse- und Berechnungsprozesse im Fokus der universitären Ausbildung.

Am Lehrstuhl für Computergestützte Modellierung und Simulation der TU München werden ebenfalls zahlreiche Bachelor- und Master-lehrgänge angeboten, die BIM und angren-zende Fachdisziplinen der Bauinformatik zum Inhalt haben.

In Österreich werden Studierenden vor allem Weiterbildungs- und Vertiefungsseminare offeriert. So sind am Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement der TU Wien die integrale Planung und BIM fester Bestandteil der studentischen Ausbildung, wobei der Fokus auf der interdisziplinären Ausrichtung der Lehrveranstaltungen liegt.

Das Weiterbildungsangebot der FH Campus Wien umfasst ein- und mehrtägige Seminare und Kurse zum Thema „Grundlagen des BIM-Managements“, in denen auch praktisches Planungswissen vermittelt wird. BIM-Weiterbildungsseminare werden ferner an den Universitäten Innsbruck und Graz angeboten.

Auch in der Schweiz gibt es universitäre BIM-Ausbildungsmöglichkeiten – etwa an der Hochschule Luzern, Departement Technik & Architektur. Hier erhalten Studierende der Studiengänge Architektur, Bauingenieur und Haustechnik eine Ausbildungsmöglichkeit zum Bachelor BIM-Gebäudetechnik. BIM-Weiterbildungskurse gibt es an der FH Nordwestschweiz (CAS Digitales Bauen, BIM-Leadership Digitales Bauen), an der FH Bern (GreenBIM) oder an der Zürcher Hochschule für angewandte Technik (CAS Life Cycle Management Immobilien).

Große Nachfrage, fehlende Standards

BIM-Erfahrung ist gefragt und wird gut bezahlt, da momentan nicht genug Personal und Wissen im Markt vorhanden ist. Ausbildungsstätten haben den Bedarf erkannt, aber auch Unternehmen versuchen auf den (an)fahrenden Zug aufzuspringen, indem sie die BIM-Ausbildung zum Geschäftsmodell machen.

Da es derzeit keinen einheitlichen BIM-Ausbildungsstandard gibt, werden neben fachkompetenten, engagierten, an OpenBIM-, buildingSmart- und anderen Richtlinien orientierten Angeboten auch schlichte Closed-BIM-Softwareschulungen mit teilweise fragwürdigen „BIM-Diplomen“ offeriert.

Interessierten fällt es deshalb schwer, Ausbildungsangebote einzuschätzen und zu vergleichen. Solange sich kein verbindlicher Standard für die Ausbildung und für vergleichbare Abschlüsse durchsetzt, wird sich an dieser Situation auch nichts ändern.Marian Behaneck

Literatur und weitere Infos (Auswahl)

[1] Borrmann, A.; König, M.; Koch, C.; Beetz, J. (Hrsg.): Building Information Modeling. Technologische Grundlagen und industrielle Praxis. Heidelberg: VDI-Buch, Springer, 2015

[2] Egger, M.; Hausknecht, K.; Liebich, T.; Przybylo, J.; Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR, Hrsg.): BIM-Leitfaden für Deutschland. Berlin: Eigenverlag, 2014, Download über  Webcode  575317

[3] Ernst & Sohn (Hrsg.): BIM – Building Information Modeling 2015. Berlin: Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften, 2015

[4] Essig, B.; DIN (Hrsg.): BIM und TGA. Engineering und Dokumentation der Technischen Gebäudeausrüstung. Berlin: Beuth Verlag, 2015

[5] Günthner, W.; Borrmann, A.: Digitale Baustelle – innovativer planen, effizienter ausführen. Werkzeuge und Methoden für das 21. Jahrhundert. Heidelberg: Springer, 2011

[6] Hausknecht, K.; Liebich, T.: BIM-Kompendium. Building Information Modeling als neue Planungsmethode. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag, 2016

[7] Przybylo, J.; DIN (Hrsg.): BIM – Einstieg kompakt: Die wichtigsten BIM-Prinzipien in Projekt und Unternehmen. Berlin: Beuth Verlag, 2015

[8] Westphal, T.; Herrmann, E.M. (Hrsg.): BIM – Building Information Modeling I Management. München: Edition Detail, Institut für internationale Architektur-Dokumentation, 2015

bimundumbimherum.wordpress.com BIM-Blog

www.aec3.de BIM-Prozessoptimierung

www.bim-events.de Seminare, Veranstaltungen

www.bim-information.com Video-Anwenderberichte

www.bim-me-up.com BIM-Blog

www.bim4you.de 5D-BIM-Lösung BIM4You

www.bimpedia.eu BIM-Wissensdatenbank

www.buildingsmart.de IFC/BIM-Anwendergruppe

www.buildingsmart-tech.org buildingSmart international

www.deubim.de BIM-Akademie etc.

www.gacce.de/bim.php BIM in der Lehre

www.planen-bauen40.de Initiative planen-bauen 4.0

www.vrame.com Schulung, Beratung etc.

www.youtube.de Kanal: BIM for Beginners

BIM-Leitfaden und Kompendium

Wer sich in BIM (vorab) einarbeiten möchte, findet inzwischen gute Literatur, die sich teil-weise auch zum Selbststudium eignet (siehe Literatur und weitere Infos). Allen voran ist der BIM-Leitfaden für Deutschland vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Hrsg.) zu nennen [2]. Das Kompendium kann man sich über  Webcode  575317 kostenlos herunterladen und es enthält praktisch alles, was man rund um BIM wissen sollte. Detaillierte und reichlich bebilderte Informationen bietet die auch als Ein-stieg, zum Selbststudium, als Nachschlagewerk oder als Lehrbuch geeignete Publikation „BIM-Kompendium“ [6]. Die Autoren führen in die BIM-Planungsmethode ein, vermitteln das BIM-Grundwissen zu Programmen, Bauwerksmodellen, Methoden und Arbeitsabläufen, zeigen aber auch, wie eine erfolgreiche BIM-Einführung und Anwendung gelingen kann.

BIM-Glossar

Little / Big BIM: Unter Little BIM versteht man den BIM-Einsatz als Insellösung innerhalb eines Büros, einer Planungsdisziplin und einer Softwarelösung. Big BIM umfasst dagegen die Zusammenarbeit aller an der Planung, Ausführung und Nutzung eines Bauwerks beteiligter Partner und deren Softwarewerkzeuge unterschiedlicher Hersteller über ein gemeinsames BIM-Datenmodell.

Open / Closed BIM: Parallel zum „Little / Big BIM“-Begriff auf die Software bezogene Bezeichnung für eine offene (Open BIM) oder geschlossene Softwarelandschaft (Closed BIM). Open BIM bezeichnet ferner auch eine Marketinginitiative von buildingSmart und mehreren Softwareanbietern, die das offene buildingSmart-Datenmodell mit dem Ziel unterstützen, BIM in der gesamten Baubranche weltweit voranzutreiben.

4D-, 5D-, 6D- und 7D-BIM: Wird das dreidimensionale BIM-Datenmodell um die vierte Dimension „Zeit“ erweitert (4D-BIM), kann vorab der Bauablauf visualisiert werden. 5D-BIM berücksichtigt zusätzlich auch Mengen, Baukosten und Ressourcen, womit Bau- und Montageprozesse simuliert werden können. Mit 6D-BIM werden auch Lebenszyklusaspekte, wie die Gebäudebewirtschaftung, der Abriss und die Entsorgung / Materialwiederverwertung, einbezogen. 7D-BIM berücksichtigt Aspekte der Gebäudenutzung (Facility Management), wie Wartung, Instandhaltung etc.

IFC: Industry Foundation Classes. Offener, von buildingSmart international definierter Datenstandard zur digitalen Beschreibung von BIM-Datenmodellen, inklusive aller Gebäudestrukturen und Bauteileigenschaften, um Planungsdaten zwischen unterschiedlichen Bausoftwaresystemen verlustfrei austauschen zu können.

BCF: Mit dem Open BIM Collaboration Format (BCF) können Problemstellen, z. B. Kollisionen und Lösungsvorschläge, einzeln übermittelt, korrigiert und zurückgeschickt werden. BCF-Dateien enthalten eine Verlinkung zur entsprechenden Stelle im IFC-Gebäudemodell.

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