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ANLAGENTECHNIK

496 Natriumacetat-Speicherelemente

Im Studentenwerk Düsseldorf befinden sich 496 Zylinder mit Natriumacetat als Speichermedium für BHKW-Abwärme. - HM Heizkörper - © HM Heizkörper
Im Studentenwerk Düsseldorf befinden sich 496 Zylinder mit Natriumacetat als Speichermedium für BHKW-Abwärme. - HM Heizkörper
Im Studentenwerk Düsseldorf wird seit November 2012 Abwärme aus einer BHKW-Anlage (140 kW el und 210 kW th ) für 400 Studentenappartements nahe der Heinrich-Heine-Universität in 496 mit Natriumacetat (C 2 H 3 NaO 2 , wird auch in Wärmekissen verwendet) gefüllten Zylindern zwischengelagert. Die Zellen verteilen sich auf mehrere Kellerräume. Jede der regenerierbaren Einheiten fasst 115 kg. Sie haben inklusive Dämmung einen Durchmesser von 40 cm und eine Höhe von knapp 2 m. Ihre Speicherkapazität von 12 kWh setzt sich aus 8 kWh latent und 4 kWh sensibel zusammen. Ein Wasserspeicher, dem man 20 °C entnehmen wollte, müsste für die gleiche Kapazität ein Volumen von 460 l bereitstellen.

Kristallisationswärme kann verlustfrei gespeichert werden


In den Salzflaschen der einzigartigen Thermobatterie wird die vom BHKW gelieferte Wärme (85 °C über ca. 3 h) über 16 mit Heizwasser durchflossene Wärmeübertragungsrohre aus Edelstahl durch das Schmelzen des Natriumacetats (Schmelzwärme 260 kJ/kg) deponiert. Bei Bedarf ruft die Regelung diesen Puffer ab: über einen Zünder, dessen Druckimpuls eine spontane, stark exotherme Kristallisation der übersättigten Lösung bewirkt. Die bei ca. 58 °C freiwerdende Kristallisationswärme kann dann zur Deckung des Wärmebedarfs (bei etwa 55 °C) verwendet werden. Durch die Regeneration kann die BHKW-Laufzeit verlängert und vom Wärmebedarf abgekoppelt werden. Die latente Speicherkapazität kann zeitlich unbefristet verlustfrei gespeichert werden.

Mit der Pilotanlage sollen Erfahrungen gesammelt werden


Studentenwerk Düsseldorf: Unter der Glaspyramide befindet sich die BHKW-Anlage und unter dem Kiesdach verteilen sich die Natriumacetat-Latentwärmespeicher. - HM Heizkörper - © HM Heizkörper
Studentenwerk Düsseldorf: Unter der Glaspyramide befindet sich die BHKW-Anlage und unter dem Kiesdach verteilen sich die Natriumacetat-Latentwärmespeicher. - HM Heizkörper
Die Installation im Studentenwerk ist eine Pilotanlage. Mir ihr sollen Erfahrungen mit der Verschaltung, mit den Ladezyklen, mit den Temperaturen, den Werkstoffen, eventuell auch mit der Geometrie der Zylinder oder mit dem Speichermedium beziehungsweise dem richtigen Schmelzpunkt gesammelt werden, so Christian Muhr, Geschäftsführer der HM Heizkörper GmbH , Dingelstädt. Das Pilotprojekt Studentenwerk Düsseldorf betreuen sein Unternehmen als Hersteller der Thermobatterie, ferner die Firma Brasst , Berlin, als Anlagenbauer sowie der Großhändler Zander . ■