Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
ENEV

“Massive Probleme beim Start der EnEV“

(c) Randy Faris / Fuse / Thinkstock - Randy Faris / Fuse / Thinkstock - © Randy Faris / Fuse / Thinkstock
(c) Randy Faris / Fuse / Thinkstock - Randy Faris / Fuse / Thinkstock
Zum 1. Mai 2014 tritt die neue EnEV in Kraft. Mit der Einführung ist eine ganze Reihe von Änderungen verbunden, die sich auf neue Abläufe bei der Berechnung und Dokumentation von Gebäuden beziehen. So wird erstmals in der Geschichte der energiesparrechtlichen Vorschriften der Bundesrepublik eine Registrierung der auszustellenden – nicht der ausgestellten – Energieausweise erforderlich, was bereits Schritte vor der eigentlichen Nachweisführung erforderlich macht. Der Verordnungsgeber hat das Deutsche Institut für Bautechnik DIBt als Registrierstelle benannt, die ab 1. Mai 2014 für den reibungslosen Ablauf mitverantwortlich zeichnet.

„Als mangelhaft zu bezeichnende Dateibeschreibung“


Doch der Stand der Vorbereitung zwei Wochen vor dem Start des neuen Systems ist laut 18599 Gütegemeinschaft alles andere als zufriedenstellend. Zwar ist die Registrierstelle des DIBt mittlerweile eingerichtet, doch sonst sei man von einem guten Vorbereitungsstand weit entfernt. Als Vorsitzender des Vorstandes der 18599 Gütegemeinschaft sagte Prof. Dr.-Ing. Bert Oschatz dazu, dass insbesondere die als mangelhaft zu bezeichnende Qualität der Dateibeschreibung für das Registrierungsportal allen Softwareherstellern ernsthafte Probleme bereite: „Damit kann man so nicht arbeiten.“ Mit der Schnittstelle nehmen die Programme Kontakt zum DIBt-Portal auf. Klar sei, was passiert, wenn es einen solchen Kontakt nicht gibt. Der Nutzer der Software wird sich dann direkt an das DIBt wenden müssen, was auf diesen Ansturm wohl aber nicht ausgelegt sein sollte.

Bezahlen ist nur mit PayPal möglich


Dass der Planer künftig für die Registrierung eines Energieausweisen zu bezahlen hat, ist bereits beschlossene Sache. Fragen wirft jedoch auf, dass allein PayPal als Zahlungsart akzeptiert wird. „Eine hohe Anzahl von Betroffenen setzt dieses System bis heute gar nicht ein, sondern bezahlt auf andere Weise. Wer erst ab Mai auf das Registrierungsportal geht, erlebt dann eine böse Überraschung“, so Oschatz. Auch von der Wohnungswirtschaft, die eine Vielzahl von Energieausweisen zu erstellen hat, wird die Beschränkung auf PayPal massiv kritisiert.

Anm.: Zwischenzeitlich hat das DIBt bekanntgegeben, dass Registriernummern bzw. Kontingente auch per Bezahlung mit Überweisung erworben werden können. Bei einer Bezahlung per Überweisung sind die Registriernummern joch erst nach erfolgtem Zahlungseingang verfügbar (bis zu 7 Arbeitstage). Der Zahlungsberechtigte werde dann über die Freischaltung der Registriernummer/n per E-Mail von der Registrierstelle informiert.

Drucktool für Energieausweise ist noch nicht fertig


Sollte es dem potenziellen Energieausweisersteller trotzdem gelungen sein, eine Registrierungsnummer zu „erstehen“, dann folgt das nächste Problem. Das offizielle Drucktool für Energieausweise ist bislang nicht fertiggestellt. Zwar werden von offizieller Seite Versprechungen gemacht, dass das Tool noch bis Mai komme, doch was, wenn auch dieses nachgebessert werden muss? Oschatz: „Die Softwarehersteller stehen in der Pflicht, ihren Kunden pünktlich eine funktionierende Software zu liefern. Es bleibt ein Geheimnis, zu verstehen, wie das funktionieren kann, wenn von offizieller Seite die gesamte Vorphase zur Einführung des EnEV für sich beansprucht wird.“ Im schlimmsten Fall können ab Mai keine Energieausweise ausgestellt werden. Doch das genau verlangt die EnEV 2014 für jedes neu zu erstellenden Gebäude generell und in einigen Fällen auch für Bestandsgebäude.

Klare und verständliche Angaben sind erforderlich


Als Interessensverband der Softwarehersteller hat die 18599 Gütegemeinschaft betont, dass man alles daran setze, den Start zur EnEV 2014 für alle Planer so reibungslos wie möglich zu gestalten. Das erfordere jedoch eine klare und nachvollziehbare Planung bei den offiziellen Stellen, die gemäß Verordnung für die Einführung der EnEV 2014 verantwortlich sind. Die 18599 Gütegemeinschaft erwarte deshalb von allen Beteiligten, dass nun alles unternommen wird, um die Umsetzung der EnEV zügig anzugehen und voranzutreiben. Dazu würden klare und verständliche Angaben für alle Seiten gehören. ■