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Studien

Mengenregler: Kleines Ding — mit großer Wirkung?

Neoperl-Mengenregler. - Neoperl - © Neoperl
Neoperl-Mengenregler. - Neoperl
Wer einen Mengenregler im Duschkopf montiert, spart Wasser und Energie. Doch wie viel Wasser und Energie verbraucht dessen Produktion? Wie viel CO 2 wird auf den Transportwegen freigesetzt? Lohnt sich die Herstellung überhaupt oder ist das Ganze für die Umwelt ein Nullsummenspiel?

Wissenschaftler der TU Berlin haben im Auftrag des Sanitärzulieferers Neoperl den gesamten Lebensweg eines Mengenreglers aus der Produktionsstätte in Müllheim im Detail zurückverfolgt, um dessen Ökobilanz zu bestimmen. Sie zählten jeden benötigten Tropfen Wasser, jede Kilowattstunde Energie und jedes ausgestoßene Gramm CO2 auf dem Weg der Rohstoffgewinnung, Materialherstellung, Produktion, Montage, Verpackung, allen Transportwegen sowie der Entsorgung.

Oft werden Umweltprobleme nur verlagert

Diese Zahlen verglichen die Forscher mit dem Einsparpotenzial eines Mengenreglers, wenn er zehn Jahre in einem Duschkopf im Einsatz ist. Studienleiter Dr.-Ing. Markus Berger erlebt bei der Erstellung von Ökobilanzen oft Überraschungen: „Vermeintlich umweltfreundliche Produkte erweisen sich bei genauerem Hinsehen oft als weniger ‚grün‘, da Umweltprobleme zum Beispiel nur verlagert, aber nicht tatsächlich reduziert werden. Selten haben wir ein so eindeutig positives Ergebnis gesehen wie bei dem Mengenregler. Die Umweltlasten, die durch seine Herstellung entstehen, hat er durch die Wassereinsparung und die damit verbundene Energieersparnis nach nur wenigen Tagen wieder eingespielt.“

Ist ein Mengenregler zehn Jahre im Einsatz, so spart er 166.200 l Wasser, 790 l Wasserverbrauch durch Verdunstung, Erwärmung und Bereitstellung, 5342 kWh Primärenergie und 1223 kg an CO2-Emissionen.

Die Ergebnisse im Detail

Die Resultate dieser wissenschaftlichen Studie sind eindeutig: Den Wasser-Fußabdruck, welchen der Mengenregler in der Produktion hinterlässt, macht er nach zehn Jahren im Einsatz um mehr als das 26.000-fache wieder wett.

Duschen zwei Personen zehn Jahre lang täglich fünf Minuten mit eingebautem Mengenregler, so sparen sie ca. 160.000 l (15 l/min ohne Mengenregler, 9,5 l/min mit Mengenregler). Ein Großteil des beim Duschen genutzten Wassers wird wieder aufbereitet, fließt in den regionalen Wasserkreislauf zurück und ist somit nicht „verloren“. Ein kleiner Teil des Wassers, z.B. Prozesswasser, das bei der Energieerzeugung verdunstet oder Wasser, das beim Duschen selbst verdunstet, wird hingegen tatsächlich „verbraucht“, da es dem lokalen Kreislauf entzogen wird und nicht mehr zur Verfügung steht. Durch den Einsatz eines Mengenreglers über zehn Jahre gehen ca. 790 Liter Wasser weniger verloren. Dies ist ungefähr 26.000-mal mehr als die 30 ml Wasser, die bei der Produktion des Mengenreglers verloren gehen.

Ähnlich hoch ist das Sparpotenzial beim Energie-Fußabdruck: Für die Herstellung eines Mengenreglers sind 0,034 kWh erforderlich. Da mit einem Mengenregler auch weniger warmes Wasser benötigt wird und nach der Dusche weniger Wasser wieder aufbereitet werden muss, sinkt entsprechend der Energieverbrauch. In zehn Jahren werden so 5342 kWh gespart – also das 160 000-fache.

Noch eindrucksvoller fällt das Ergebnis bei den Treibhausgasemissionen aus: Bei der Herstellung eines Mengenreglers werden 5,9 g CO2 freigesetzt. In zehn Jahren spart er hingegen ca. 1,2 t CO2 bei der Trinkwassererwärmung ein – das 200.000-fache. ■