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Energiewende

Wärmewende erfordert mehr Informationen und Anreize

© ilkercelik / iStock / Getty Images Plus
Die Studie „Wärmewende Deutschland – Eine Bestands- und Potenzialanalyse des deutschen Heizungsmarktes“ des Bonner Markt- und Wirtschaftsforschungsunternehmens EuPD Research gibt auf Basis einer repräsentativen Befragung unter zehntausend Haushalten einen Einblick in den aktuellen Heizungsbestand im Wohnbereich und leitet die mittelfristigen Entwicklungen bis 2030 im deutschen Heizungsmarkt ab.

Die Analyse des Heizungsmarktes für 2018 zeigt, dass sich Wärmepumpen als dominierende Heizungsart im Segment Neubau bereits etabliert haben. Allerdings umfassen die Installationen in diesem Segment gerade einmal 15 % des jährlichen Heizungsmarkts. Die Herausforderung der Wärmewende liegt entsprechend in der Modernisierung sowie der Sanierung von bestehenden Heizungssystemen.

Konventionelle dominieren Austauschgeschäft

Aus der deutschlandweiten Haushaltsbefragung wird jedoch ersichtlich, dass sich über die letzten Jahrzehnte kaum Veränderungen in den installierten Heizungstechnologien bei Heizungssanierungen ergeben haben. In diesem Segment wurden zwischen 2010 und 2018 nach wie vor zwei Drittel der Heizsysteme als Gas- oder Ölheizung installiert. Im wichtigen Segment der Heizungsmodernisierung, welches im Jahr 2018 gut 600.000 Installationen verzeichnete, lag der Anteil von konventionellen Heizungssystemen bei 85 %. Neben Solarthermieanlagen, die zumeist zur Ergänzung bestehender konventioneller Systeme dienen, wurden im vergangenen Jahr etwa 22.000 Wärmepumpen bei Heizungsmodernisierungen installiert.

Bis zum Jahr 2030 zeigt das Basisszenario der Studie „Wärmewende Deutschland“ einen Trend zu erneuerbaren Energien. Trotz allem wird in der Voraussicht auf 2030 noch immer jede zweite Heizungsanlage als konventionelles, brennstoffbasiertes System installiert. Auf den Heizungsbestand hochgerechnet, wird im Jahr 2030 der Anteil erneuerbarer Energien in der Wärmeerzeugung im Wohnbereich bei ca. einem Fünftel liegen.

Signifikante Informationsdefizite sind zentrales Hemmnis

Als Erklärungsansätze des ausbleibenden Wechsels zu Heizungssystemen auf Basis erneuerbarer Energien legt die Studie offen, dass die Endkunden signifikante Informationsdefizite als zentrales Hemmnis anführen. Nichtkäufer geben darüber hinaus zu hohe Kosten als wichtigsten Grund an. Dies wird über alle betrachteten Technologien hinweg als wichtigster Aspekt gegen die Anschaffung der entsprechenden Heizungstechnologie genannt. Entsprechend sind sowohl Anbieter als auch der Gesetzgeber gefordert, Informationslücken der privaten Haushalte zu erneuerbaren Heizungstechnologien zu schließen und wirksame Anreizsysteme zur schnelleren und nachhaltigen Erneuerung des Heizungsmarktes bereitzustellen. ■