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Inliner-System

Doppeltes Jubiläum

Die Sanierung von Trinkwasserinstallationen im Geschosswohnungsbau birgt viele Herausforderungen: Einerseits soll die Belastung der Mieter möglichst gering sein, andererseits ist in den Schächten aber kaum Platz für fachgerecht gedämmte Steige- und Zirkulationsleitungen. Die Baumaßnahme wird also zwangsläufig zeit- und kostenaufwendig. Das strapaziert die Nerven aller Beteiligten.

Es geht allerdings auch anders, wie das Beispiel der Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ Potsdam zeigt. Dort werden die Trinkwarmwassernetze der Plattenbauten seit Jahren ausnahmslos mit dem Inliner-System von Viega saniert. Aufbauend auf dem Kupfer-Rohrleitungssystem Profipress oder dem Edelstahlsystem Sanpress wird die Zirkulation dabei durch ein im Steigestrang liegendes PE-Xc-Rohr geführt. Die Umleitung sowie die Anbindung an die konventionelle Kellerverteilung erfolgen über spezielle Anschlussstücke.

Ein Rohr-in-Rohr-Prinzip, das nach der Erfahrung von Hans-Georg Meyer, der bei der Wohnungsgenossenschaft für die Sanierungen verantwortlich zeichnet, nur Vorteile hat: „Die vom Hersteller versprochenen Platz-, Kosten- und Montagevorteile haben sich ebenso bestätigt wie die geringeren Energieverluste und die exakte Temperaturhaltung. In unserer Wohnungsgenossenschaft setzen wir daher bei allen Sanierungen nur noch dieses System ein.“ Die Erfahrungen, die die Potsdamer mit dem Inliner-System sammelten, sind so positiv, dass Meyer sich die Markteinführung durch Viega sogar viel eher gewünscht hätte: „Am besten wäre das vier, fünf Jahre früher geschehen, dann hätten wir die Trinkwasserinstallationen in unseren Objekten von Anfang an gegen dieses Rohrsystem austauschen können.“

Ehemaliges DDR-Patent

Zumindest theoretisch wäre das sogar möglich gewesen, denn das Viega-System basiert auf einem DDR-Patent vom 6. April 1983. Damals reichte das VEB Kombinat Technische Gebäudeausrüstung aus Leipzig die Patentschrift „Doppelwandiges Rohr für Warmwasserzirkulationsleitungen“ ein. Ziel der Erfindung war es danach, „Rohrnetze zur Warmwasserverteilung zu schaffen, welche allen funktionellen Forderungen bei gleichzeitig hoher Lebensdauer, verringerten Wärmeverlusten bzw. Energieaufwendungen und verringertem Materialeinsatz entsprechen.“

An Aktualität hat dieser Ansatz nichts verloren, auch wenn die Umsetzung seinerzeit eine andere war: Anstelle der heute üblichen Steigestränge aus Kupfer oder Edelstahl wurden solche aus Glas ­installiert, um das Inkrustrationsrisiko, das von den sonst für Warmwasserleitungen gängigen ­verzinkten Stahlrohren bekannt war, auszuschließen. Das Innenrohr war aber bereits damals aus Kunststoff, „z.B. ein dünnes Plastrohr mit geringer Warmdruckfestigkeit, wie PE-Rohr nach TGL 21581“.

In Systemverbund integriert

Dass Viega das Inliner-System dennoch „erst“ acht Jahre nach der Wiedervereinigung auf den Markt brachte, hatte gute Gründe. Von Anfang an sollte sich das neue System in das bereits etablierte Rohrleitungsprogramm einfügen, um auf möglichst viele Komponenten zurückgreifen zu können. Das Ergebnis dieser Herangehensweise ist bekannt: Profipress-Kupferrohr oder Sanpress-Edelstahlrohr für die Steigestränge, flexibles PE-Xc-Rohr für die Zirkulation sowie ein Anschlussset für Warmwassersteigeleitungen in 28 oder 35 mm – die Zahl der Einzelkomponenten des Inliner-Systems von Viega ist mehr als übersichtlich. Viega-typisch werden sämtliche Rohrverbindungen sowie das Anschlussset generell verpresst.

Die rasant wachsende Verbreitung des Inliner-Systems, zeigt, dass das Konzept von Viega ­aufgeht. Waren es in den ersten Jahren nach der Markteinführung vor allem Wohnungsbau­genossenschaften aus den neuen Bundesländern, die auf die „wiederbelebte“ Installationsvariante setzten, finden sich Inliner-Installationen mittlerweile bundesweit vor allem in Geschosswohnungsbauten. DR

https://www.viega.de/de/homepage.html

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