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Klimapolitik

Das Grüne Paradoxon

„Das grüne Paradoxon. Plädoyer für eine illusionsfreie Klimapolitik“, von Hans-Werner Sinn, 2008, 480 Seiten, 24,90Euro, ISBN 3-430-20062-2, Econ Verlag, http://www.ullsteinbuchverlage.de/econ

Der europäische CO2-Ausstoß ist in einigen Segmenten über den internationalen Emissionshandel fixiert. Das Problem: Wenn Staaten wie Deutschland hier auf erneuerbare Energien setzen, werden Emissionsrechte frei. Was die einen an Kohlenstoff einsparen, verbrauchen dann andere. Ein Großteil der Klimapolitik und gigantische Investitionen laufen damit ins Leere. Das ist das offensichtlichste Paradoxon der Umweltpolitik, das Sinn in seinem Buch anprangert. Nicht ganz so offensichtlich, aber nachvollziehbar, sind die aufgezeigten zu erwartenden Reaktionen von den Besitzern fossiler Kohlenstoffe auf grüne Politik und politische Ankündigungen. Sie scheinen in vielen Szenarien gänzlich ausgeblendet worden zu sein, könn(t)en aber ebenfalls bewirken, dass die Klimaziele verfehlt werden oder sogar den CO2-Ausstoß in den kommenden Jahrzehnten noch beschleunigen…

„Das Grüne Paradoxon“ wirft wichtige Fragen auf. Wären unnötige Wiederholungen und Belege schon aus dem Manuskript gestrichen worden, wäre das Buch eine gern gelesene Lektüre für jedermann geworden, denn es geht jeden an. So ist es eine bisweilen langatmige, aber nicht langweilige Pflichtlektüre für einen kleinen Leserkreis geworden. Vieles hätte man schneller auf den Punkt bringen können, ja müssen. Trotz dieser Mankos empfehle ich das Buch, weil es vorwegnimmt, worum die Energie- und Klimadiskussion schon bald gehen wird. Gehen muss, wenn sie zu etwas führen soll.JV

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