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Referenzobjekt Viega

Maximale Trinkwassergüte installiert

Mit der neuen Messehalle 11 und dem angeschlossenen Portalhaus hat „Hascher Jehle Architektur“ ein Ensemble kreiert, das die unverwechselbare Optik des Messegeländes weiter herausbildet. Der Zweckbau im Spiegel seiner Zeit greift die bauliche Tradition des Torhauses auf, setzt die Leichtigkeit und Transparenz der „Galleria“ fort, vollendet die Funktionalität der „Via Mobile“ (des überdachten Transportsystems mit Laufbändern) im Rundlauf – und bewahrt dennoch die architektonische Eigenständigkeit des wahren Unikats.

Das ist die eine, die architektonisch-schöne Seite. Die andere, ebenso anspruchsvolle ist die technische Umsetzung. Für den Generalübernehmer, die AG Bögl/Lausser wie üblich und ganz pragmatisch verbunden mit einer enormen Ablaufkoordination, mit Abstimmungsaufwand unter den Gewerken, mit Zeitdruck und nicht zuletzt der Notwendigkeit, bei all dem noch akkurat die Kosten im Blick und Griff zu behalten.

„Gemischte“ Installationen möglich

Wie entscheidend das in jedem Detail ist, zeigt ein Blick auf die Trinkwasserinstallationen. Die Rohrleitungen – rund 13000 m in den Dimensionen 15 bis 108 mm – sollten durchweg aus Edelstahl sein, denn so sind auch die anderen Messehallen ausgestattet. Aber: Die aufwendigen Ausschreibungen für ein solches Bauvorhaben ­benötigen entsprechend viel Zeit, und in der kann sich auf dem Rohstoffmarkt genauso viel tun. Hier waren es die Edelstahlpreise, die plötzlich massiv anzogen und die Firma Lausser als Generalunternehmer TGA zwangen, sich nach ­einer gleichwertigen Alternative umzusehen. Gefunden wurde sie in dem kurz zuvor in den Markt eingeführten Sanpress-Rohr 1.4521 von Systemanbieter Viega.

Das Rohr ist nickelfrei und hängt damit weit weniger von den Entwicklungen der Rohstoffpreise ab. Bei gleichbleibend hohem Qualitätsniveau des Werkstoffs lässt sich mit dem Sanpress-Rohr 1.4521 also wesentlich sicherer kalkulieren. DVGW-geprüft darf es zudem in jeder Wassergewinnungs-, Wasseraufbereitungs- und Wasserverteilungsanlage eingesetzt werden. „Mischinstallationen” mit dem bekannten Sanpress-Rohr 1.4401 sind dabei ebenso möglich wie der Einsatz der Sanpress Inox- und der Rotguss-Verbinder von Viega.

Flexibel durch Verbinder-Variationen

Vor allem die beiden letzten Punkte – die „Mischinstallationen“ und der uneingeschränkte Einsatz der Verbinder – waren ausschlaggebend, dass Dipl.-Ing. Udo Jahn als Projektleiter TGA-Haustechnik die junge Viega-Innovation als willkommene Alternative zu den bekannten Qua­litäten schnell akzeptierte: „Edelstahl musste sein, ebenso ein Leitfabrikat, um bei späteren Ergänzungen oder Reparaturen keine Probleme zu bekommen. Gleichzeitig war aber auch Bedingung, das gleiche Rohrsystem im ganz normalen Trinkwassernetz, in den Osmoseanlagen und in Bereichen mit enthärtetem Wasser einsetzen zu können.“

Bezüglich des Rohrwerkstoffes 1.4521 stellte das kein Problem dar, und bei den Verbindern konnte durch die freie Wahl zwischen Sanpress Rotguss- und Sanpress Inox-Ausführung ebenfalls mediengenau die passende Installation zusammengestellt werden – für Trinkwasser also die Rotguss-, für die Osmoseanlage und das enthärtete Wasser die Sanpress Inox-Verbinder; das war praxisgerecht. Vor allem, da die beiden Verbinder-Varianten, wie bei Viega-Rohrsystemen üblich, mit dem gleichen Presswerkzeug ver­arbeitet werden. Das vereinfachte die Arbeits­abläufe auf der Baustelle erheblich und schloss ärgerliche Fehlverpressungen, beispielsweise aufgrund unterschiedlicher Pressbacken, von vorn­herein aus.

Vergleichbar reibungslos stellte sich für die rund 150 Lausser-Fachhandwerker im Übrigen die gesamte Verarbeitung des relativ neuen Rohrsystems von Viega dar. Wie gewohnt aus­messen, passend ablängen, entgraten und ge­gebenenfalls mit Vorfertigung die Rohrabschnitte verpressen – die Arbeitsschritte sind über die bislang schon installierten Viega-Rohrsysteme bes­tens eingeübt, sodass die Fachhandwerker das Sanpress-Rohr 1.4521 wie selbstverständlich ­verarbeiteten. Und zwar selbst dann, wenn die Rohre beispielsweise im Bereich durch­geschleifter Zapfstellen mit ­unterschiedlichsten Radien gebogen wurden.

Gleichwertigkeit war entscheidend

Gleiches traf uneingeschränkt auch auf den Bauherrn, die Messe Frankfurt zu. Neben der geforderten Kompatibilität des Rohres mit den bereits vorhandenen Installationen, dem überzeugenden Preisniveau und der verlässlichen Qualität eines großen Marken-Herstellers gab es einen noch wichtigeren Aspekt: Den Erhalt der Trinkwassergüte. Durch die vom DVGW bestätigte Gleich­wertigkeit des Sanpress-Rohres 1.4521 mit den seit Jahren bewährten Sanpress Inox-Qualitäten konnte Viega hier ohne Weiteres den Nachweis für einen uneingeschränkten Einsatz des zertifizierten Rohres in Trinkwasser-Installationen führen. Was nicht zuletzt die Langzeit-Beständigkeit des Werkstoffs über mindestens 50 Jahre einschloss, auch wenn die Trinkwasseranlage gemäß Regelwerk desinfiziert wird.

Damit solche Ersatzmaßnahmen aber gar nicht erst zum Tragen kommen, wurden bereits in der Planungsphase der Trinkwasseranlage ­diverse installationsseitige Vorbeugemaßnahmen ergriffen:

  • Generell ist in der neuen Messehalle die Bereitstellung von Trinkwarmwasser dezentral aufgebaut. So wird Stagnation mit Verkeimungsgefahr in der nur temporär genutzten, aber weit verzweigten Trinkwasseranlage verhindert. Hinzu kommen geringere Betriebs­kosten, da auf eine spezielle Zirkulation für Trinkwarmwasser mit entsprechendem Energieeinsatz verzichtet werden kann.
  • Wenn irgend möglich, wurden für die Kaltwasserversorgung geschlossene Ringsysteme installiert. Damit ist der regelmäßige Wasseraustausch im gesamten Rohrleitungsnetz gewährleistet. Zudem wird unerwünschte, mit Verkeimungsrisiko einhergehende Er­wärmung des stehenden Kaltwassers ver­mieden.
  • Entnahmestellen sind an diese Ringsysteme durch sehr kurze Stichleitungen mit einem Wasserinhalt deutlich unter der zulässigen 3-l-Grenze verbunden.
  • Planerisch nicht zu vermeidende, längere Stichleitungen verfügen über elektronische Spülventile, die auf die Gebäudeleittechnik aufgeschaltet sind. Bedarfsorientiert kann so bei längeren Nutzungsunterbrechungen der jeweilige Rohrabschnitt auf Knopfdruck gespült werden.

Komplettiert werden diese planerischen und technischen Maßnahmen zum Erhalt der Trinkwassergüte durch die kontrollierte Inbe­triebnahme der Trinkwasseranlage mit an­schließend ebenso fachgerechtem Betrieb. Nach Abschluss der Installationsarbeiten wurde die komplette Anlage beispielsweise sorgfältig gespült und desinfiziert. Erneutes Spülen inklusive Messung durch einen unabhängigen Sachverständigen schlossen sich an, bevor die Anlage dann unmittelbar darauf in Betrieb ging. Das war im Mai der Fall, und seitdem erfolgen genau so selbstverständlich die regelmäßige Spülung des gesamten Systems sowie die turnusmäßige Überprüfung der Wasserqualität durch ein renommiertes Institut.

Klar definiertes Qualitätswesen

Projektleiter Jahn ist dieses konsequente ­Vorgehen über alle Realisierungsphasen der Trinkwasseranlage hinweg ausgesprochen willkommen: „Während der gesamten Bauphase ­begleiten Sachverständige das Projekt konsul­tierend; sie sind in die Montageplanung einge­bunden und bereiten außerdem die spätere Abnahme vor. Hinzu kommt das Qualitätsmanagement der Messe Frankfurt, das die Arbeiten ebenfalls regelmäßig überprüft. Der dadurch entstehende Zeitaufwand für Abstimmungen und Kontrollen ist zwar beträchtlich, zahlt sich im Ergebnis aber durch deutlich weniger Beanstandungen bzw. die Möglichkeit aus, eventuelle Mängel schon in einem sehr frühen Arbeitsstadium beheben zu können. Unterm Strich kommt das klar definierte Qualitätswesen in der Bauabwicklung also keinesfalls teurer als später eventuell notwendige Nach­besserungen.“

Womit der außergewöhnlichen Architektur der neuen „Messehalle 11“ als äußerem Schein in jeder Hinsicht ein „inneres Sein“ gegenüber steht, das keinen Vergleich zu scheuen braucht. Weder optisch, noch funktional, noch – und hier schließt sich der Themenkreis – bezüglich der Baukosten, zu deren Einhaltung auch das Sanpress-Rohr 1.4521 von Systemanbieter Viega in diesem Fall einen nicht zu unterschätzenden Beitrag geleistet hat.

NEU

Mehr Infos zum Thema im

TGA-Online-Dossier

Auf https://www.tga-fachplaner.de/

einfach Webcode 784 eingeben.

Der Sanpress-Rohr-Werkstoff 1.4521

Der für das Sanpress-Rohr 1.4521 eingesetzte Edelstahl-Werkstoff hat seine Beständigkeit schon lange in unterschiedlichsten Anwen­dungsbereichen unter Beweis gestellt. In Skan­dinavien werden beispielsweise seit Jahren ­Wärmeübertrager und Pufferspeicher aus ihm her­gestellt. Beim Einsatz in den Abgasanlagen von Kraftfahrzeugen ist der Werkstoff ebenfalls extremen thermischen und korrosiven Be­lastungen ausgesetzt. Um das Sanpress-Rohr 1.4521 eindeutig von Edelstahlrohren anderer Qualität zu unterscheiden, hat Viega es mit einer durchgehenden grünen Linie gekennzeichnet. Außerdem werden diese Rohre mit grünen ­Stopfen zum Schutz gegen Verunreinigung bis zur endgültigen Inbetriebnahme ausgeliefert. Über den Einsatz in Trinkwasserinstalla­tionen ­hinaus kann das Sanpress-Rohr 1.4521 auch im industriellen ­Umfeld, zum Beispiel beim ­Aufbau von Druckluftnetzen oder Rohr­leitungen für VE-Wasser, eingesetzt werden.

Fakten zur Messehalle 11

Mit dem Bau der Messehalle 11 wurde im ­August 2008 begonnen, die Inbetriebnahme fand bereits im Mai 2009 statt. Auf einem Grundriss von 122 × 216 m wurde eine Aus­stellungshalle mit ­Innenabmessungen von 76 × 156 m und einer Ausstellungsfläche von fast 24000 m2 brutto auf zwei Ebenen realisiert. Die Ge­bäudehöhe beträgt 30 m, die Fassadenfläche 73000 m2 und die Dachfläche 23000 m2. Das Gebäude wurde aus Stahlbeton, zum Teil mit Fertigteilkonstruktion errichtet. Das Dachtragwerk besteht aus Holzfachwerkbindern mit Zugdiagonalen aus Stahl und hat eine Spannweite von knapp 117 m, davon 78 m über der Halle und zweimal 19,4 m als Dachauskragung.

Frank Kasperkowiak

ist bei Viega Produktmanager Edelstahl-Rohrsysteme, 57428 Attendorn, Telefon (0 27 22) 61 15 98, frank.kasperkowiak@viega.de, https://www.viega.de/de/homepage.html

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