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Udo Jungbloed über die Planung elektronischer Schließsysteme

Ein Betätigungsfeld für TGA-Planer

TGA: Herr Jungebloed, welche Rolle spielt der TGA-Planer bei der Planung und Implementierung eines elektronischen Schließsystems?

Jungebloed: Die Planung der TGA und anderer Gewerke erfolgt immer in derselben Projektphase – unabhängig davon, ob es sich um einen Neubau oder eine Nachrüstung handelt. Aus einer gewerkeübergreifenden Perspektive, die für die meisten Planer heute selbstverständlich ist, ergeben sich bereits daraus Berührungspunkte.

TGA: Zum Beispiel?

Jungebloed: Müssen oder können Brandmeldeanlage und Zutrittskontrolle verknüpft werden? Welche individuellen Anforderungen – im Klinikbereich etwa in Operationssälen – verlangen nach integrierten Gebäudetechnikkonzepten, die etwa Lüftung und Zutrittsschleusen kombinieren? Diese Fragen klärt der TGA-Planer in der Regel mit einem auf Türengineering spezialisierten Unternehmen. Allerdings bietet Häfele auch eine konkrete Planungshilfe „Identifikations- und Schließsystem Dialock1)“, mit der Planer kleine und mittlere Dialock-Lösungen weitgehend selbstständig konzipieren und ausschreiben können.

TGA: Für welche Objekte bzw. Anforderungen sollte der Planer sinnvollerweise eine elektronische Schließlösung empfehlen?

Jungebloed: Weil sich elektronische Schlüssel im Verlustfall schnell sperren und kostengünstig ersetzen lassen, lohnen sich Kartensysteme für alle Gebäude, in denen viele Menschen aus- und eingehen, also insbesondere für Hotels, Kliniken und Bürogebäude jeder Größe. Ein „Muss“ sind sie überall dort, wo Prozesse vor und hinter den Kulissen gesteuert oder Zusatz-Funktionen angebunden werden sollen. Beispiele dafür wären etwa zeitlich begrenzte Zutrittsmöglichkeiten für Reinigungskräfte und Lieferanten oder die Anbindung von Zeiterfassungssystemen.

TGA: Worauf müssen TGA-Planer bei der Auswahl eines elektronischen Schließsystems achten?

Jungebloed: Erstens sollte das System wartungsarm sein – und damit minimale und klar kalkulierbare Folgekosten gewährleisten. Generell sind berührungslose Systeme wartungsärmer, da der Identifikationsvorgang verschleißfrei erfolgt. Zweitens sollte sich mit dem System ein möglichst breites Spektrum von Anwendungen abdecken lassen. Im Idealfall sind so durchgängige Schließlösungen von der Tiefgarage über die Außentür bis hin zu Möbeln realisierbar. Außerdem sollte das System so flexibel sein, dass es sich bei späteren Erweiterungen oder bei neuen Nutzungsanforderungen jederzeit ganz einfach anpassen lässt.

TGA: Was muss der Planer konkret beachten, wenn er ein elektronisches Schließsystem plant?

Jungebloed: Voraussetzung für alle Planungsentscheidungen ist eine genaue Analyse der objektspezifischen Anforderungen. Im intensiven Gespräch mit den künftigen Nutzern werden die jeweiligen Besonderheiten des Gebäudes, der Abläufe und der Personenbewegungen festgestellt. Auch Sonderlösungen in Funktion und Design werden in dieser Phase konzeptioniert. Auf dieser Grundlage kann dann die genaue Massenermittlung, die Bill of Quantity (BoQ), erfolgen.

TGA: Bill of Quantity?

Jungebloed: Die Bill of Quantity (BoQ) erfasst detailliert jede einzelne Komponente der gesamten Schließanlage sowie die genaue Anzahl der benötigten Beschläge, Schrauben etc. Dafür werden sämtliche Türen, Schranken etc. erfasst und typisiert. Die BoQ beschreibt also exakt den Lieferumfang und stellt die maßgebliche Grundlage zur Kalkulation dar. In einem zweiten Schritt werden Schließpläne und Wegeleitkonzepte entwickelt. Steht die konkrete Nutzung bei Baubeginn noch gar nicht fest, lässt sich ein elektronisches Schließsystem zunächst so anlegen, dass es erst bei Übergabe nutzerspezifisch konfiguriert wird.

TGA: Welche Chancen bieten sich dabei dem TGA-Planer?

Jungebloed: Der TGA-Planer – egal, ob als interner Mitarbeiter oder als externer Berater – kennt die Anforderungen und Prozesse in dem auszustattenden Projekt bereits sehr genau. Mit vergleichsweise geringem Mehraufwand kann er also unter Einbeziehung der Schließtechnik eine wirklich einheitliche und an die individuelle Situation genau angepasste Gesamtlösung realisieren. Der Aufwand für spätere Anpassungen minimiert sich dadurch. Und für den externen Planer bietet der gewerkeübergreifende Blick die Chance für ein attraktives Zusatzgeschäft.

TGA: Vielen Dank für das Gespräch.

Häfele

72202 Nagold

Telefon (0 74 52) 9 52 90

objektservice@haefele.de

https://www.hafele.com/us/en/

1) Die Planungshilfe ist kostenlos zu bestellen unter: objektservice@haefele.de

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