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Luftaufbereitung

Wärmerückgewinnung aus Küchenabluft

§ 15 der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) lässt Planern und Betreibern wenig Spielraum: Grundsätzlich ist jede Lüftungsanlage mit Luftleistungen von über 4000 m3/h mit einem geeigneten Wärmerückgewinnungssystem auszurüsten. Dies gilt somit auch für Lüftungsanlagen, die stark belastete Abluft aus Küchen von Gastronomie und Hotellerie abführen sollen. Ausnahmen und Befreiungen sind nur in besonders begründeten Fällen möglich (EnEV § 24 und § 25).

Das Wärmepotenzial aus Küchenabluft ist in der Heizperiode durchaus attraktiv. Die beim Kochen, Garen oder Braten entstehende Abluft erreicht durchaus eine Temperatur von 35…40 °C. Bisher wird Küchenabluft jedoch vorwiegend ohne Wärmerückgewinnung abgeleitet, insbesondere weil Probleme durch die die fetthaltige Abluft befürchtet werden.

Reinigung der Küchenabluft

Doch diese Vorbehalte sind nach heutigem Stand der Technik nicht mehr begründet. Beispielsweise bietet Bäro unter der Bezeichnung plasmaNorm ein System an, das fett- und geruchsbelastete Küchenabluft wirksam reinigt und sich somit in Wärmerückgewinnungskonzepte einbinden lässt. Integriert in den Abluftkanal funktioniert das System folgendermaßen: Durch einen Ventilator wird die Abluft in das System eingesaugt und an einem Vorfilter von Fett, Feststoffen, Aerosolen und Kleinstpartikeln befreit. Bei feuchter oder fetthaltiger Abluft kommt ein hydroSorp-Filter zum Einsatz, der sich herausnehmen und reinigen lässt. In der nachfolgenden Plasma-Stufe werden die in der Abluft enthaltenen Geruchsstoffe durch einen Oxidations- und Zersetzungsprozess zerstört. Danach durchströmt die Abluft einen Speicherreaktor aus Aktivkohle, der als Reaktionsplattform eventuell noch nicht oxidierte Verbindungen zurückhält und zur Zersetzung bringt. Die Endprodukte sind dann Sauerstoff, Luftfeuchtigkeit sowie CO2.

Wärmerückgewinnung

Die gereinigte Abluft kann nun über ein ­herkömmliches Zuluftgerät mit Wärmeübertrager geleitet und die Wärme dem Raum wieder zugeführt werden. Laut Anbieter bleiben die Wärmeüber­tragerflächen frei von Fettablagerungen, sodass keine zusätzlichen Reinigungsarbeiten erforderlich sind.

Alternativ lässt sich die gereinigte, warme Abluft in ein System zur Trinkwasser­erwärmung, auch mit einer Wärmepumpe, einspeisen. So können deutlich über 50 % der ­Abluftmenge energetisch genutzt werden, ins­besondere in der Gastronomie und Hotellerie sind so deutliche Kosteneinsparungen realisierbar. Eine Amortisierung ist so in vergleichsweise ­kurzer Zeit möglich, weitere Einsparungen er­geben sich durch den geringeren Wartungsaufwand des Küchen­abluftsystems.

Zudem bietet die Plasma-Technik einen weiteren, für (Groß-)Küchen bedeutenden Vorteil: Durch die Zerstörung von Fettrückständen ergibt sich für den Abluftkanal gleichzeitig ein wirksamer Brandschutz. Die plasmaNorm-Technik wird in einem Baukastensystem mit fünf Leistungsstufen angeboten, die konkret erforderliche Auslegung ergibt sich aus einer individuelle Berechnung der jeweiligen Nutzungsrandbedingungen. DR

http://www.baero.de

EnEV §15 Abs. 5

„Werden Anlagen nach Absatz 1 Satz 1 [„raumlufttechnischen Anlagen, die für einen Volumenstrom der Zuluft von wenigstens 4000 m3/h ­ausgelegt sind“] in Gebäude eingebaut oder Zentralgeräte solcher Anlagen erneuert, müssen diese mit einer Einrichtung zur Wärmerückgewinnung ausgestattet sein, die mindestens der Klassifizierung H3 nach DIN EN 13053 : 2007-09 entspricht. Für die Betriebsstundenzahl sind die Nutzungsrandbedingungen nach DIN V 18599-10 : 2007-02 und für den Luftvolumenstrom der ­Außenluftvolumenstrom maßgebend.“

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