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Heizungstechnik

Hybride sind im Kommen

Heizöl, Erdgas, Fernwärme oder Holz? Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Antwort die Systemauswahl und -ausführung weitgehend festgelegt hat. Inzwischen steht mit Holzpellets ein System zur Verfügung, das den nachwachsenden Brennstoff einfach handhabbar und sehr mobil macht. Und Wärmepumpen haben praktisch alle Anwendungsbereiche zur Wärmeerzeugung erobert.

Doch alle Energieträger und Nutzungsarten haben spezifisch Vor- und Nachteile. Ein prägnantes Beispiel ist die vorlauftemperaturabhängige Effizienz einer Wärmepumpe. Die Vorteile der einzelnen Techniken in einem fehlerresistenten System zusammenzuführen, war bisher aber nicht einfach. Zwar gibt es seit Langem vorkonfektionierte Lösungen, und die Solarintegration ist mittlerweile eine Standardoption, doch das Angebot von intelligenten Hybridsystemen war bisher begrenzt.

Pionier bei der Industrialisierung solcher Systeme ist MHG Heiztechnik. In TGA Fachplaner 09-2008 berichteten wir unter dem Titel „Multienergie-Wärmezentrale – Drei unter einer Haube“ (Webcode 210475) über die als Einheit gelieferte Hybrid-Wärmezentrale ThermiPro mit Pufferspeicher, Luft/Wasser-Wärmepumpe und Gas-Brennwertheizkessel, serienmäßiger Solareinbindung und optionaler Integration einer Holzheizung. Es folgten die anschlussfertige Kombination von Öl-Brennwerttechnik mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe (Webcode 275954) sowie ein Wärmepumpenhybrid für die Wärmequellen Luft und Sole mit optionaler Solareinbindung (Webcode 284206). Auch Vaillant hat sich mit der Luft/Sole/Wasser-Wärmepumpe „geotherm mit Splittechnik“ (Webcode 284204) die Option, weitere Wärmequellen einzubinden eröffnet.

Auf der ISH werden diverse neuentwickelte Hybridsysteme gezeigt. Beispielsweise kombiniert Buderus einen Gas-Brennwert-Heizkessel mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe und steuert den Einsatz der Wärmeerzeuger in Abhängigkeit der Wärmegestehungskosten (siehe Seite 27). Auch mehrere andere Hersteller werden die Kombination von Gas-Brennwerttechnik und Wärmepumpen vorstellen. Air-On präsentiert ein dezentrales Raumklimasystem mit einer thermoelektrischen Wärmepumpe (Peltier-Element), die das zentrale Heizsystem als Wärmequelle nutzt.

Die industrielle Fertigung von Hybridsystemen hat diverse Vorteile, insbesondere durch die besseren Möglichkeiten, die Systeme aufeinander abzustimmen und die Regelung zu standardisieren. Die Hydraulik wird einfacher, der Verrohrungsaufwand wird geringer, die Systemkosten sinken. Es gibt allerdings einen kleinen Haken: Eine transparente Berechnung der Betriebskosten erfordert einen höheren Aufwand, genormte Verfahren existieren nicht. Über einen Lösungsansatz berichten wir in dieser Ausgabe auf Seite 6.

Zugegeben, die Märkte entwickeln sich nicht mit der Geschwindigkeit, die manche Innovation verdient hätte. Aber wer sich nicht regelmäßig informiert, kann schnell den Anschluss verpassen. Die ISH vom 15. bis 19. März ist die beste Gelegenheit, das TGA-Wissen auf den neuesten Stand zu bringen – bei den Ausstellern oder bei zahlreichen Veranstaltungen. Verpassen Sie diese Gelegenheit nicht! •

Jochen Vorländer, Chefredakteur TGA Fachplaner
vorlaender@tga-fachplaner.de · https://www.tga-fachplaner.de/

Ihr Link zu allen TGA-Leitartikeln: Webcode 1025

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