Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Referenzprojekt Siemens

Schutzkonzept für unbezahlbare Daten

Kompakt informieren

  • Der Rechenzentrum-Provider Safe Host überwacht sein 5000-m<sup>2</sup>-Gebäude mit 12000 Servern und Speichergeräten über 830 hochempfindliche Brandmelder in 350 Branderkennungszonen und mit rund 30 Ansaugrauchmeldern.
  • Zur automatischen Brandlöschung wurde eine ­Sinorix-N2-Gaslöschanlage mit 21 Löschsektoren installiert. Durch die Verdrängung des Luftsauerstoffs mit Stickstoff werden offene Feuer und Schwelbrände innerhalb weniger Minuten gelöscht.

Kaum ein Unternehmen kann und will sich heute den aufwendigen Betrieb und Unterhalt eines eigenen Rechenzentrums leisten. In die Bresche springen Dienstleister wie Safe Host, die mit ihren Rechenzentren dafür sorgen, dass sich ihre Kunden auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.

Der Genfer Rechenzentrum-Provider Safe Host wurde 2000 gegründet, ist seit September 2002 operativ und zählt heute zu den führenden Anbietern von Data Center Services und Workplace Recovery Services in der Schweiz. Zu seinem Angebot gehören umfassende IT-Dienstleistungen vom einfachen Mietserver bis hin zu Business Continuity Services und Managed IT Services. Mittlerweile sind in Safe Hosts 5000 m2 großem Tier-III-Rechenzentrum in einem Genfer Vorort rund 12000 Server und Speichergeräte (Network Attached Storage) mit den Daten von über 140 Kunden untergebracht Abb. 1, darunter internationale Hilfswerke wie Unicef und das internationale Rote Kreuz, der Schweizer Luxusgüterhersteller Chopard oder der französische Autobauer PSA Peugeot Citroën. Insgesamt beherbergt Safe Host derzeit eine Datenmenge von über 1 Petabyte1). Safe Host ist seit 2003 nach ISO 9001 zertifiziert und erfüllt die Richtlinien der unabhängigen Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma.

„Zu unseren Kunden zählen internationale Organisationen, globale Unternehmen sowie Finanzinstitute, für die ein Verlust ihrer Daten eine absolute Katastrophe wäre“, erklärt Gérard Sikias, CEO von Safe Host. „Als Dienstleister garantieren wir für die Sicherheit der wertvollen Daten unserer Kunden, indem wir sie bestmöglich und umfassend schützen. Neben einem Standort mit niedrigen äußeren Risiken, wie wir ihn hier außerhalb des Stadtzentrums haben, gehört zu unserem Sicherheitskonzept auch der Einsatz von Sicherheitstechnologie der Spitzenklasse von Siemens. Darüber hinaus ist unser komplettes Rechenzentrum mit einer hohen Redundanz nach dem N+1-Prinzip aufgebaut: Das betrifft nicht nur die IT, sondern auch wichtige Systeme, wie die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), Notstromaggregate und die automatische Löschanlage.“

Sichere Branderkennung

Safe Host besitzt ein Gebäude mit sechs Stockwerken, von denen fünf nahezu vollständig mit IT belegt sind. Der oberste Stock ist der Geschäftsleitung und der Administration vorbehalten. Der Ausbau der fünf Stockwerke des Rechenzentrums folgte der Nachfrage: Sukzessive wurde von oben nach unten ein Stockwerk nach dem anderen mit der nötigen Technik ausgerüstet. Entsprechend beherbergt das Safe-Host-Gebäude mittlerweile verschiedene Generationen von Brandmeldern, Brandmeldezentralen und Löschzentralen von Siemens – auf einigen Stockwerken sind noch Brandmelder und Zentralen des älteren Typs Algorex im Einsatz, während mehrheitlich Geräte der modernen Sinteso-Familie ihren Dienst versehen.

Sämtliche Brandschutz- und Sicherheitsmaßnahmen werden über eine zentrale Managementstation LMS 6 von Siemens verwaltet. Sie sammelt die Informationen aus über 2800 Datenpunkten und visualisiert diese auf insgesamt 60 grafischen Darstellungen der Stockwerke mit unterschiedlichen Detaillierungsgraden.

Heute ist das Gebäude von Safe Host in 350 Branderkennungszonen aufgeteilt. Insgesamt versehen 830 hochempfindliche Brandmelder der Typen Sinteso Abb. 2 und Algorex ihren Dienst. Um einen Brand zuverlässig zu erkennen, werden sie von rund 30 Ansaugrauchmeldern unterstützt, die die Umgebungsluft permanent auf Rauchpartikel untersuchen. Zusätzlich sind an strategischen Punkten im Gebäude rund 50 Handfeuermelder installiert. Sämtliche Melder sind mit insgesamt vier Brandmelderzentralen Algorex CC11 verbunden, die durch vier ­Algorex-Stockwerkanzeigen ergänzt werden. 65 Alarmtongeber sorgen bei einem Notfall für eine rasche Evakuierung.

Automatische Löschanlage

Den speziellen Anforderungen eines Rechenzentrums wird insbesondere die automatische Löschanlage gerecht. In einem Rechenzentrum kommt eine Brandlöschung mit Wasser oder Wassernebel nicht infrage: Die Feuchtigkeit würde der empfindlichen Elektronik der Server und Speichergeräte womöglich einen größeren Schaden zufügen als das Feuer selbst. Entsprechend kommt bei Safe Host eine Gaslöschanlage des Typs Sinorix N2 zum Einsatz.

Wird von den Brandmeldern ein Feuer erkannt und bestätigt, löst das System automatisch die Löschung aus. Die Ventile der Gastanks im Keller des Gebäudes werden geöffnet, und das inerte Naturgas Stickstoff strömt über ein komplexes Röhrensystem in denjenigen Raum, in dem es benötigt wird. Dort verdrängt der Stickstoff den Sauerstoff und entzieht dem Feuer damit eine von drei notwendigen Bedingungen. Das alles geschieht innerhalb weniger Minuten und löscht sowohl offene Feuer als auch Schwelbrände zuverlässig. Das Safe-Host-Gebäude ist in insgesamt 21 Löschsektoren aufgeteilt, wobei jeder Sektor über eine eigene Löschanlage mit Gaszylindern, Rohrsystem und Löschsteuerzentrale verfügt.

Maximale Sicherheit im und ums Haus

Auch im Bereich der Gebäudesicherheit baut Safe Host auf Siemens Abb. 3. Im Zentrum steht ein Einbruchmeldesystem CC440, mit dem unter anderem 20 Infrarotbewegungsmelder verbunden sind. Neben 50 automatischen Türverriegelungen schützen 180 Magnetkontakte an Türen und Fenstern das Gebäude vor Einbrüchen. Zusätzlich sind bei sämtlichen wichtigen Eingängen Überwachungskameras installiert, die Einbruchsversuche, Sabotageakte und weitere ungewöhnliche Vorfälle dokumentieren. Für Fälle eines direkten Angriffs gibt es außerdem zwei Aggressionstasten, deren Betätigung einen direkten Alarm auslöst.

„Mit unserem hochsicheren Gebäude und unserer geschützten IT-Infrastruktur sind wir in der Lage, unseren Kunden Business Continuity Services vor Ort anzubieten“, so Gérard Sikias. „Ist die IT oder das Gebäude unseres Kunden nach einem außergewöhnlichen Ereignis nicht mehr nutzbar, zieht er mit seinen Mitarbeitern vorübergehend zu uns. Wir verfügen über die nötige Infrastruktur, und die Daten des Kunden sind dank seiner Backups bereits hier – so kann er innerhalb kürzester Zeit seine Geschäftstätigkeit wieder aufnehmen. In gewissen Branchen kann dieser Service einem Unternehmen das Überleben sichern2).“ •

1) 1 Petabyte = 1000 Terabyte = 1000000Gigabyte

2) Laut HDI-Gerling, einem führenden Industrieversicherungs- und Sicherheitsberatungsunternehmen Deutschlands, kommt bei Herstellern, die dem Just-in-Time-Konzept folgen, oft innerhalb von 24 Stunden nach Verlust der Datenverarbeitungsfunktion der gesamte Betriebsablauf zum Erliegen. Bei Banken und ähnlichen gewerblichen Einrichtungen dauert es statistisch gesehen nur eineinhalb Tage länger, bis es zu einem Geschäftsstillstand kommt.

Mehr Infos zum Thema im TGAdossier Brandschutz: Webcode 724

Marc von Ah

ist Press Officer am Headquarter der Siemens-Division Building Technologies in Zug, Schweiz, info.de.sbt@siemens.com, https://new.siemens.com/de/de/produkte/gebaeudetechnik.html

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ TGA+E-ePaper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
+ Fokus TGA: Sonderhefte (PDF)
+ Weiterbildungsdatenbank mit Rabatten
+ Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
uvm.

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen