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ZDB

Spezialisierte Baukammern gefordert

Oft weigern sich Bauherren, ein fertiggestelltes Bauwerk vollständig zu bezahlen, bemängelt der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). Bauunternehmer würden so in Anbetracht von langen Verfahrensdauern bei Bauprozessen vor die Wahl gestellt, Abzüge zu akzeptieren, um zumindest den Restbetrag ausgezahlt zu bekommen, oder gar keine Zahlung auf die Schlussrechnung zu erhalten. Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, ZDB-Präsident: „Die Taktik mancher Auftraggeber, auf den ‚Justizkredit‘ zu setzen, kann nicht länger hingenommen werden. Überlange Verfahrensdauern von Bauprozessen und der Zwang zur Vorfinanzierung der Bau- und Verfahrenskosten führen insbesondere bei mittelständischen und kleinen Bauunternehmen zu erheblichen Liquiditäts- und Bonitätsengpässen und erweisen sich damit in den letzten Jahren als immer gravierenderes Problem.“ Nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2010 dauern zivilgerichtliche Verfahren (nicht beschränkt auf Bauprozesse) in der Eingangsinstanz (bundes-)durchschnittlich 8,1 Monate. Bei den Landgerichten liegt die Spanne zwischen 6,3 und 11,0 Monaten. 13 % der Prozesse vor den Landgerichten dauern länger als 12 Monate und 6 % länger als 24 Monate. Hiervon noch nicht umfasst ist die weitere Verfahrensdauer für die Rechtsmittelinstanzen. Erfahrungsgemäß steigt bei Bauprozessen aufgrund der Komplexität der aufzuklärenden Sachverhalte und der zu entscheidenden Rechtsfragen die Verfahrensdauer noch erheblich an. Deshalb fordert der ZDB, dass in jedem Landgerichtsbezirk spezialisierte Baukammern eingerichtet werden. Diese können durch ihre Fachkunde und Kompetenz dazu beitragen, dass Verfahren in Bausachen effektiver bearbeitet und somit beschleunigt werden. https://www.zdb.de/