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Tablet-PCs

Surfen, mailen und Gebäude steuern

Kompakt informieren

  • Tablet-PCs dienen TGA-Planern unterwegs als ­Arbeitswerkzeug: zur E-Mail-Kommunikation, zum online Recherchieren, zur Einsicht in Projektdaten und zum Abfragen von Produktinformationen per App oder Code-Scanner.
  • In Gebäuden werden Tablet-PCs auch zunehmend für die Bedienung haustechnischer Geräte oder die gesamte Gebäudetechnik genutzt, inklusive dem Zugriff von unterwegs.
  • Bei beiden Anwendungen muss man auf die Ge­rätedaten achten. Insbesondere die Schutzklasse entscheidet darüber, ob ein Tablet-PC eher für das Büro und den häuslichen Bereich oder auch für die rauen Umgebungsbedingungen einer Baustelle ­geeignet ist.

Die Heizung steuern, die Verschattung hoch- oder herunterfahren, das Raumlicht individuell regeln – ohne das Sofa zu verlassen Abb. 1. Das ist per Tablet-PC nicht nur trendy, sondern auch bequem und einfach. Genauso bequem und einfach ist es, Büro- und Projektdaten oder Produktkataloge anstelle von Ordnern, in Form eines schlanken Tablet-PCs zum Kunden oder auf die Baustelle mitzunehmen, Projekte am Tablet-PC zu besprechen oder ­Aufmaße digital per Laser-Distanzmesser und Tablet-PC zu erfassen.

Tablet-PCs sind zwar schon länger auf dem Markt – alltagstauglich und populär gemacht hat sie aber erst das 2010 eingeführte iPad von Apple. Die intuitive Bedienung und nicht zuletzt das breite Angebot an App-Anwendungen ­haben zum aktuellen Boom der Tablet-PCs beigetragen Abb. 2. Mit der Fingerkuppe und per ­Fingergesten lassen sich Programme steuern, Dokumente durchblättern und Fotos zoomen. Gerade im TGA-Bereich sind die ursprünglich für die private Internetnutzung, Videotelefonie oder Wiedergabe von Musik, Fotos und Videos ausgelegten, tastaturlosen PCs mit TouchDisplay auf dem besten Wege, sich als multifunktionale Werkzeuge Abb. 3 zu etablieren – als flexibler PC für Planer und als Bedienpanel für die Haustechnik.

Ideal für Büro, Baustelle…

Tablet-PCs haben etwa die Größe eines DIN-A4-Notizbuchs, wiegen zwischen 0,5 und 1,5 kg und verfügen über ein 7 bis 12“ großes, berührungssensitives LC-Display, was einer Bildschirmdiagonale von 18 bis 30 cm entspricht. Ohne Steckdose halten sie, bei einem realistischen Nutzungsprofil und je nach Gerät, 3 bis 5 h durch. Ab einer Bildschirmdiagonale von 10“ (ca. 25 cm) sind Tablet-PCs auch für geschäft­liche Anwendungen geeignet. Ist das Gerät mit einem internen Mobilfunk-Modul oder einem externen Mobilfunk-Stick ausgestattet, können E-Mails abgerufen/versendet, Produktinformationen online recherchiert oder Projektdaten aus dem Büronetzwerk von unterwegs abge­rufen werden.

Auf dem integrierten Flash-Speicher oder einem angeschlossenen USB-Stick kann man praktisch alle Büro- und Projektdaten überallhin mitnehmen. Das digitale Büro für die ­Akten- oder Manteltasche wird mit einem ­Tablet-PC Realität. Für Fachplaner, die ihre ­Projekte präsentieren wollen, sind Tablet-PCs ideal. Sie machen nicht nur Eindruck, weil man Inhalte multimedial vermitteln kann, man ist auch flexibler. Ein flach auf dem Tisch liegender, lüfterloser Tablet-PC ermöglicht eine Präsentation innerhalb kleiner ­Gruppen Abb. 4. Vor einem größeren Audito­rium können sich Redner mit diesem „digitalen Spickzettel“ nicht nur frei im Raum bewegen – sie verfügen damit auch über ein Steuerungsmedium für digitale Projektoren (Beamer). Spezielle Apps, wie i-Clickr PowerPoint Remote, Nonlinear etc. unterstützen die multimediale Präsentation.

Auf der Baustelle ermöglichen Hersteller-Apps einen schnellen Abruf von Produktkatalogen, technischen Produktdaten, Montage- oder Verarbeitungshinweisen. Ersatzteile-Apps bieten einen direkten Zugriff auf Produktinformationen – durch Eingabe der Materialnummer oder per Code-Scanner. Besonders interessant sind Apps, welche die hardwareseitig eingebauten Sensoren und Zusatzfunktionen effektiv ausnutzen. Wird der eingebaute Lagesensor als Neigungsmesser, das GPS-Modul zur Orts­bestimmung, die integrierte Kamera für Digitalfotos oder als Scanner genutzt, können hilfreiche Anwendungen entstehen (vgl.: Apps: Nützliche Helfer für Büro und Baustelle, TGA 4-2012 Webcode 355573). Beispielsweise kann man Bauherren zeigen, wie die Wunscharmatur im eigenen Bad aussehen oder wie hoch der Ertrag einer geplanten Solaranlage am jeweiligen Standort sein könnte.

Tablet-PCs werden ferner als Datenerfassungsgerät beim geometrischen 2D- und 3D-Gebäudeaufmaß eingesetzt. Auch das Aufmaß von Längen, Flächen und Volumina mit nachvollziehbarem Rechenansatz für die Rechnungsprüfung, der Abgleich von LV-Daten an der Baustelle oder das Führen von Bautagebüchern wird mit einem Tablet-PC und passender Software erheblich einfacher.

…und als Bedienplattform

Ein Tablet-PC ist mittlerweile in den Alltag zahlreicher mittlerer und gehobener Haushalte integriert. Was liegt näher, es auch als Bediengerät für haustechnische Geräte oder gar als zentrale Bedienplattform für technische Anwendungen rund um das Gebäude zu nutzen? Es ist nicht nur günstiger als die meisten Touchpanels in der Hausautomation. Es bietet auch zusätzliche Funktionen und ein breites Anwendungsspektrum. Aufgrund der schlanken Bauform ist es auch für die Wandmontage geeignet. Gegenüber gewöhnlichen Schaltern haben Touchscreen-Konzepte den Vorteil, dass man damit Geräte nicht nur steuern kann, ­sondern diese ihren aktuellen Status oder ihre Verbrauchsdaten zurückmelden, sodass der Nutzer per Fernabfrage alles im Blick hat (vgl.: Fernbedienung über die eigene Webseite, TGA 7-2012, Webcode 366173).

Tablet-PCs – allen voran das iPad von Apple – haben sogar das Potenzial, zu einem Zugpferd für die haustechnische Anlagensteuerung und Gebäudeautomations-Systeme zu werden (vgl.: Das iPad öffnet die Tür, TGA 5-2010, Webcode 278802). Mittlerweile kommen in fast regelmäßigen Abständen neue Anwendungen hinzu – von der Kontrolle einzelner Geräte, über das Energiemonitoring, bis zur umfassenden Gebäudesteuerung. Mithilfe spezieller Apps lässt sich die gesamte Gebäudetechnik von einem beliebigen Raum innerhalb des Gebäudes oder mobil von unterwegs steuern Abb. 5. Derzeit ist dazu noch zusätzlicher Software-Aufwand erforderlich, denn für die Gerätesteuerung wird selten das Internet-Protokoll genutzt, sondern meistens EIB/KNX, der aktuelle Kommunikationsstandard für solche Anwendungen (vgl.: EEBus soll Smart-Home-Standard werden, Webcode 358264).

Viele Experten sehen Smartphones und ­Tablet-PCs deshalb eher als mobile Ergänzung zu fest installierten Touchpanels, denn als ein neuer Standard. Touchpanels haben unter anderem den Vorteil, dass sie keiner kurzlebigen Modellpolitik unterliegen, professionelle Industriequalität bieten und jahrelang erhältlich sind. Das ist nicht unwichtig, denn Anlagen- und Gebäudesteuerungs-Hardware sollte sich eher durch Kontinuität als durch Schnelllebigkeit auszeichnen.

Kein vollwertiger PC-Arbeitsplatz

Tablet-PCs verfügen über einen Arbeitsspeicher von 256 MB bis 4 GB Größe, einen 4 bis 64 GB großen Datenspeicher, bis zu zwei USB-2.0Anschlüsse, LAN/WLAN für den Netzwerk- und Internet-Anschluss, eine Kamera und/oder Webkamera, Lautsprecher und Mikrofon, teilweise auch über einen Kartenleser und weitere Ausstattungsdetails. Den Rechenkern bildet ein vergleichsweise rechenschwacher, dafür aber sparsamer ARM-Prozessor. Die technische Ausstattung hinkt damit hinter der von Note- oder Netbooks hinterher (vgl.: Mobil arbeiten mit Netbook, iPhone & Co., TGA 3-2011, Webcode 309768), sorgt aber für einen geringen Stromverbrauch (zwischen 2 und 10 W).

Eine Tastatur ist in der Regel nicht integriert – lediglich in „virtueller“ Form. Sie wird bei Bedarf auf dem berührungssensitiven LC-Display eingeblendet. Das LC-Display ist Bildschirm und Schreibtafel zugleich, denn Dateneingabe und Bedienung erfolgen per Fingerkuppe, Fingergesten oder alternativ per kabellosem Stift. Eine Sonderform stellen Netbooks mit einem um 180° drehbaren Display dar: diese „Convertibles“ oder „Netvertibles“ lassen sich sowohl als gewöhnliches Netbook mit Tastaturbedienung als auch als Tablet-PC nutzen Abb. 6.

Zum Standard-Lieferumfang sollten ein wechselbarer Lithium-Ionen-Akku und ein Netzteil gehören. Nicht immer enthalten, aber optional aufrüstbar, respektive anschließbar sind eine Bluetooth-Schnittstelle für die kabellose Datenübertragung über kurze Distanzen, ein DVD-Laufwerk sowie Mobilfunk für den Internet-Zugang im Außenbereich. Praktisch ist dank eingebautem Lagesensor der schnelle Wechsel zwischen der Hoch- und Querformatanzeige. Licht-, Bewegungs-, Näherungs- und andere Sensoren sowie GPS-Empfänger erweitern die Funktions- und Einsatzpalette zusätzlich.

Als Alternative stehen neben den genannten Convertibles auch die kompakten Netbooks zur Verfügung. Sie verfügen über eine „echte“ QWERTZ-Tastatur, mit der man auch längere Texte schreiben kann. Vielschreiber sollten Netbooks bevorzugen, denn nicht jeder kommt mit der „virtuellen“ Tastatur oder Handschrifterkennung eines Tablett-PCs zurecht. Eine einfache, allerdings mit einer Zusatzinvestition verbundene Abhilfe zum ebenfalls fehlenden CD-/DVD-Laufwerk schafft ein per USB-Schnittstelle anschließbares CD-Mobillaufwerk (ca. 40 Euro) oder ein externer DVD-Brenner (ab 60 Euro), den man auch zur Datensicherung nutzen kann.

Als vollwertiger PC-Arbeitsplatz taugt ein Tablet-PC nicht, höchstens temporär. Das Display ist vergleichsweise klein und nur mit Zusatzaufwand in Augenhöhe und im richtigen Winkel positionierbar Abb. 7. Auch wenn es auf Rechenleistung oder eine leistungsfähige Grafik­karte ankommt – etwa bei anspruchsvollen Rechen- oder CAD-Anwendungen – sind Tablet-PCs überfordert.

Worauf man achten sollte

Da wäre zunächst das Betriebssystem: wer ein bestimmtes Programm nutzen will, sollte darauf achten, unter welchem der Betriebssysteme (Apple iOS, Google Android, Microsoft ­Windows 7 oder 8 etc). der Tablet-PC läuft. Je größer der Betriebssystem-Verbreitungsgrad, desto größer ist das verfügbare Angebot all­gemeiner und branchenspezifischer Software. Das gilt auch für den Arbeits- und Datenspeicher: je größer, desto besser. Da man USB-Speichersticks oder -Festplatten anschließen kann, ist knapper Speicherplatz unterwegs jedoch kein grundsätzliches Thema mehr.

Ein entscheidendes Qualitätskriterium ist das Display – genauer dessen Auflösung, Größe und Helligkeit. Die aktuelle Standardauflösung bei konventionellen Tablet-PCs liegt bei 1024 × 768 bzw. 1280 × 800 Bildpunkten (XGA, WXGA), wobei es auch andere Auflösungen gibt. Eine sinnvolle Display-Größe liegt zwischen 10,1 und 12,1“. Das Maß für die Bildhelligkeit ist die Leuchtdichte, gemessen in Cd/m2 (Candela pro Quadratmeter). Sie liegt zwischen 130 und 240 – je höher, umso besser lassen sich Bildschirm­inhalte auch bei vollem Tageslicht ablesen. ­Matte Bildschirmoberflächen eignen sich besser als die für die brillante Farbdarstellung ausgelegten Hochglanz-Varianten, da sie insbesondere im Außenbereich keine störenden Spiegelungseffekte erzeugen. Trotz hoher Bildhelligkeit und matter Bildschirmoberfläche – bei starker Sonnenlichteinstrahlung ist auch auf einem sehr hellen Display kaum etwas zu erkennen.

Zum Standard gehören ein LAN-Anschluss sowie ein bis zwei USB-Schnittstellen für den Anschluss von Drucker, USB-Stick etc. Nützlich für die schnelle Übertragung von Digitalkamera-Fotos auf den Rechner ist ein eingebauter Speicherkartenleser, der auch den Speicherkarten-Typ der eigenen Kamera (meist SD) erkennen sollte. Mobilität beim Zugriff auf Netzwerke bietet das drahtlose lokale Netzwerk (WLAN). Zur nachrüstbaren Zusatzausstattung gehören ein Mobilfunk-Stick (UMTS-Standard) für den mobilen Internetzugang außerhalb von Hotspots (drahtlose Internetzugriffspunkte) sowie ein Bluetooth-Stick für die kabellose Kommunikation mit externer Hardware.

Ein wichtiges Auswahlkriterium ist die Akkulaufzeit. Einige Tablet-PCs verlangen bei einem realistischen Nutzungsprofil schon nach 2 bis 3 h eine Aufladung. Herstellerangaben sind mit Vorsicht zu genießen, denn die angegebenen 5 bis 10 h Akkubetrieb und mehr sind nur bei praxisfernen, extrem sparsamen Speicherzugriffen, geringer CPU-Auslastung, minimaler Displayhelligkeit, und niedriger Bluetooth- oder WLAN-Nutzung etc. zu erreichen. Behelfen kann man sich bei vielen Geräten mit einem zweiten Akku-Satz (40 bis 100 Euro). Wichtig ist auch, wie schnell man leere Akkus wieder aufladen kann. Eine Ladestandsanzeige hilft, die noch verfügbare Akkulaufzeit besser abzuschätzen.

Tablet-PCs für den Massenmarkt sind nicht besonders sturz- und wetterfest. Lediglich Rugged-Modelle von Getac, Panasonic und anderen Anbietern verfügen über höhere Geräteschutzklassen. Dank Leichtmetallgehäuse, Gummidichtungen, -armierungen und weiteren Schutzausstattungen werden Stöße oder Stürze von der Tischkante, Kälte oder Hitze, Staub oder Spritzwasser klaglos hingenommen Abb. 8. Der Zusatzschutz macht die Geräte allerdings etwas größer, schwerer und teurer. Einen gewissen Schutz bieten auch Hartschalen oder Koffer (von Hama, Kensington, Pelican etc.). Für den täglich wechselnden Einsatz Büro/Baustelle empfiehlt sich eine Dockingstation, die es auch mit in der Neigung verstellbarem Displayhalter und integrierter Tastatur gibt. Sie ermöglicht den schnellen Anschluss an externe Geräte oder das Büronetzwerk. Zur Diebstahlsicherung sollte ein sogenannter „Lock-Slot“ vorhanden sein, an dem man ein Stahlkabel samt Schloss befestigen kann. Wer sich beim Kauf für ein Paket Tablet-PC plus UMTS-Stick entscheidet, sollte die Nutzungsgebühren des dazugehö­rigen Mobilfunk-Vertrags mit anderen Ange­boten vergleichen. Marian Behaneck

Die im Text angegebenen ­Artikel von TGA Fachplaner haben wir in einem eigenen TGAdossier für Sie zusammengefasst: Webcode 1135

Weitere Infos (Auswahl)

http://www.mathoi.eu Suchwort : „ipad baustelle“

http://www.notebookcheck.com Testberichte, Kaufberatung

http://www.notebookinfo.de Markt, Foren, Nachrichten

http://www.tabletpc-einfach.de Modelle, Testberichte, Apps

http://www.wikipedia.de Suchwort: Tablet-PC etc.

Anbieter (Auswahl)

http://www.acer.de http://www.apple.com/de https://www.archos.com/ http://www.asus.de http://www.dell.de http://www.fujitsu.com/de https://www.hp.com/de-de/home.html http://www.lenovo.com/de http://www.medion.de http://www.msi-computer.de http://www.packardbell.de http://www.samsung.de https://www.sony.de/ http://www.toshiba.de http://www.viewsoniceurope.com/de

Rugged-Modelle: http://www.getac.de https://business.panasonic.co.uk/mobile-solutions/the-panasonic-toughbook-range

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