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Referenzprojekt AEG Haustechnik

Trinkwassererwärmung weiterhin auf der Etage

Kompakt informieren

  • Die Wohnungsgesellschaft Dogewo21 hat ein Wohnquartier mit fünf Gebäuden und 82 Wohnungen von Gas-Etagenheizung auf eine zentrale Wärmerzeugung mit dezentralen Wärmeübergabestationen umgerüstet.
  • Für das Konzept sprachen die einfache und kostengünstige Realisierung, der hohe Hygienestandard bei der Bereitstellung von Trinkwarmwasser, die Komfortverbesserung, die Beibehaltung des Heizungscharakters für die Bewohner, eine Senkung der Betriebskosten und sicherheitstechnische Aspekte.

Nachhaltig mit ganzheitlichen Konzepten modernisieren – das ist seit vielen Jahren erfolgreicher Fahrplan der Dortmunder Gesellschaft für Wohnen, Dogewo21. Als wichtigste Bauaufgabe sieht das Wohnungsunternehmen heute die Modernisierung von Bestandsimmobilien in seniorengerechte Wohnanlagen, denn barrierearmer Wohnraum mit hochwertiger Ausstattung ist gefragt.

„Wohnimmobilien sind nachhaltig, wenn Menschen gerne darin wohnen“, sagt Regine Stoerring Abb. 5, Pressesprecherin von Dogewo21. „Deshalb müssen Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit und Wertsteigerung einer Immobilie in sehr engem Zusammenhang stehen mit Lebensqualität, Individualität, Wohnkomfort, Behaglichkeit und Ästhetik.“ Das genau dies der richtige Ansatz zur nachhaltigen Immobilienbewirtschaftung ist, meint auch Ulrich Nowak Abb. 5, Bauleiter Großmodernisierung von Dogewo21: „Wir müssen den demografischen Wandel als Tatsache akzeptieren und auf ihn reagieren. Wir müssen alles dafür tun, damit Wohnraum langfristig attraktiv bleibt – für unsere treuen und für neue Mieter.“

Sanierungspaket

Kontinuierlich wurde seit August 2012 die in die Jahre gekommene Quartiersbebauung mit 82 Wohnungen in Dortmund-Wickede in Angriff genommen und dafür rund 1,8 Mio. Euro investiert. Drei fünfeinhalbgeschossige Gebäude mit jeweils 22 Wohneinheiten und vier Doppelhäuser à vier Wohnungen erhielten neue Dacheindeckungen, Fassaden wurden gedämmt und gestrichen, ein Großteil der Fenster erneuert und alle Balkone saniert.

Die Hauseingänge und sämtliche Wohnungen sind seit Jahresbeginn 2013 barrierefrei zugänglich, über neue Aufzuganlagen in den Punkthäusern können auch die Zwischengeschosse angefahren werden. Nowak: „Den Vollwärmeschutz als einziges anzustrebendes Ziel zu sehen, ist wegen der zunehmenden Lüftungsproblematik nicht unbedingt sinnvoll. Wir erkennen, dass es bei der konkreten Quartiersplanung effektivere Methoden gibt, um Energie zu sparen, beispielsweise durch den Austausch und die Optimierung von Systemen zur Heizung und Trinkwassererwärmung.“

Haustechnische Probleme gelöst

Früher war für die Mieter bei jeder Warmwasserentnahme Vorsicht geboten: Temperaturschwankungen waren ärgerlich und unangenehm, doch kann eine Verbrühung oder ein kurzer Kälteschock unter der Dusche für ältere Menschen auch gesundheitliche Folgen haben. Und die in die Jahre gekommene Gas-Etagenheizung erforderte auch immer öfter teure Problembeseitigungen. Eine neue Lösung sollte dauerhaft Abhilfe schaffen.

Während der Baumaßnahmen erfolgte deshalb die Umrüstung von Gasthermen auf eine dezentrale Wärmebereitstellung, um den steigenden Kosten für Erdgas und der aufwendigen Wartung und Instandhaltung entgegenzuwirken. Zudem wollte Dogewo21 den Wärmekomfort verbessern und die Hygiene bei der Bereitstellung von Trinkwarmwasser absichern. Als weiterer zeit- und kostensparender Vorteil stand im Fokus, dass die Trinkwasserverordnung für dieses Konzept keine Pflicht zur regelmäßigen Legionellenuntersuchung vorsieht.

Geringer Umrüstungsaufwand

Mit den Vorgaben von Nowak und der Abteilung Beschaffung entschied sich Dogewo21 für ein System, das die Ansprüche der Mieter in höchstem Maße erfüllt und zudem Möglichkeiten eröffnet, zu einem späteren Zeitpunkt auf andere Energieträger umzusteigen oder diese zu integrieren. Die Wahl fiel auf einen neuen Gas-Brennwertheizkessel mit Pufferspeicher für jedes Wohnhaus sowie Wärmeübergabestationen der Baureihe WHT 23-2 von AEG Haustechnik. Vorteil des Konzepts ist, dass durch die Nutzung vorhandener Versorgungsstrukturen geringere Investitionskosten entstehen und die Belästigung der Hausbewohner durch die Bauarbeiten geringer sind. Der Umbau von Gas-Etagenheizungen auf die neuen Wärmeübergabestationen war ohne großen Aufwand möglich.

Die Umsetzung erforderte nur kurze Leitungsführungen mit einem gebäudeweiten Heizungsstrang (Vor- und Rücklauf). Anschließend wurde das vorhandene Gasrohrnetz außer Betrieb genommen und die Gasthermen in den Küchen wurden entfernt Abb. 2. Pro Wohnhaus befindet sich jetzt nur noch ein Gaszähler an einer neuen Gasleitung. Die 82 Wärmeübergabestationen wurden unauffällig in einem Wandschrank im Flur platziert Abb. 3. Für die Mieter blieb so der Charakter der gewohnten Gas-Etagenheizung mit individueller Heizungsregelung, bedarfsgerechter Nutzung von Trinkwarmwasser und eine exakte Verbrauchserfassung pro Wohnung, die jetzt von einem Energiedienstleister über Funk ausgelesen wird, erhalten.

Integrierter Verbrühschutz

Die Trinkwassererwärmung erfolgt in den Wärmeübergabestationen über einen Plattenwärmeübertrager im Durchflussprinzip. Bei vielen Wohnungen wurde auf Wunsch der Mieter der integrierte Verbrühschutz aktiviert, sodass die Warmwassertemperatur 43 °C am Auslauf nicht übersteigt. Das reaktionsschnelle Thermo-Fluid-System (TFS) der gewählten Wärmeübergabestationen garantiert eine gradgenaue und konstante Warmwassertemperatur ohne den zusätzlichen Einbau von Thermostatbatterien.

Ebenso komfortabel und exakt nach ihren Bedürfnissen regeln die Mieter die Räumwärme. Dies geschieht über einen Raumtemperaturregler (AEG WHT-RT) mit elektronischer Wochenzeitschaltuhr, der eine individuelle Nachtabsenkung ermöglicht, den genauen Wert anzeigt und einfach in der Handhabung ist.

Stoerring: „Wir sind überzeugt, für das Wohnquartier in Dortmund-Wickede insgesamt die beste Lösung gefunden zu haben.“ Dies betrifft auch die Sicherheit bei Gasanlagen. „Die Gaszentralen in den fünf Heizungskellern sind jetzt auf dem neuesten Stand, in den Etagen haben wir aber kein Gas mehr. Das nimmt uns die Sorge vor Manipulation an Gasverteilungsanlagen und vor Gasunfällen. Gleichzeit sparen wir die Kosten für die vorgeschriebene regelmäßige Funktionsüberprüfung und die Reinigung und Wartung der Gas-Etagenheizungen.“ •

Weitere Fachberichte zum Thema enthält das TGAdossier Trinkwasserhygiene: Webcode 1057

René Bender

ist Pressereferent bei AEG Haustechnik, Nürnberg, Telefon (09 11) 9 65 60, info@eht-haustechnik.de, https://www.aeg-haustechnik.de/de/home.html

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