Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
10. Deutscher Planertag von Daikin

Durch Transparenz zu effizienteren Lösungen

Kompakt informieren

  • Eine Potenzialstudie zeigt, dass die Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten kann.
  • Über die neu verabschiedete F-Gase-Verordnung wird das häufig in stationären gewerblichen und industriellen Anlagen benutzte Kältemittel R404A vom Markt verdrängt.
  • Mit Cloudservices will Daikin die Möglichkeit schaffen, anlagentechnische Erfahrungen zu dokumentieren, Effizienz zu beweisen, wirtschaftliche Modernisierungsoptionen aufzuzeigen und den Anlagenbetrieb zu optimieren.
  • Der nächste Deutsche Planertag findet im Rahmen der Leading Air Convention von Daikin vom 25. bis 27. März 2015 in Berlin statt.

Zum Auftakt des 10. Planertags von Daikin skizzierte Matthias Horx, einer der einflussreichsten Trend- und Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum, Megatrends aus dem sozialen und gesellschaftlichen Bereich – um zu zeigen, wie wir in Zukunft leben und arbeiten. Seine Firma Zukunftsinstitut mache „strategische Irritationen“, versuche also, Unternehmen von dem abzubringen, was sie schon immer getan haben, was aber viel-leicht falsch ist – und helfe ihnen dabei, sich auf das Kommende einzustellen und anzupassen. Unter dem Schlagwort „Female Shift“ beschrieb er den Einfluss des sich verändernden Rollenmodells der Frauen auf die Arbeitswelt. Dies sei auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel in der heute noch von Männern dominierten Kälte- und Klimabranche von großer Relevanz.

Ein Megatrend, der laut Horx eine der größten und schwierigsten Herausforderungen unserer Zukunft darstellt, ist der Einfluss des demographischen Wandels auf den Städtebau und die urbane Globalisierung. Da bereits heute mehr Menschen in Städten als auf dem Land leben, erfahren Städte derzeit eine Renaissance als Lebens- und Kulturform. Horx betonte jedoch, dass die zunehmende Verstädterung und das Entstehen von Ballungszentren die Chance für effektive Städte bietet: „Gut gemachte Städte sind Energiesparer“.

Energiewende von unten

Welche Herausforderungen bereits bei einem speziellen Fokus anzunehmen sind, verdeutlichte ein Gastvortrag über das Projekt InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop, bei dem ein interdisziplinäres Team mit Partnern und Investoren aus Wirtschaft und Forschungseinrichtungen sowie den Bewohnern an der ganzheitlichen Erneuerung und nachhaltigen Modernisierung von Stadtquartieren arbeitet. Auch Daikin gehört zu den Unterstützern und Förderern des Projekts.

„Unser Ziel ist die Energiewende von unten. Dafür soll ein dezentrales und energieeffizientes Energiemanagement zum Einsatz kommen, das bei den einzelnen Gebäuden beginnt, auf das Quartier ausgeweitet und zuletzt auf die Stadt angewandt wird“, so Tobias Clermont von Innovation City Management. Über die 10-jährige Projektlaufzeit wird eine Halbierung des CO2-Ausstoßes angestrebt. Durch den Modellcharakter können Erfahrungen zum klimagerechten Stadtumbauprozess auch auf andere Städte übertragen werden. Der Roll-out hat schon begonnen, sodass auch weitere Städte InnovationCity werden.

„Technik wird überbewertet“ …

… provozierte der Vortragstitel von Michael Lang, Planungsberater bei Daikin Germany. Er berichtete über die realen Lebenszykluskosten von Filialisten. An einem Beispiel machte er deutlich, dass allein auf der Basis eines Haustechnikkonzepts keine die Gesamtkosten erfassende Entscheidung getroffen werden kann. Beziehungsweise: Wer ohne eine Lebenszykluskostenbetrachtung über konkurrierende Lösungen entscheidet, ist schlecht beraten. Erst die Zusammenführung von Investitions-, Energie-, Wartungs- und Servicekosten schaffe die notwendige Transparenz, um die optimale Lösung erkennen zu können. Deshalb dürfe nicht die Technik, sondern müsse ein Gesamtpaket mit einer Begleitung über den gesamten Lebenszyklus ausschlaggebend sein.

Carsten Plummer, vom Ingenieurbüro für Gebäudetechnik Carsten Plummer aus Münster, belegte mit der Präsentation des im Juni 2012 bezogenen und neugebauten Wohnheims für betreutes Wohnen „Haus Simeon Stiftung St. Josef“, welche Vorteile sich aus der Kombination eines VRV-Systems mit anderen Technologien ergeben. Die Besonderheit des Projekts ist die Kombination einer invertergeregelten Daikin-VRV-Wärmepumpe mit einem Blockheizkraftwerk. Der selbsterzeugte Strom wird zum Teil durch die Wärmepumpe veredelt, wodurch sich besonders niedrige Wärmegestehungskosten realisieren lassen (weitere Infos zum Projekt: Webcode 555476).

Allerdings hat sich auch bei diesem Vorzeigeprojekt bestätigt, wie wichtig Gesamtverantwortung und Erfolgskontrolle sind: Durch einen steuerungstechnischen Fehler aufgrund einer Trennung von Gewerken wurde der nur für Notfälle vorgesehene Gas-Heizkessel viel zu häufig in Betrieb gesetzt. Das Konzept BHKW und VRV-Wärmepumpe wurde dadurch konterkariert und seine prognostizierte Amortisationszeit von nur vier Jahren unnötig verlängert. Nach der Korrektur war der Gas-Heizkessel nicht mehr in Betrieb – weil er nicht nur theoretisch, sondern auch in der Praxis für den normalen Betrieb nicht erforderlich ist.

F-Gas-Verordnung

Ein weiterer wichtiger Baustein für die Energiewende, der die Kälte- und Klimabranche bewegt, ist die neu verabschiedete F-Gas-Verordnung1). Jochen Eisenhofer, Leiter Vertrieb Industrie bei Daikin Germany, gab einen Überblick über die neuen Regelungen: Ab 2015 wird es für Kältemittel mit einem Global Warming Potential (GWP, Treibhauspotenzial) von über 2500 ein „Phase-Down“ geben. Betroffen ist dadurch vor allem das häufig in stationären gewerblichen und industriellen Anlagen benutzte Kältemittel R404A (GWP: 3922). Ab 2020 wirken bei der Neuinstallation Verwendungsverbote (Ausnahme Tieftemperaturkälte unter – 50 °C) und beim Service an bestehenden Anlagen darf kein neues Kältemittel mit einem GWP über 2500 mehr eingesetzt werden. Eisenhofer: „R404A ist damit für die Gewerbekälte so gut wie tot.“ Alternativen sind aber vorhanden: R134a, R410A, CO2, R32 und HFO.

Weiterhin zulässig und damit zukunftsfähig bleibt das Kältemittel R410A (GWP: 2090), das bereits seit Jahren in vielen Daikin-Systemen eingesetzt wird. Ein Hauptbestandteil von R410A ist R32 mit einem GWP von 675. Es ermöglicht sowohl im Kühl- als auch im Heizbetrieb eine besonders hohe Effizienz und weist über den gesamten Lebenszyklus niedrige, indirekte und direkte Emissionen auf. Seit November 2013 ist die Luft/Luft-Wärmepumpe Ururu Sarara die erste mit R32 befüllte Wärmepumpe auf dem europäischen Markt ( Webcode 559186).

Klimatechnik erfolgreich neu gedacht

Wie auch in anderen Einsatzbereichen der Klimatechnik erfolgreich neu gedacht wird, zeigte Ralf Knof, geschäftsführender Gesellschafter von Opair. Der Hersteller von Klimageräten für medizinisch genutzte Räume und Kooperationspartner von Daikin präsentierte die Einsatzmöglichkeiten von Umluftkühlgeräten in hygienisch anspruchsvollen Umgebungen, wie kleine Operationssäle oder Zahnarztpraxen. Knof berichtete, dass hier oft komplizierte und für den tatsächlichen Bedarf überdimensionierte Anlagen verbaut werden: „Es gibt viele Anlagen, an denen klebt noch der Angstschweiß von Planern und Installateuren.“

Gerade solche Anlagen würden jedoch häufig die Ziel und Erwartungen verfehlen. Besser sei: „So wenig wie möglich, so viel wie nötig!“ Opair setzt bei seinen Umluftkühlgeräten auf ein ausgewogenes Verhältnis an Technik und Komplexität, sodass sie einfach zu installieren und zu warten sind und alle behördlichen Auflagen an die raumlufttechnische Versorgung von infektionshygienisch relevanten medizinischen Räumen nach DIN 1946-4 kostengünstig erfüllen können. Knof unterstrich in seinem Referat auch, dass die vorbereitete Einbindung der Geräte in die Daikin-VRV-Systeme für die Planung von besonderem Vorteil ist.

Kältetechnik senkt CO2-Emissionen

Prof. Michael Arnemann, Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, berichtete über ein Projekt im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums, das die Potenziale der Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik für die Umsetzung der Energiewende errechnet hat. Dabei wurden Kälteanlagen und Wärmepumpen in gewerblicher, industrieller und privater Nutzung deutschlandweit zahlenmäßig erfasst und auf dieser Basis der Energiebedarf und die damit verbundenen CO2-äquivalenten Emissionen ermittelt. Das wichtigste Ergebnis: Die Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik kann einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten.

Dazu passend wurde die neue Daikin-Luft/Luft-Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnung VRV IV Heat Recovery vorgestellt. Mit ihrer Dreileitertechnik kann sie Wärme innerhalb eines Gebäudes verschieben und so im Vergleich zu getrennten Systemen zum Kühlen und Heizen bei Anwendungen mit nennenswerten technologischen Lasten die Verbrauchskosten nachweislich deutlich senken.

Einen besonders interessanten Blick durchs Schlüsselloch bot ein Vortrag von Ingo Langgartner, Leiter des Bereichs Product Expert Section bei Daikin Germany, über die Entwicklung von Cloudservices. Daikin will damit webbasiert die Möglichkeit schaffen, anlagentechnische Erfahrungen zu dokumentieren, die Effizienz zu beweisen und aufzuzeigen. Mit den Cloudservices wird der Lebenszyklus praktisch ohne Investition für eine MSR-Technik transparent visualisiert und von diversen Funktionen zur Optimierung begleitet. Mit einem herstellerunabhängigen Messsystem mit Induktionsklemmen ist es zudem möglich, für bestehende Anlagen Modernisierungsoptionen mit hoher Genauigkeit für die Wirtschaftlichkeit aufzuzeigen.DR

http://www.daikin.de

1) Verordnung (EU) Nr. 517/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 über fluorierte Treibhausgase und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 842/2006, Amtsblatt der Europäischen Union, L 150, 20. Mai 2014, Download über: WEBCODE 593776

Fußnoten

1) Verordnung (EU) Nr. 517/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 über fluorierte Treibhausgase und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 842/2006, Amtsblatt der Europäischen Union, L 150, 20. Mai 2014, Download über:  Webcode  593776

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ TGA+E-ePaper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
+ Fokus TGA: Sonderhefte (PDF)
+ Weiterbildungsdatenbank mit Rabatten
+ Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
uvm.

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen