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Klaus Wächter über das BIG-EU Plugfest 2014

BACnet mit neuen Funktionen am Markt

Kompakt informieren

  • Das BACnet-Plugfest-Konzept wurde seit 2006 mehrfach angepasst und die zweijährige Frequenz auf ein Jahr verkürzt. Erst im letzten Jahr hatte die Teilnehmerzahl erstmals die 50er-Marke überschritten. 2014 waren es mit 30 Herstellern bereits 60 Teilnehmer.
  • Die Entwicklungsingenieure nutzen die dreitägigen Veranstaltungen zur Vernetzung von Prototypen und Neuentwicklungen, um Erfahrungen zur Implementierung des BACnet-Standards (DIN EN ISO 16 484-5) zu sammeln.
  • Am Plugfest 2014 waren auffällig viele Gewerke beteiligt, Türsysteme und Brandmeldezentralen waren zum ersten Mal vertreten.

TGA: Herr Wächter, würden Sie nochmals ein BACnet Plugfest organisieren?

Wächter: Ich bin gerne bereit, das BACnet Plugfest ein weiteres Mal hier in Zug durchzuführen. Natürlich muss man erst einmal Zeit und Aufwand für die Organisation investieren. Aber der große Erfolg sowie die Zufriedenheit und Begeisterung der Teilnehmer entschädigen dann vollkommen.

Die Erfahrungen waren durchweg positiv, Probleme wurden von den Teilnehmern direkt angesprochen und konnten dann rasch beseitigt werden. Unabhängig davon, wie häufig jemand bereits an einem Plugfest teilgenommen hatte, waren die Rückmeldungen hervorragend.

TGA: Warum wurde das Plugfest so gut besucht? Seitdem die BIG-EU das Treffen anbietet, kommen Jahr für Jahr mehr Teilnehmer, und das nicht nur aus Europa?

Wächter: Die Zahl der BACnet-Hersteller wächst weltweit kontinuierlich an. Wo sonst, wenn nicht auf einem Plugfest, finden BACnet-Entwickler kompetente Partner, mit denen sie die gefundenen Probleme dann auch gleich noch diskutieren und gemeinsame standardkonforme Lösungsansätze finden können. Der Nutzwert, der auf einem Plugfest geboten wird, ist sehr groß und rechtfertigt die Kosten für Vorbereitung, Teilnahme, Anreise und Unterkunft allemal. Und von den Erfahrungen profitieren alle: Hersteller, Planer, Anlagenbauer, Systemintegratoren und Investoren.

TGA: BACnet kommt traditionell aus dem HLK-Bereich. In diesem Jahr waren aber auffällig viele andere Gewerke beteiligt.

Wächter: Das ist auch gut so! Die Gebäudeautomation automatisiert nun mal nicht mehr nur Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen. BACnet wurde von Beginn an als flexibler Standard entworfen; den Erfolg davon sehen wir heute. Aufgrund seiner sehr durchdachten grundlegenden Konzepte fällt es jetzt leicht, neue Marktbedürfnisse zu erfüllen, wie den aktuellen Trend der Einbindung weiterer Gewerke. Schwerpunkte waren dieses Jahr die Geräte für Raumautomation. Dabei kommen dann zum Komfort die Beleuchtung und Beschattung hinzu, sowie die Herausforderung, diese Komponenten untereinander per BACnet zu einem intelligenten Gesamtsystem zu verknüpfen.

Zum ersten Mal waren dieses Jahr auch Türsysteme und Brandmeldezentralen vertreten. Hier erwarte ich beim nächsten Plugfest noch mehr Interesse. Der Schutz eines Gebäudes ist ein Thema, das weltweit eine immer größere Rolle spielt. Wer darf wann ein Gebäude betreten, wie überwacht man den Status aller Gewerke eines Gebäudes und im Fall der Fälle: wie evakuiert man dieses Gebäude dann am sichersten? Die Einbindung aller daran beteiligten Gewerke in BACnet-Leitstationen wird bereits von vielen Kunden gefordert.

TGA: Seit vor zehn Jahren BACnet den Status einer ISO-Norm erhielt, wenden die Hersteller den Standard massenhaft in ihren Produkten an. Steht der Markt mit den neuen Gewerken nun vor einem weiteren Umbruch?

Wächter: Der große Vorteil von BACnet liegt doch darin, dass man alle diese Gewerke zukünftig von einer einzigen übergeordneten Leitstation aus bedienen und beobachten kann. Auswertungen aller Art sind möglich, egal ob es um den Energieverbrauch oder den Gebäudeschutz geht. BACnet wird also konsequent weitere Bereiche im Gebäude einbinden, Rolltreppen und Fahrstühle sind bereits in Arbeit. Ebenso ermöglicht die Verwendung von BACnet in verschiedenen Gewerken eine übergreifende Automation zwischen diesen Gewerken, da alle in der gleichen Sprache sprechen.

Ein Beispiel: Immer mehr Supermarkt- und Restaurant-Ketten setzen auf BACnet. Die Möglichkeit, ein oder mehrere Gebäude zu bedienen und zu beobachten – auch wenn diese weit verteilt sind – haben wir bereits. Nun kommen ständig weitere Gewerke dazu, die auch „dieselbe Sprache sprechen“, das verstehen Kunden unter zukunftssicheren Investitionen.

Bringen wir es auf den Punkt: Egal, ob es um höchstmöglichen Komfort, Energieeffizienz oder Funktionalität geht – all dies erfordert ein immer engeres und besseres Zusammenspiel von immer mehr Geräten der unterschiedlichsten Art. Der Erfolg von BACnet gründete schon in der Vergangenheit auf seiner einzigartigen Fähigkeit, genau das zu ermöglichen. Und deshalb bin ich mir sicher, dass wir auch in den nächsten zehn Jahren eine lebhafte und erfolgreiche Weiterentwicklung in Richtung BACnet-vernetzter Geräte erleben werden. Und das nächste europäische BACnet Plugfest steht auch schon vom 20. bis 22. Mai 2015 im Kalender.

Vielen Dank für das Gespräch.

Über die BIG-EU

Die BACnet Interest Group Europe (BIG-EU) fördert die Anwendung des weltweiten BACnet-Kommunikationsstandards ISO 16 484-5 in der Gebäudeautomation und Sicherheitstechnik in Europa. Sie wurde 1998 von 18 Unternehmen der Gebäudeautomation gegründet und zählt heute über 100 Mitglieder aus 16 europäischen Ländern und den USA. Ziele der BIG-EU sind zum einen die Wahrnehmung europäischer Interessen bei der Entwicklung des BACnet Standards und der Informationsaustausch mit dem für BACnet zuständigen ASHRAE-Ausschuss „SSPC 135“ sowie mit der amerikanischen BACnet-Gemeinschaft, zum anderen das gemeinsame Marketing, ein gemeinsames Qualifikationsangebot und die gemeinsame Erarbeitung technischer Richtlinien https://www.big-eu.org/

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