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Luft/Wasser hat Wasser/Wasser abgelöst

Seit 1970 heizt die Gemeinde Schluchsee das Beckenwasser in ihrem beliebten Freibad aqua fun 1 mit einer Wärmepumpe. Als Wärmequelle wurde der Schluchsee angezapft – sofern der Wasserstand im größten Schwarzwaldsee dies ermöglichte. Der gesetzlich vorgeschriebene Ausstieg aus dem verwendeten Kältemittel R22, der Mangel an Ersatzteilen und die schlechte Energieeffizienz erforderten nun eine grundlegende Heizungssanierung. Denn vor und während der Badesaison herrscht Hochbetrieb: Drei Becken mit insgesamt 765 m3 Wasserinhalt müssen im Frühjahr aufgeheizt und den Sommer über auf Temperatur gehalten werden. Jeder Badegast möchte gern warm duschen. Und die zugehörigen Gebäude mit Umkleiden, Aufenthaltsräumen und einer Gaststätte sollen Sommer wie Winter beheizbar sein. Allerdings muss auch die Gemeinde Schluchsee aufs Geld schauen, die Investitionskosten für die erste Ausbaustufe der neuen Heizungsanlage betrugen 125 000 Euro. Öl und Gas schieden schon aufgrund der fehlenden Infrastruktur aus. Besonderen Wert legte die Gemeinde natürlich auf eine sehr hohe Energie(kosten)effizienz in der Hauptbetriebszeit. Diese Hauptlast im Frühjahr und Sommer war ein wesentlicher Grund, warum Fachplaner Andreas Furtwängler vom Ingenieurbüro für Gebäudetechnik fb-plan, Löffingen, bei seinem Konzept auf Luft/Wasser-Wärmepumpen gesetzt hat. Die neue Anlage besteht aus einer Kaskade mit drei parallel geschalteten Split-Wärmepumpen WB 18 LS VI von Bartl. Dadurch ergibt sich eine Gesamtleistung von 180 kW bei A15/W35. Die Verdampfer 2 sind außen unter einem Balkon an der Gebäudewand angebracht, die drei Inneneinheiten 3 stehen im Untergeschoss im bisherigen Technikraum. Eingebunden sind die Pumpen einzeln in einen 3 m3-Pufferspeicher, der im Inneren über eingeschweißte Schichtbalken drei Temperatur-Niveaus für vorhalten kann. Unten liegen die Anschlüsse für das Schwimmbad-wasser mit bis zu 45 °C, aus der Mitte können Heizkreise mit 55 °C bedient werden und oben ist die Entnahme für die Trinkwassererwärmung mit 65 °C vorbereitet. Durch eine Heißgasentwärmung können die Wärmepumpen dauerhaft mit geringer Vorlauftemperatur im hocheffizienten Bereich arbeiten. Installiert wurde die Anlage innerhalb von zwei Wochen vom Heizungsfachbetrieb Herbert Kaiser, Menzenschwand. Für 2015 ist die zweite Ausbaustufe geplant. Dann sollen alle Gebäudeteile an den Heizkreislauf angeschlossen werden und die bisherigen Elektroöfen ablösen. Später soll auch die Trinkwassererwärmung angeschlossen werden.

https://www.gemeinde-schluchsee.de/ https://www.apparatebau-seidel.de/