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Einstieg in das Building Information Modeling

(R-)Evolution im Planungsbüro

Kompakt informieren

  • Während beim Umstieg von manueller Planung auf CAD vor rund 30 Jahren nur die Werkzeuge getauscht wurden, ändern sich mit BIM auch die Planungsmethoden und Prozesse.
  • Deshalb muss der Umstieg gut vorbereitet werden: Nach einer Zielvorgabe sollten individuelle Bedingungen analysiert und das Mitarbeiter-Know-how, die vorhandenen Werkzeuge und Arbeitsabläufe angepasst werden.
  • Schrittweise umgesetzt werden sollte die BIM-Planungsmethode anhand eines Pilotprojektes – zunächst als Little BIM, dann als Big BIM.
  • Wichtig ist, beim Umstieg die Mitarbeiter eng einzubinden, denn sie realisieren mit ihrem Wissen, ihrem Engagement und Einsatz letztlich den Umstieg.

Die Einführung der neuen modellbasierten Planungsmethode Building Information Modeling (BIM) ist weit mehr als ein Einstieg in eine neue Software. Denn neben den geeigneten Werkzeugen müssen auch neue Strukturen im Unternehmen eingeführt, personelle und informationstechnische Kapazitäten aufgebaut werden, was insbesondere in großen Unternehmen weitreichende und langfristige Umwälzungen zur Folge hat.

Alle relevanten Aspekte müssen dafür auf den Prüfstand: Die Software, die Hardware, das Netzwerk, die Kommunikation, externe Partner – und nicht zuletzt das eigene Know-how.

Jede BIM-Einführung ist zwar individuell und verläuft anders, weil jedes Planungsbüro ein anderes Geschäftsmodell, spezifische technische und strukturelle Bedingungen, andere Fähigkeiten, Schwerpunkte und Zielvorgaben – und damit auch unterschiedliche Möglichkeiten in der BIM-Nutzung – hat. Dennoch gibt es grundlegende Vorgehensweisen und Schritte beim BIM-Ein- oder -Umstieg, an denen man sich orientieren und die man in modifizierter Form auf die eigene, individuelle Bürosituation übertragen kann.

Was soll erreicht werden und was ist vorhanden?

Nur, wer sein Ziel kennt, kommt an. Vor der BIM-Einführung sollten deshalb bürointern Zielvorgaben festgesteckt werden: Welche Erwartungen werden an den BIM-Prozess gestellt? Ist es der Gewinn an Ordnung in der Planung und Datenhaltung, die Vermeidung von Datenredundanzen und die Reduktion von Suchzeiten? Sind es die präzisere Vorhersage und bessere Koordination von Kosten und Zeiten oder die automatisierte Modellauswertung für Massenermittlungen und Raumbücher? Oder ist es die Hinterlegung technischer Daten im Modell für die spätere Gebäudenutzung?

Mindestens ebenso wichtig wie geometrische und zeitliche Kollisionskontrollen oder die Rationalisierung von Planungsprozessen und die Einsparung von Planungszeiten und -kosten dürften für TGA-Fachplaner die Verbesserung der Qualität von Planungsleistungen dank engerer Verknüpfung von Planung und Berechnung, die wirtschaftlichere Auslegung von Anlagen und der Zugewinn an Planungssicherheit sein.

Achten sollte man auf eine realistische Zieldefinition, die vorhandene Büroressourcen nicht überfordert und zwischen kurz- und langfristigen Zielen unterscheidet. Im Hinblick auf den büro-, und Software übergreifenden Einsatz von BIM (Big / Open BIM) ist zusätzlich eine Abstimmung der BIM-Ziele auch zwischen Projektpartnern und dem Bauherr bzw. den wichtigsten Kundengruppen erforderlich.

Der Zieldefinition sollte sich eine Analysephase anschließen. Dabei sollte der Ist-Zustand des Büros erfasst und der Soll-Zieldefinition gegenübergestellt werden. Dabei zutage tretende Differenzen definieren dann jenen Bereich, der durch die BIM-Planungsmethode verbessert werden soll. Den Fokus der Bestandsanalyse sollte man dabei auf die Mitarbeiter des Unternehmens, die verwendeten Werkzeuge und die über die Jahre etablierten Arbeitsabläufe, Prozesse und Standards legen.

Was müssen die Mitarbeiter können?

Mitarbeiter sind das Potenzial von Unternehmen und tragen durch ihr Know-how, ihre Mitarbeit und Motivation wesentlich zum Gelingen des BIM-Umstiegs bei. Sie stehen in dessen Zentrum und müssen deshalb im Vorfeld umfassend informiert, geschult und auf die kommenden Veränderungen vorbereitet werden, auch um mögliche Ängste gegenüber den kommenden Veränderungen im Vorfeld abzubauen.

Umgekehrt müssen die Mitarbeiter bereit sein, vertraute Abläufe infrage zu stellen, neue Herausforderungen anzunehmen, stetig dazuzulernen und offen gegenüber neuer Technik sein. Vor allem sollten sie fundiertes BIM- und Software-Wissen mitbringen. Dieses Know-how muss entweder über neue, BIM-erfahrene Mitarbeiter und interne Schulungen erworben werden. Oder man muss auf Schulungsangebote zurückgreifen, die Organisationen, Verbände, teilweise auch private Anbieter offerieren (Wo BIM draufsteht, ist nicht immer BIM drin, TGA 09-2016, 728188).

Da Ausbildungsstandards fehlen, sollte man die Qualität der Schulungsmethoden und Inhalte vorher unter die Lupe nehmen. Die Kosten der meist mehrtägigen Kurse liegen pro Person zwischen 2000 und 5000 Euro. Auch Hochschulen lehren BIM, allerdings auf unterschiedlichem Niveau, sodass Absolventen unterschiedliches BIM-Know-how mitbringen.

Entscheidend ist die Wahl des BIM-Verantwortlichen, der in kleineren Büros in der Regel zugleich auch der BIM-Koordinator oder BIM-Manager ist: Er bildet eine Art Drehscheibe für die Kommunikation und den Datenaustausch in einem BIM-Projekt. Er ist verantwortlich für die Koordination und den Abgleich der verschiedenen Modelle der Planungspartner, er definiert die Methoden der Koordination, führt die verschiedenen Teilmodelle nach Bedarf zusammen, überprüft deren Konsistenz etc.

Zugleich sollte er auch die Mitarbeiter-Motivation im Blick haben: Da BIM-Lernkurven nie stetig ansteigen, bleiben auch Phasen der Ernüchterung und Stagnation nicht aus. Dann müssen BIM-Verantwortliche einer menschlichen Schwäche besonders entgegenwirken: Klappt etwas nicht sofort oder erscheint etwas umständlicher als das, was man vorher gemacht hat, kehrt man gern zu scheinbar bewährten Arbeitsmitteln und Methoden zurück. Dann wird beispielsweise schnell in der 2-D-Ansicht eine mit dem Bauherren besprochene Änderung vorgenommen und nicht im 3-D-Modell. Deswegen müssen BIM-Verantwortliche nicht nur Zusammenhänge und die Folgen des eigenen Handelns immer wieder erklären, sondern auch stetig motivieren, damit jeder dran bleibt.

Welche Anforderungen werden an Werkzeuge gestellt?

BIM ist zwar keine Software, gleichwohl gibt es ohne geeignete Software kein BIM. Software ist dann „BIM-fähig“, wenn sie bestimmte Anforderungen erfüllt. Dazu gehören bei CAD-Programmen unter ande-rem parametrisierbare 3-D-Objekte mit assoziierten alphanumerischen Objektinformationen, eine Bauwerksstrukturierung, automatische Planableitungen und Auswertungen sowie eine IFC-Schnittstelle für den Datenaustausch.

Die meisten dieser Anforderungen erfüllen viele in TGA-Planungsbüros verwendete CAD-Programme, aber eben nicht alle. Teilweise müssen bestimmte Module oder Schnittstellen zusätzlich erworben oder komplette Programme ausgetauscht werden.

Doch auch wenn die Software BIM-fähig ist – nicht alle Anwender arbeiten zwangsläufig BIM-konform. Die Software muss auch beherrscht werden und grundlegende Regeln zur BIM-Modellierung, Struktu-rierung, Detaillierung etc. müssen bekannt sein und eingehalten werden. Das ist wichtig, denn ungenügende Softwarekenntnisse behindern eine Umstellung auf die BIM-Planungsmethode und können sie sogar gefährden. Deshalb muss eine Bestandsanalyse Klarheit schaffen, welche Kenntnisse vorhanden und wo noch Defizite durch Schulungen aufzu-holen sind.

Da die BIM-Planungsmethode sowohl den Funktionsumfang einzelner Programme erweitert als auch neue Softwareprodukte schafft, etwa zur BIM-Modellprüfung, -Koordination oder -Auswertung, müssen sich Mitarbeiter ohnehin häufiger weiterbilden und schulen als bisher.

Wird ein Umstieg erforderlich, weil die Software nicht BIM-konform ist, muss der BIM-Einführung ein Software-Auswahlprozess vorangestellt und das Marktangebot evaluiert werden, beispielsweise anhand von Marktübersichten (siehe z. B.: Universelle Werkzeuge für TGA-Fachplaner, TGA 11-2014, 616379) oder Fachmessen.

Nach der Auswahl muss die neue Software im Unternehmen eingeführt werden, was mehrtägige Schulungen und eine mehrwöchige Einstiegsphase nach sich ziehen kann, bevor sie produktiv einsetzbar ist. Diesen Prozess und den zeitlichen Vorlauf muss man bei der BIM-Umstiegsplanung mit einkalkulieren, insbesondere wenn der BIM-Einstieg an ein konkretes Projekt gekoppelt ist.

Neben der Software sollte auch die Hardware, die Netzwerk- und Kommunikationsstruktur auf den Prüfstand. Nicht nur aktuelle BIM-Software, auch größere BIM-Projekte können alleine durch die Datenmenge veraltete Rechner schnell in die Knie zwingen. Eine eventuell notwendige Aktualisierung der IT-Infrastruktur sollte deshalb sowohl zeitlich als auch finanziell einkalkuliert werden.

Wie ändern sich Prozesse?

Viele der über Jahre im Unternehmen etablierten und bewährten Gewohnheiten, Arbeitsabläufe und Prozesse ändern, anpassen oder gar komplett über Bord werfen zu müssen, zählt wohl zu den größten Herausforderungen des BIM-Umstiegs. Bedingt durch die Notwendigkeit, Informationen koordiniert bürointern auszutauschen und mit externen Projektpartnern enger und intensiver zusammenzuarbeiten, verändern sich interne und externe Prozesse vor allem in der Kommunikation und Kooperation zwangsläufig.

Gefragt sind nicht mehr ausschließlich auf das eigene Büro zugeschnittene Abläufe, sondern mit den Projektpartnern vernetzte und abgestimmte Arbeitsschritte, die sich an BIM-Standards orientieren. Sie sollen dazu dienen, bestimmte Qualitäten im Austausch, in der Kommunikation und Koordination zu definieren, regelmäßig zu prüfen und so eine disziplinierte und verlässliche Zusammenarbeit zu ermöglichen. Das setzt einheitliche Regeln zur Erstellung, Weitergabe, Nutzung und Verwaltung von Daten voraus, denn nur so lassen sich überflüssige Tätigkeiten, wie die wiederholte Eingabe identischer Daten oder die Suche nach Informationen vermeiden.

Dafür werden sowohl standardisierte Prozesse als auch hersteller- und softwareunabhängige Datenstandards benötigt. Mehrere internationale und nationale BIM-Richtlinienentwürfe beschäftigen sich derzeit mit der Vereinheitlichung von Qualitäten und Prozessen, etwa ISO 19 650 [5] und VDI 2552 [6].

Einerseits bietet BIM die Chance, dass Unternehmen die Umstellung dazu nutzen, auch ihre bisherigen Arbeitsprozesse und Abläufe zu hinterfragen und gegebenenfalls neu zu organisieren. Andererseits ist es weder sinnvoll noch realistisch, über viele Jahre Gewachsenes und Bewährtes von heute auf morgen durch Neues zu ersetzten. Pro-zesse im Unternehmen sollten nur allmählich und nur an jenen Stellen an die BIM-Planungsmethode angepasst werden, wo es erforder-lich ist.

Wie kann der Umstieg konkret umgesetzt werden?

Auch den eigentlichen Prozess des Umstiegs gilt es zu planen und alle Mitarbeiter einzubinden. Dazu sollte aufbauend auf den Zielvorgaben und Ergebnissen der Soll- und Ist-Vergleiche ein grober Zeitplan entwickelt werden. So erfahren alle Mitarbeiter, wie die Umstellung zeitlich und inhaltlich ablaufen soll: Welche Software wird wann gekauft, installiert und eingesetzt? Wer, wird wann, wie lange und auf welcher Software geschult? Wann startet das erste BIM-Projekt und wer übernimmt dabei welche Aufgaben?

Wichtig ist, mit einem kleinen Pilotprojekt am besten zunächst als Little / Closed BIM anzufangen: Dazu eignen sich beispielsweise ein Einfamilienhaus oder ein kleines Gewerbeprojekt, das neben Grundrissen auch Schemata, Schnitte, Massen, Mengen und Berechnungen voraussetzt. Sinnvoll kann auch ein Probelauf mit einem kleinen, bereits abgeschlossen Projekt sein. So kann man sich entspannter auf die neue Arbeitsweise einlassen und man kann alt mit neu vergleichen. Keinesfalls sollte man mitten im Projekt umsteigen, ein terminlich zu knapp kalkuliertes oder zu komplexes Projekt wählen.

Die nächsten Schritte bestehen aus der eigentlichen, praktischen Umsetzung – ein Prozess, der Zeit benötigt und – je nach Unternehmen und BIM-Level – mehrere Monate bis Jahre in Anspruch nehmen kann. Auch das Sammeln von Erfahrungen sowie die stetige Weiterentwicklung und Verbesserung im Rahmen der Projektarbeit gehören dazu. Mit den im ersten BIM-Projekt gewonnenen Erfahrungen sollte das nächste gestartet werden, das komplexer und auch bereits als Big / Open-BIM-Projekt ausgelegt sein kann.

Wichtige Erfahrungen und Arbeitsabläufe sollten parallel dokumentiert werden. Nur so lassen sich BIM-Bürostandards sukzessive optimieren und dauerhaft etablieren. Auch Risikofaktoren sollte man bei der BIM-Umstellung berücksichtigen: Ein BIM-Manager kann auch mal krank werden, Software kann auch mal nicht funktionieren, der Datenaustausch kann sich als schwierig erweisen und so weiter. Dann ist Improvisationstalent gefragt – besser noch, man hat einen Plan B.

Wo gibt es Informationen und Hilfen?

Wer BIM einführen will, kann neben Informationen auch das Know-how erfahrener Kollegen oder Experten gut gebrauchen. Während es inzwischen ein Überangebot an BIM-Basisinfos gibt, findet man speziell zur BIM-Einführung im Unternehmen, außer in einzelnen Kapiteln von Standardwerken [1, 2, 3, 4], Nützliches nur in Schulungen, Semina-ren, Webinaren oder Vorträgen. Da große, fachübergreifende Planungsunternehmen in der Regel eigene, individuelle BIM-Umstiegskonzepte selbst erarbeiten, richten sich die Ausbildungsangebote meist gezielt an kleine und mittlere Büros.

Bewährt haben sich auch Projekt- und Arbeitsgemeinschaften mit Partnerbüros und Kollegen, weil jeder vom Know-how des anderen profitieren und man sich gegenseitig bei Problemen unterstützen kann. Außerdem können anhand eines gemeinsamen BIM-Einstiegs so schon mal wichtige BIM-Grundregeln eingeübt werden: Kooperations- und Koordinationsmechanismen, ein kontinuierlicher Austausch von Informationen und eine partnerschaftliche Kooperation im Team.

Austauschmöglichkeiten und Rat im Internet bieten auch Blogs wie bimundumbimherum.wordpress.com oder www.bim-me-up.com. Auch BIM-Regionalgruppen (BIM-Cluster) ermöglichen einen Erfahrungsaustausch und die Vernetzung untereinander (www.buildingsmart.de/bim-regional). Eine weitere Option sind externe BIM-Dienstleister wie www.bimwelt.de, www.hochtief-vicon.de, www.stabiplan.de oder www.vrame.com. Werden sie entsprechend beauftragt, können sie im Unternehmen die BIM-Umstellung vorbereiten und begleiten. Allerdings sollten Erfolgsziele zuvor sehr genau definiert und Maßnahmen nachvollziehbar dokumentiert werden, denn der temporäre Einkauf von BIM-Expertenwissen hat seinen Preis und steht nur zeitlich begrenzt zur Verfügung.

Die Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg

Die Einführung von BIM ist grundsätzlich eine Managementaufgabe für Büro- und Projektverantwortliche. Der Schlüssel zum Erfolg liegt aber bei den Mitarbeitern. Sie bestimmen letztlich mit ihrem Wissen, ihrer Motivation, ihrem Engagement und Einsatz über Erfolg oder Misserfolg. BIM gibt es nicht umsonst und BIM ist Teamarbeit. Deshalb ist jeder einzelne gefordert und jeder einzelne muss sich engagieren.

Wichtig ist auch Konsequenz: Hat man sich bei einem Projekt einmal für BIM entschieden, dann sollte man auch konsequent dabei bleiben und nicht von Beginn an oder mittendrin „sicherheitshalber“ zweigleisig fahren. Entscheidend ist auch Durchhaltevermögen: man muss dranbleiben, auch wenn es schwierig oder hektisch wird.

Der wichtigste Grundsatz beim BIM-Umstieg lautet aber: Besser heute, als morgen! Wer heute einsteigt, gewinnt mit jedem weiteren Tag einen wertvollen technologischen Vorsprung, der schon morgen im Wettbewerb um Projekte und Aufträge entscheidend sein kann. Marian Behaneck

Literatur

[1] Borrmann, A.; König, M.; Koch, C.; Beetz, J. (Hrsg.): Building Information Modeling. Technologische Grundlagen und industrielle Praxis. Heidelberg: VDI-Buch, Springer, 2015

[2] Egger, M.; Hausknecht, K.; Liebich, T.; Przybylo, J.; Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR, Hrsg.): BIM-Leitfaden für Deutschland. Berlin: Eigenverlag, 2014, 575317

[3] Hausknecht, K.; Liebich, T.: BIM-Kompendium. Building Information Modeling als neue Planungsmethode. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag, 2016

[4] Przybylo, J.; DIN (Hrsg.): BIM – Einstieg kompakt: Die wichtigsten BIM-Prinzipien in Projekt und Unternehmen. Berlin: Beuth Verlag, 2015

[5] DIN EN ISO 19 650 (Entwurf): Organisation von Daten zu Bauwerken – Informationsmanagement mit BIM – Teil 1: Konzepte und Grundsätze. Berlin: Beuth Verlag, April 2017

[6] VDI 2552 Blatt 3 Building Information Modeling – Mengen und Controlling. Berlin: Beuth Verlag, Januar 2017

www.bimundumbimherum.wordpress.com BIM-Blog

www.bim-ag.com Netzwerk für BIM-Profis

www.bim-events.de Seminare, Veranstaltungen

www.bim-information.com Video-Anwenderberichte

www.bim-me-up.com BIM-Blog

www.bimpedia.eu BIM-Wissenspool

www.bimwelt.de BIM-Dienstleistungen

www.buildingsmart.de IFC/BIM-Anwendergruppe

www.buildingsmart.de/bim-regional BIM-Regionalgruppen

www.buildingsmart-tech.org BuildingSmart International

www.deubim.de BIM-Akademie etc.

www.hochtief-vicon.de BIM-Dienstleistungen

www.lynda.com Lernvideos, Suche: BIM

www.planen-bauen40.de Initiative Planen Bauen 4.0

www.stabiplan.com BIM-Consulting

www.vrame.com Schulung, Beratung etc.

www.youtube.de Kanal: „BIM for Beginners“

BIM-Glossar

BIM: Building Information Modeling. Lebenszyklusorientierte, rechnergestützte Planungsmethode für eine optimierte architektonische, statische, energetische oder haustechnische Planung und Ausführung sowie spätere Bewirtschaftung von Gebäuden.

Little / Big BIM: Unter Little BIM versteht man den BIM-Einsatz als Insellösung innerhalb eines Büros, einer Planungsdisziplin und einer Softwarelösung. Big BIM umfasst dagegen die Zusammenarbeit aller an der Planung, Ausführung und Nutzung eines Bauwerks beteiligter Partner und deren Softwarewerkzeuge unterschiedlicher Hersteller über ein gemeinsames BIM-Datenmodell.

Open / Closed BIM: Parallel zum „Little / Big BIM“-Begriff auf die Software bezogene Bezeichnung für eine offene (Open BIM) oder geschlossene Softwarelandschaft (Closed BIM). Open BIM bezeichnet ferner auch eine Marketinginitiative von BuildingSmart und mehreren Softwareanbietern, die das offene BuildingSmart-Datenmodell mit dem Ziel unterstützen, BIM in der gesamten Baubranche weltweit voranzutreiben.

BIM-Level: Die Tiefe der BIM-Implementierung wird allgemein in drei (vier) Levels unterschieden. Level 0 steht für das zeichnungsbasierte Arbeiten mit CAD, Level 1 für die dateibasierte Zusammenarbeit in 2D oder 3D, Level 2 für die Datei-basiertes Arbeiten mit proprietären BIM-Softwarelösungen und Level 3 für die CAD-hersteller-neutrale interoperable Zusammenarbeit über offene Datenaustauschformate.

IFC: Industry Foundation Classes. Offener, von BuildingSmart international definierter Datenstandard zur digitalen Beschreibung von BIM-Datenmodellen, inklusive aller Gebäudestrukturen und Bauteileigenschaften, um Planungsdaten zwischen unterschiedlichen Bausoftwaresystemen verlustfrei austauschen zu können.

Praxis-Statements

Büro 349: Emanuel Reinhard, Projektleiter HLK und BIM-Verantwortlicher beim schweizerischen Büro 349, Beratende Ingenieure SIA, USIC, SWKI, hält es für wichtig, dass beim BIM-Umstieg zunächst eigene Interessen im Vordergrund stehen und interne Prozesse sukzessive angepasst werden: „Mitte 2014 haben wir begonnen, unsere Planungen in BIM-Modellen abzubilden. Anfangs machten wir uns wenig Gedanken, wem die Modelle später dienen sollen. Wir konzentrierten uns darauf, welche Vereinfachungen und Verbesserungen wir uns mit BIM in der TGA-Planung wünschen und vorstellen können. Nach der mehrtägigen Schulung mit neuer Software haben wir an realen Projekten erste Versuche gemacht, was funktioniert und ohne großen Aufwand umzusetzen ist. Planungsabläufe haben wir erst verändert, nachdem die Umsetzung mit der Software gelöst war, um kein Projekt vom Gelingen der BIM-Einführung abhängig zu machen. Als wichtigster Erfolgsfaktor stellte sich der sichere Umgang mit der Software heraus, denn sie muss beherrscht werden und mangelnde Kenntnisse können den BIM-Umstieg sogar gefährden. Allerdings war und ist der Schulungsaufwand immer noch sehr hoch. Die Kollisionskontrolle sowie das Führen des Raumbuchs direkt im Modell ist für uns im Moment die größte Vereinfachung unseres Planungsaufwands.“

IGB Katzschmann: Wilhelmina Katzschmann, Geschäftsführerin der IGB Katzschmann, Ingenieure für Gebäudetechnik aus Mannheim und Gründungsmitglied des BIM-Clusters Rheinland-Pfalz, beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit BIM und hat deshalb früh auf eine BIM-fähige Planungssoftware umgestellt: „Wir haben uns durch Veranstaltungen und Schulungen mit der BIM-Planungsmethodik vertraut gemacht und diese bisher in drei Testprojekten angewendet. Die Umstellung auf die BIM-Planung war bei uns nur mit einem geringen Schulungsaufwand verbunden, da wir seit Jahren in 3-D arbeiten. Dadurch waren wir schon mit der modellorientierten Arbeitsweise vertraut. Die mit Attributen versehenen 3-D-Modelle ermöglichen uns jetzt tiefere Einblicke, detailliertere Darstellungen, rationellere Arbeitsabläufe, genauere Auswertungen und Kontrollen. Auch die Ausführung, Kollisionsprüfung und Bauüberwachung wurde vereinfacht. Allerdings generiert die BIM-Methodik mehr Aufwand, weil beispielsweise schon in der Leistungsphase 3 eine Detailtiefe gefordert wird, die zuvor erst in LP 5 notwendig war. Wir müssen sehr präzise arbeiten, wir müssen sehr früh Informationen vom Bauherr und Nutzer einholen und festlegen – was nicht immer möglich ist. Deshalb ist es wichtig, dass zu Projektbeginn feststeht, welche Ziele verfolgt werden und welche Detailtiefe notwendig ist, sodass weder zu wenige, noch zu viele Informationen eingepflegt werden. Unser Rat an BIM-Einsteiger: am besten mit einem kleinen Testprojekt und zunächst mit nur einer Software als Closed-BIM beginnen. Aber schon das zweite Projekt sollte man zwingend zusammen mit externen BIM-Projektpartnern starten, denn das Ziel muss Open-BIM sein.“

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