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Referenzprojekt Windhager

Bedarfsgenaue Heizungslösung

Kompakt informieren

  • Das Objekt „Wohnen am Mistelbach“ in Bayreuth zeigt, dass es gut möglich ist, auch größere Objekte mit nachhaltigen und umweltfreundlichen Brennstoffen aus Biomasse zu beheizen.
  • Die weit fortgeschrittene Technik der eingesetzten Pellet-Heizkessel bietet auch in großen Leistungsbereichen eine gleichhohe Betriebssicherheit, wie sie Öl- oder Gas-Zentralheizungen aufweisen.

Die Rückbesinnung auf das Wohnen in der Stadt ist sowohl bei Familien mit Kindern als auch bei besser verdienenden jungen Paaren, Singles und Senioren zu beobachten. Die Erfahrung mit der Wohnsituation auf dem Land hat gezeigt, dass viele Pendler unzufrieden mit langen Arbeitswegen sind und dass das Bildungs- und Unterhaltungsangebot in der Stadt vielfältiger als im ländlichen Raum ist. Für Senioren lassen sich der tägliche Einkauf oder der Besuch beim Arzt besser bewerkstelligen. Um die Interessengruppen auch langfristig wieder an die Innenstädte binden zu können, gilt es, adäquaten Wohnraum für die verschiedenen Bedürfnisse bereitzustellen.

Hochwertiger Wohnraum in der Stadt

Flächen für den Neubau von Wohnraum sind im innerstädtischen Bereich rar. Es gilt deshalb, frei werdende Werksgelände und ehemals industriell genutzte Areale umzunutzen und für den Wohnungsbau herzurichten.

Die Vorteile des zentralen und dennoch ruhig und direkt am Mistelbach gelegenen Geländes des ehemaligen Natursteinbetriebs Wölfel & Herold in Bayreuth lagen für den Eigentümer Stefan Vogel, von der Bauträger und Ingenieurgesellschaft Vogel, auf der Hand. Nachdem das Gelände zunächst als Pkw-Stellfläche genutzt wurde, begannen die Planungen zur Schaffung nachhaltigen und modernen Wohnraums.

Erhalten blieb das alte Werkstattgebäude, das heute hochwertige Loft-Wohnungen mit Split-Level-Architektur beherbergt. Es wurde gemäß KfW-Standard 85 umgebaut und saniert. Neu dazu kamen Gebäude mit 31 Wohnungen, die direkt am Fuß- und Radweg entlang des Mistelbachs entstanden.

Im Inneren des Areals wurde zusätzlich ein neues Achtfamilienhaus errichtet. Es ist ideal für generationenübergreifendes Wohnen und zeichnet sich durch barrierefreie Zugänge und Bäder sowie einen schwellenlosen Zugang der Balkone aus. Senioren können hier bis ins hohe Alter eigenverantwortlich und selbstständig leben. Sämtliche Neubauten wurden nach KfW-Standard 55 errichtet.

Die Wohnanlage Abb. 1 Abb. 2 ist eingebettet in die Grünflächen entlang des Mistelbachs. Auch der Innenhof wurde freundlich und naturnah gestaltet, mit Plätzen zum Spielen und Verweilen. Die ebenerdig gelegenen Wohneinheiten verfügen über eine Terrasse und ein kleines Stückchen Garten. Erschlossen wird die Anlage durch eine Wohnstraße, die den Anliegern vorbehalten ist.

Zukunftsträchtiges Heizkonzept

Bei der Errichtung der gesamten Wohnanlage standen ökonomische sowie ökologische Nachhaltigkeit im Vordergrund. Dieselben Aspekte sollten natürlich auch für das Heizkonzept gelten. Vogel spielte zusammen mit seinen Planern verschiedene Möglichkeiten durch: Der Einsatz einer Wärmepumpe und eines BHKW wurden wieder verworfen. Stattdessen entschied man sich für eine Kombination aus Pelletheizung und Gasbrennwert-Gerät, die in zwei Heizräumen in Haus 1/2 und Haus 4/5 inklusive zwei Übergabestationen untergebracht wurden.

Fündig wurde man beim Biomasse-Spezialisten Windhager, der mit einer Lösung „aus einer Hand“ überzeugen konnte. Um die Varianz der Heizlast in der großen Wohnanlage auf möglichst wirtschaftliche Weise berücksichtigen zu können, kamen drei 60-kW-Pellet-Heizkessel vom Modell BioWIN XL und ein Gas-Brennwertgerät zur Abdeckung der Spitzenlasten zum Einsatz. Für die stetige Versorgung mit Warmwasser wurde ein 1000-l-Pufferspeicher mit Frischwasserstationen installiert. In den Übergabestationen stehen zwei weitere 2500-l-Pufferspeicher.

Wirtschaftliche Kaskadenlösung

Es galt zu berücksichtigen, dass die benötigte Heizwärme in einem großen Wohnobjekt stark variiert. Am frühen Morgen sowie ab den Nachmittagsstunden steigt der Wärmebedarf an, während er tagsüber eher niedriger ist. Ähnlich verhält es sich im nächtlichen Betrieb. Um eine möglichst ökonomische Lösung zu erzielen, entschied man sich in Haus 1/2 für den Einbau zweier in Kaskade geschalteter Pellet-Heizkessel vom Typ BioWIN XL 120 mit einer Gesamtleistung von 120 kW Abb. 4.

Die Anlage kann mit ihrem großen Modulationsbereich von 18 bis 120 kW den Lastgang des Gebäudes sehr gut abfahren. Das reduziert den Brennstoffverbrauch und auch die Anzahl der Brennerstarts und den dafür notwendigen Hilfsenergieeinsatz erheblich. Zudem reicht während der Sommermonate in der Regel der Betrieb eines einzelnen Kessels zur Trinkwassererwärmung aus.

Ein weiterer Vorteil der Kaskadenlösung liegt in der höheren Verfügbarkeit. Sollte ein Kessel ausfallen, lässt sich die Wärmeversorgung mit dem zweiten aufrechterhalten. So ist auch im Falle von Wartungs- und Reparaturarbeiten der fortlaufende Heizungsbetrieb garantiert. Um eine möglichst gleichmäßige Inanspruchnahme der Wärmeerzeuger zu gewährleisten, wird der Führungskessel nach einer festgelegten Anzahl von Betriebsstunden gewechselt.

In Haus 4/5 – dem Gebäude mit den Lofts und dem Achtfamilienhaus – kamen ebenfalls ein BioWIN XL 60 sowie das Gas-Brennwertgerät Genio mit einer Leistung von 65 kW zur Zuschaltung für Spitzenlasten zum Einsatz Abb. 3. Mit jeweils einer Übergabestation in den Häusern 4 und 5 wird die Wärmeverteilung gegliedert. Das Genio Abb. 6 erreicht einen Normnutzungsgrad von bis zu 110 % und realisiert über einen modulierenden Vormischbrenner eine stufenlose Leistungsanpassung an den tatsächlichen Wärmebedarf ab 20 % der Nennwärmeleistung.

BioWIN XL

Der BioWIN XL wurde u. a. für den Einsatz in Mehrfamilienhäusern, öffentlichen Gebäuden und Hotels entwickelt. Das Innenleben des BioWIN XL weist gegenüber den kleineren Modellen einige Veränderungen auf, etwa eine besonders widerstandsfähige und damit langlebige Brennereinheit aus Edelstahl. Zur Sicherheit tragen auch ein doppelt ausgeführtes, verschleißfreies Zündelement und die Verbrennungsregelung durch eine Thermosonde bei.

Über die Abwurffeuerung kann der Brennstoff besonders exakt dosiert werden, sodass ein dauerhaft sparsamer sowie emissionsarmer Betrieb gewährleistet ist: Der BioWIN XL er-füllt alle gängigen Förderrichtlinien bzw. die Kriterien zur Erlangung der Umweltzeichen Blauer Engel und Österreichisches Umweltzeichen UZ 37. Hohen Bedienkomfort bietet die Brennertopf-Entaschung. Der patentierte gegenläufige Schieberost befördert auch gröbere Reste in den Aschebehälter. Dieser Vorgang wird ebenso wie die Heizflächenreinigung von nur einem Motor betrieben. Darüber hinaus verfügt der Pelletskessel über einen besonders großen Aschebehälter. Rund 8 t Qualitätspellets können verbrannt werden, ehe das Gefäß zu leeren ist.

Vom Lager zu den Heizkesseln

Die Heizungsanlagen in beiden Heizräumen werden von zwei separaten Pelletlagern versorgt, die außerhalb der Heizräume liegen. Für den Transport wurden jeweils Fördereinrichtungen mit Sonden-Sauglösungen installiert Abb. 5. Für Haus 1/2 wurde eine Lösung mit 2 × 8 Entnahmestellen gewählt, in Haus 4/5, in dem nur ein BioWIN XL installiert wurde, kam eine Lösung mit 1 × 8 Sonden zum Einsatz. In Gebäude 1/2 musste eine Förderstrecke von ca. 20 m überbrückt werden. In Gebäude 4/5 beträgt die Förderstrecke 10 m.

Der besondere Vorteil eines Saugsystems mit mehreren Sonden ist, dass auch ein ebenes Pelletlager ohne Raumschrägen nahezu vollständig entleert wird. So lässt sich bis zu einem Drittel mehr an Brennstoff einlagern – bei gleichem Platzbedarf. Die Sonden werden gleichmäßig auf dem Boden des Lagerraums verteilt. Eine automatische Umschalteinheit sorgt dafür, dass die einzelnen Sonden abwechselnd in Betrieb genommen werden und so das Pelletlager gleichmäßig leeren.

Das System arbeitet dabei völlig wartungsfrei. Bei Bedarf kann auch eine Spülung der einzelnen Leitungen vorgenommen werden. Das gewährleistet eine reibungslose Zuführung von Pellets in den Wärmeerzeuger; die Blockierung des Transportwegs ist damit quasi ausgeschlossen. Eine Spülung wird vorgenommen, wenn der Vorratsbehälter des Kessels nach sechsmaligem Ansaugen noch nicht voll ist. Dabei erfolgt eine Änderung der Flussrichtung, Vor- und Rücklauf werden getauscht. Dieser Spülvorgang dauert ebenso lange wie das Ansaugen der Pellets: nämlich zwischen – individuell einstellbaren – 120 bis 300 s. Anschließend wird auf die nächste Ansaugsonde gewechselt, um die dauerhafte Wärmeversorgung zu gewährleisten. Falls gewünscht, lässt sich die Lagerfläche mit dem Konzept auch in zwei Zonen unterteilen.

Regelung

Die Steuerung der Heizungsanlage erfolgt mit der Windhager-Systemregelung MESplus mit Fernüberwachung. Die bedienungsfreundliche Systemkomponente steuert bis zu zehn Heizkreise über ein zentrales Bedienelement. Der modulare Aufbau von Bedienelement, Funktionsmodul und Systemverteiler erlaubt jederzeit eine Erweiterung der Heizungsanlage durch zusätzliche Wärmeerzeuger oder Heizkreise. Maximale Behaglichkeit bei gleichzeitig höchster Energieeffizienz bietet die kombinierte außen- und raumtemperaturgeführte Regelung. Zusätzlich sorgt die Aufheizoptimierung für einen sparsamen Betrieb. Sie stellt sicher, dass der Aufheizvorgang so spät wie möglich beginnt, um die gewählte Raumtemperatur zum gewünschten Zeitpunkt zu erreichen. Vera Höhner, Pressebüro Dieter Last

Kontakt zum Anbieter

Windhager

86368 Gersthofen

Telefon (08 21) 21 86 00

info@de.windhager.com

www.windhager.com

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