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Deutschland nähert sich dem Kyoto-Ziel

Nach den aktuellen Zahlen des Umweltbundesamts (UBA) lag 2007 der Treibhausgasausstoß von Deutschland insgesamt 22,4% unter dem Basisniveau (1990 bzw. 1995). Damit wurde sogar die angestrebte Zielmarke von 21,0% unterschritten. Dass Deutschland im Schnitt der Jahre 2008 bis 2012 sein Kyoto-Ziel erreichen wird, könne damit laut Bundesumweltministerium (BMU) als gesichert gelten.
(Trend-Grafiken und -Tabellen).

Problemfaktor: Steigender Stromverbrauch
Die detaillierte Auswertung zeigt, dass die Treibhausgasemissionen von Gewerbe, Verkehr und privaten Haushalten langsam, aber stetig sinken. Im Gegensatz dazu sind sie in der Energiewirtschaft zwar bis 1999 ebenfalls gesunken, seit dem aber wieder deutlich gestiegen. Diesen Trend bezeichnet Bundesumweltminister Sigmar Gabriel als besorgniserregend und fordert: „Wir müssen mehr für die Effizienz tun und den Stromverbrauch senken.“ (Gabriels Vorschläge für einen nationalen Energie-Effizienzplan.) Offensichtlich waren die Anstrengungen der Bundesregierung im Bereich erneuerbarer Energien nicht ausreichend, um den Nachfrageanstieg nach Strom auszugleichen.

Vorzieheffekte verzerren Statistik
Konkret betrugen die Treibhausgas-Emissionen des Jahres 2007 rund 957 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente und damit um 2,3% weniger als 2006 bzw. 21,3 %1) weniger als 1990. Gabriel: „Die Zahlen sehen insgesamt gut aus, sind aber kein Grund, sich bequem zurückzulehnen. Denn ein Teil des Erfolgs im Vorjahr liegt allein daran, dass Brennstoffkäufe statt 2007 wegen der Mehrwertsteuererhöhung schon 2006 erfolgten. Außerdem waren die Wintermonate 2007 besonders milde. Deshalb ist zu erwarten, dass die Zahlen für 2008 nicht so positiv wie für 2007 aussehen werden.“ ToR

Im Kontext
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1) Die unterschiedlichen Unterschreitungen entstehen aus unterschiedlichen Bezugsjahren 1990/1995 (22,4%) und 1990 (21,3%), weil die Zielerfüllung gegenüber den Emissionen des Jahres 1990 bzw. für einige Gase gegenüber 1995 berechnet wird. 2007 wurden die Basisemissionen in allen Kyoto-Unterzeichnerstaaten aufgrund der Emissionsberechnungen von 2006 (neu) festgelegt.