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Krise bedroht Qualifikation der Fachkräfte

Viele Unternehmen reduzieren jetzt die Ausgaben für die Personalentwicklung. Mehr als jedes dritte Unternehmen will weniger oder keine Qualifizierungsmaßnahmen durchführen, zeigt eine Umfrage des VDI Wissensforums. „Das ist kein Weg aus der Krise“, mahnt Timo Taubitz, Geschäftsführer des VDI Wissensforums. „Qualifizierte Fachkräfte sind das Fundament, auf dem die deutsche Wirtschaft steht. Wer hier spart, zieht sich den Boden unter den Füßen weg.“

Schlüsselrolle für hoch qualifiziertes Personal
Wichtig sei, dass die Unternehmen auch in Krisenzeiten innovativ bleiben. „Innovationen und Technologieführerschaft sind die Garanten für wirtschaftlichen Erfolg. Nur so können die Folgen der konjunkturellen Abschwächung gering gehalten werden“, erklärt Taubitz. Von den 1900 befragten Fachkräften sind über 90% der Meinung, dass in konjunkturell schwächeren Zeiten nicht die Personalentwicklung zurückgefahren werden sollte. „Unternehmen brauchen hoch qualifiziertes Personal, um aus der Krise zu kommen - und im darauf folgenden Aufschwung erst recht“, so Taubitz.

VDI-Jahresumfrage zur Weiterbildung
Durchschnittlich fünf Tage wendeten die befragten Fachkräfte im Jahr 2008 zur Weiterqualifizierung auf. „Zehn bis zwölf Tage sind aber nötig, um technisch immer auf dem höchsten Niveau sowie den Anforderungen im beruflichen Alltag stetig gewachsen zu sein“, kritisiert Taubitz. In neun von zehn Fällen werden die Qualifizierungsmaßnahmen von den Unternehmen finanziert. Während der Arbeitszeit fanden 86% der Maßnahmen statt. „Es ist wichtig, dass die Unternehmen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren und sie dafür auch freistellen“, erklärt Taubitz. „Genauso müssen Fachkräfte sich aber auch selber engagieren und ihre Qualifikation immer wieder an die Anforderungen des Arbeitsmarkts anpassen.“

Eingesparte Weiterbildung kommt teuer
Besonders alarmierend sei die Aussage von über einem Drittel der Befragten, dass in ihrem Unternehmen aufgrund der konjunkturellen Abschwächung weniger Weiterbildungen durchgeführt werden. 5% geben sogar an, dass gar keine Maßnahmen mehr geplant seien. „Hier kann man nur eindringlich warnen“, so Taubitz. „Unternehmen können jetzt zwar vermeintlich schnell Kosten sparen. Mittel- und langfristig sind solche Sparmaßnahmen aber gleichbedeutend mit einer Dequalifizierung ihres Personals, die Wettbewerbsfähigkeit kostet. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels kann sich das kein Unternehmen leisten.“ So auch die Meinung der befragten Fachkräfte: 42% glauben, dass bei konjunktureller Abschwächung gerade stärker in die Qualifikation der Mitarbeiter investiert werden müsse. Jeder Zweite meint, Personalentwicklung müsse losgelöst von konjunkturellen Entwicklungen stattfinden.

Fünf-Punkte-Programm zur Weiterbildung in Unternehmen
Zur gezielten Förderung von Fachkräften entwickelte der VDI ein Fünf-Punkte-Programm. Das Programm bietet Unternehmen und Ingenieuren eine Orientierung für eine zukunftsgerichtete Personalpolitik und gezieltes Kompetenzmanagement.

  1. Kontinuierlich: Jeder Ingenieur sollte kontinuierlich 5% seiner Arbeitszeit, also zehn bis zwölf Tage im Jahr, für Weiterbildung aufwenden.
  2. Qualifizierend: Fachkräfte sollten gezielt weiterqualifiziert werden, sodass eine belastbare berufliche Perspektive entsteht.
  3. Aufgabenspezifisch: Je nach Karriereweg, Position und Fachbereich muss Weiterbildung andere Themen abbilden und immer Bezug zu den Aufgaben im beruflichen Alltag haben.
  4. Bindend: Weiterbildung steigert die Attraktivität eines Unternehmens und trägt somit zu Bindung der Mitarbeiter bei und kann gezielt dazu eingesetzt werden.
  5. Strategisch: Weiterbildung muss in die Unternehmensstrategie eingebunden sein und das Personal gezielt auf kommende Aufgaben vorbereiten. ToR

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