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KEA fordert EnEV2009 für Konjunkturpaket II

Wenn am 1. Oktober die EnEV 2009 mit strengeren Anforderungen an die energetische Qualität in Kraft tritt, nähert der Verordnungsgeber die von ihm verlangten Mindeststandards dem an, was heute bei einer Gesamtbetrachtung über einen zu erwartenden Lebenszyklus als wirtschaftlich gilt. Mit anderen Worten: Wer heute nur die Standards der aktuellen EnEV 2007 einhält, baut unwirtschaftlich.  

Auch besser als EnEV 2009 lohnt sich
Darum fordert jetzt die Klimaschutz- und Energieagentur KEA, dass in Baden-Württemberg bei der Sanierung von kommunalen Liegenschaften mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II bereits jetzt die ab Herbst geltenden Standards der EnEV 2009 eingehalten werden. Dr. Volker Kienzlen, Leiter der KEA: „Mit der neuen EnEV verschärfen sich ab Oktober die energetischen Anforderungen um rund 30%. Auch bessere bauliche Standards als vom Gesetzgeber gefordert sind lohnenswert. Integrale Gebäudesanierungen sind für Kommunen eine Chance, ihre Schulen und Rathäuser auch langfristig wirtschaftlich betreiben zu können.“

Selbstverpflichtung zum Passivhausstandard
Viele Kommunen haben sich schon seit Jahren auferlegt, besser zu bauen als der Gesetzgeber dies fordert. „Langfristig denkende Kämmerer stehen hinter diesen Effizienzmaßnahmen, da sie dauerhaft die Kasse der Kommune entlasten“, sagt Kienzlen. „Städte wie Stuttgart, Heidelberg oder Freiburg haben entsprechende Beschlüsse gefasst. Am Weitesten auf diesem Weg ist Frankfurt am Main.“ Die Stadt hat sich entschieden, Neubauten nur noch im Passivhausstandard zu errichten und Gebäudesanierungen weitestgehend mit Passivhauskomponenten durchzuführen. Mit den Finanzmitteln des Konjunkturpakets werden solche energetisch hochwertigen Sanierungen unterstützt.

EnEV-2007-Standard basiert auf billigem Öl
Die aktuellen Mindestanforderungen an den Wärmeschutz sind für eine vorausschauende Sanierung ungeeignet. Sie wurden in einer Zeit erarbeitet, als Rohöl 20 US-$/Barrel kostete, aktuell ist er mit etwa 50 US-$/Barrel mehr als doppelt so hoch und Experten gehen davon aus, dass beim nächsten Wirtschaftsaufschwung die Energiepreise deutlich steigen werden. „Bei jeder Investition in Fenster, Dach oder Fassade ist das zu bedenken. Denn diese Bauteile haben eine Lebensdauer von 30 und mehr Jahren“, betont Kienzlen.

Planung muss das gesamte Gebäude...
Wichtig sei auch, nicht nur einzelne Bauteile zu sanieren oder zu erneuern, sondern das Gebäude ganzheitlich zu betrachten. Würden Fenster ausgetauscht, sollte nach Möglichkeit auch die Fassade gedämmt werden. „Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Wärmebrücken am Anschluss zwischen Fenster und Außenwand minimiert werden. Vielfach stellt man sonst fest, dass eine nachträgliche Dämmung an den Laibungen oder gar an einem ungünstig angebrachten Sonnenschutz nicht mehr fachgerecht angebracht werden kann“, erklärt Kienzlen. Auch wenn nicht alle Maßnahmen in einem Bauabschnitt realisiert werden könnten, müsse doch die Planung das gesamte Gebäude umfassen.

...inklusive der Heizungsanlage berücksichtigen
Auch bei der Erneuerung von Heizungsanlagen sollten die Kommunen bedenken, ob bauliche Maßnahmen an Fassade oder Dach in den kommenden Jahren den Wärmeverbrauch reduzieren werden. Denn: Sei das nach der Anschaffung einer neuen Heizanlage der Fall, wäre die Heizung nach der Dämmung überdimensioniert. Die Folge: Die Investition hätte geringer ausfallen können, die neue Kesselanlage würde außerdem oft in einem ungünstigen Teillastbetrieb arbeiten. „An Gebäudesanierungen mit einem Gesamtkonzept führt deshalb kein Weg vorbei“, so Kienzlen. „Kommunen haben auch bei der Bewirtschaftung ihrer Liegenschaften eine Vorbildfunktion.“ ToR

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