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IWO

Unübersichtliche Förderprogramme schrecken ab

Häufig steht die Unübersichtlichkeit staatlicher Förderprogramme Modernisierungsplänen von Hausbesitzern im Weg. Vor diesem Hintergrund hat der Verbändekreis „Energieeffizienz und Klimaschutz“ an die Bundesregierung appelliert, die Förderung zu entbürokratisieren, sie attraktiver und somit effizienter zu gestalten (Verbändekreis legt Positionspapier vor). Ferner mahnen die im Verbändekreis kooperierenden Spitzenverbände des Heizungs- und Schornsteinfegerhandwerks, der Gas- und Ölwirtschaft sowie der Heizgeräteindustrie in ihrem gemeinsamen Positionspapier eine uneingeschränkte Technologieoffenheit in der Förderpolitik an und empfehlen als alleinige Bemessungsgröße die Reduzierung des Primärenergiebedarfs.

Statt Darlehen Zuschüsse oder Steuererleichterungen
Handlungsbedarf seitens der Bundesregierung sieht auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen. Neben allgemeiner Verunsicherung aufgrund unterschiedlicher Kennwerte in einer Vielzahl von Verordnungen haben die Verbraucherschützer die Unübersichtlichkeit bei den Förderprogrammen als ein Handicap für Sanierungsinteressenten ausgemacht. „Viele Verbraucher wünschen sich ein einziges, zentrales Förderprogramm, das weniger Vorgaben und zugleich weniger Fördervarianten beinhaltet. Und statt Darlehen lieber Zuschüsse oder Steuererleichterungen“, erklärt Dr. Holger Krawinkel, Leiter des Fachbereichs Bauen, Energie, Umwelt bei der Verbraucherzentrale Bundesverband.

Heizungen werden nicht rechtzeitig erneuert
Eine Folge der zu komplizierten staatlichen Förderkonditionen: Auch Heizungserneuerungen werden trotz relativ kurzer Amortisationszeit und hohem Energieeinsparpotenzial nicht vorzeitig vorgenommen. Gegenwärtig werden pro Jahr nur 3 % aller Heizungsanlagen auf den technisch neuesten Stand gebracht. Dabei müsste sich die Modernisierungsrate von veralteten Heizungen nach Ansicht der Experten mindestens verdoppeln, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung (Unsere Branche im Koalitionsvertrag) zu erreichen.

Primärenergie als Zielgröße
Nach Ansicht des Verbändekreises „Energieeffizienz und Klimaschutz“ würde auch eine Verankerung der Reduzierung des Primärenergiebedarfs1) als einheitliche Mess- und Zielgröße in allen Gesetzen und Förderprogrammen zum Klimaschutz eine wesentliche Vereinfachung bringen. Wie verständlich eine Förderung auf Basis der Zielgröße aussehen kann, macht das Institut für wirtschaftliche Oelheizung (IWO) gerade vor. Beim Sanierungswettbewerb Energie-Gewinner wird jede jährlich eingesparte kWh Primärenergie mit einem Festbetrag von einmalig 0,25 Euro bezuschusst. Werden beispielsweise beim Ersatz eines veralteten Heizkessels durch einen Öl-Brennwertheizkessel 12.000 kWh/a Primärenergie eingespart, beträgt die IWO-Fördersumme 3000 Euro. ToR

1) Der Primärenergiebedarf berücksichtigt neben dem eigentlichen Energiebedarf im Gebäude auch die zuvor benötigte Energie für Förderung, Verarbeitung und Transport eines Energieträgers.

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