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Initiative Erdgas pro Umwelt

CO2-Minderung sollte gefördert werden

Mehr energetische Sanierungen machen die Klimaschutzziele erreichbar, stärken die regionale Wirtschaft und steigern die Attraktivität insbesondere mittlerer und schlechter Wohnlagen. Die Politik muss dafür allerdings die richtigen Weichen stellen – so lautet das Kernergebnis der Dialogveranstaltung „Marktanheizprogramm für Niedersachsen“, zu der die Initiative Erdgas pro Umwelt (IEU) am 25. November in die Landeshautstadt Hannover geladen hatte. TV-Moderatorin Angela Elis führte die rund 40 Teilnehmer durch die Diskussion zwischen Experten aus Politik und Wirtschaft.

Förderung muss attraktiv und verlässlich sein


„Bei der energetischen Sanierung des Gebäudebestands muss die effizienteste Maßnahme am Anfang stehen und auch entsprechend gefördert werden. Diese Maßnahme ist der Heizungstausch“, erklärte Bernhard Funk, Sprecher der IEU. Seine Forderungen: „Wir benötigen ein Fördersystem, das sich an der CO 2 -Minderung bemisst und verdoppelte Investitionsanreize sowie einfach zu beantragende und stetig verfügbare Zuschüsse für den Heizungstausch.“ Einigkeit bestand zwischen den Referenten insbesondere bei der Forderung nach verlässlichen Anreizprogrammen. Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Vizepräsident des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie: „Die Raumwärme ist der entscheidende Faktor für ein Absenken des Energieverbrauchs und für den Klimaschutz.“

Verbraucher kennen die Potenziale nicht


„Die Verbraucher wissen oft einfach nicht, welche Potenziale es gibt“, brachte Udo Sahlig, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover, ein Kernproblem aus der Praxis auf den Punkt. Seine Agentur könne in Hannover schon mit einfachen Impulsberatungen große Erfolge erzielen. Die Sanierung kann sich neben den eingesparten Energiekosten auch durch eine gesteigerte Attraktivität einzelner Stadtteile auszahlen. Dies verdeutlichte Architekt Dr.-Ing. Tim Wameling in einem Impulsreferat, in dem er das Plenum mit auf einen Spaziergang durch Hannover nahm. Sein differenziertes Fazit: „Im Moment ist die Herstellung von Energieeffizienz noch teurer als die Wertsteigerung im Verkauf. Es braucht also Förderung.“

Energetische Sanierung sichert Arbeitsplätze


„Die ‚Stop-and-go‘-Förderpolitik ist absolut hinderlich“, kritisierte für das Handwerk Friedrich Budde, Landesinnungsmeister und Vizepräsident des Zentralverbands Sanitär, Heizung, Klima/Gebäude- und Energietechnik. Neben der Kritik an unsteten politischen Rahmenbedingungen hob er die Rolle der energetischen Sanierung für die Arbeitsplätze im Handwerk hervor. Enno Hagenah, Landtagsabgeordneter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen aus Hannover, stellte bei der Diskussion hingegen die Mieter und Vermieter in den Mittelpunkt. In Deutschland herrsche aktuell politischer Handlungsbedarf: „Der Markt muss transparenter werden. Es gibt einen Energieausweis, der aber keinen interessiert.“ Unter anderem forderte Hagenah einen flächendeckenden „Warm-Mietenspiegel“. ToR