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AGR

Cofiring: Falsche Erwartungen

Vor dem Energieeffizienzkongress der Deutschen Energie-Agentur (dena) am 21. und 22. November 2011 hat die Holzindustrie gewarnt, dass die dena-Studie „Die Mitverbrennung holzartiger Biomasse in Kohlekraftwerken. – Ein Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz?“ falsche Erwartungen weckt. Laut dena-Studie (Bericht von TGA Fachplaner und Download-Link) könnten durch die Mitverbrennung von Holz in deutschen Kraftwerken 50 % der bisher verwendeten Kohle ersetzt und damit bis zu 30 Mio. t/a CO2-Emissionen vermieden werden. Aus diesem Grund müsse die Mitverbrennung von Biomasse gezielt gefördert werden, fordert die dena.

„Heimische Holzvorkommen sind ausgeschöpft“


Nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher ( AGR ) ist jedoch unklar, wie der dadurch steigende Rohholzbedarf gedeckt werden soll. Die dena-Experten gehen davon aus, den Mehrbedarf durch einen Mix aus heimischer und importierter Biomasse decken zu können. Die Importmöglichkeiten von Holz aus Übersee sind aus Sicht der AGR allerdings stark begrenzt. „Eine zusätzliche Förderung der Verbrennung von holzartiger Biomasse würde zwangsläufig dazu führen, dass die Energieversorger verstärkt auf dem heimischen Rohholzmarkt einkaufen“, sagt Ludwig Lehner, Präsident der AGR. Aktuelle Studien würden aber zeigen, dass die verfügbaren heimischen Holzvorkommen bereits vollständig genutzt werden. Eine verstärkte Nutzung in Kohlekraftwerken würde den Rohstoff Holz vorzeitig dem Verwertungs- und Recyclingzyklus entziehen.

AGR fordert ganzheitliches Energiekonzept


„Es geht deshalb nicht darum, auf Holz als Energieträger zu verzichten. Aber hier werden falsche Erwartungen an den regenerativen Rohstoff und seine Verfügbarkeit gestellt“, kritisiert Lehner die dena-Studie und weist eindringlich darauf hin, Holz zuerst stofflich zu verwerten, bevor es am Ende der Nutzung in Energie umgewandelt wird. Die AGR fordert deshalb ein ganzheitliches Energiekonzept, das
die Ressourceneffizienz bei der Verwertung des Rohstoffes Holz
stärker berücksichtigt sowie eine damit verbundene Überprüfung der
Fördermaßnahmen für die energetische Nutzung von holzartiger
Biomasse. ■