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EEG-Reform

“EEG-Novelle darf nicht in Kraft treten“

„Die EEG-Novelle der Bundesregierung schafft den Kern des EEG ab, schadet dem Klima, erhöht die Kosten der Energiewende für die Bürger und füllt Großinvestoren die Taschen!“, stellt Prof. Dr. Olav Hohmeyer fest und fordert die Bundestagsabgeordneten auf, der EEG-Novelle in der anstehenden dritten Lesung im Bundestag am 26. Juni nicht zuzustimmen.

Olav Hohmeyer - Uni Flensburg / Kathrin Fischer - © Uni Flensburg / Kathrin Fischer
Olav Hohmeyer - Uni Flensburg / Kathrin Fischer
Hohmeyer ist Inhaber der Professur für Energiewirtschaft der Universität Flensburg. Er war von 2002 bis 2008 einer der Koordinatoren des IPCC (UN-Klimarats) und von 2008 bis 2012 im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung für Energie- und Klimafragen verantwortlich. In einer am 23. Juni 2014 vorgelegten Untersuchung über die Wirkungen der EEG-Novelle der Bundesregierung stellt Hohmeyer fest, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen völlig untauglich sind, um die angekündigte Kostenbegrenzung bei der Finanzierung des Ausbaus der regenerativen Energiequellen in Deutschland zu erreichen.

Ausschreibungsmodell führt zur Abschaffung des EEG


Vielmehr wird fast jede der angekündigten Maßnahmen zu einer Kostenerhöhung des Ausbaus der regenerativen Energiequellen führen. Gleichzeitig werden große Potenziale zur Senkung der EEG‐Umlage nicht erschlossen. Im Kern führe die vollständige Umstellung der Förderung der regenerativen Energiequellen ab 2017 von der gesetzlich festgelegten Vergütung auf ein Ausschreibungsmodell zur Abschaffung des EEG. Diese Umstellung führt laut Hohmeyer dazu, dass nur noch sehr große Investoren, wie Hedgefonds oder große Energieversorgungsunternehmen, in den Ausbau der regenerativen Energiequellen investieren können. Die Bundesregierung wolle offensichtlich die weitere Beteiligung der Bürger an der Energiewende verhindern.

Finanzierung durch Abschöpfung des Merit-Order-Effekts


Die vorgelegte Untersuchung zeigt, dass eine echte Reform der EEG-Finanzierung, die den Wert des regenerativen Stroms durch eine Abschöpfung des Merit-Order-Effekts an der Börse realisiert, die EEG‐Umlage von derzeit 6,2 Ct/kWh dauerhaft auf weniger als 4 Ct/kWh senken kann – auch bei einem Ausbau der regenerativen Energiequellen auf über 60 % der deutschen Stromerzeugung in den nächsten 20 Jahren.

Zum Download der Studie „EEG Reloaded 2014. Abschaffung des EEG oder Reform der EEG-Finanzierung?“ auf www.iim.uni-flensburg.de/eum