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BVF

Stellungnahme zur “Sanierung von alten Fußbodenheizungen mit Kunststoffrohren“

In den Medien finden sich regelmäßig Anzeigen zum Thema „Sanierung von alten Fußbodenheizungsanlagen“. Dabei handelt es sich um Rohrinnensanierungen, bei denen Kunststoffrohre von innen mittels Strahlgut (Korund) über ein Druckstrahlgerät gereinigt und anschließend mit Epoxidharz über Misch- und Dosiermaschinen innen beschichtet werden.

Der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF) beurteilt diese Maßnahmen kritisch und befürwortet sie ausdrücklich nicht. Zu den in der Presse angegebenen Berichten / Aussagen hat der BVF wie folgt Stellung genommen:

  1. Aussage: „Heizrohre unterliegen Verschleiß und verlieren ihre Eigenschaften.“ BVF: Tatsache ist, dass Heizrohre auch nach 3 oder 4 Jahrzehnten nicht zwingend ihre Eigenschaften verlieren, auch Produkte aus der Vergangenheit sind für eine Lebensdauer von 50 Jahren unter normalen Betriebsbedingungen ausgelegt.
  2. Aussage: „Sauerstoff diffundiert durch die Rohrwandung und nimmt die Stabilisatoren mit.“ BVF: Tatsache ist, dass in den Fußbodenheizungsrohren keine Stabilisatoren oder Antioxidantien durch Sauerstoff ausgespült werden. Der Sauerstoff kann die in der Polymermatrix eingebundenen Additive und Stabilisatoren nicht aus dem Polymer lösen.
  3. Aussage: „Stabilisatoren in den Kunststoffrohren dampfen an das Wasser ab, was zu steigender Sauerstoffzufuhr führt.“ BVF: Tatsache ist, dass der Gehalt an Sauerstoff in den Rohren sich nicht aufkonzentriert.
  4. Aussage: „Verlust von Weichmachern in den Rohren und dadurch entstehende Versprödung.“ BVF: Tatsache ist, dass Heizrohre aus Polyethylen, Polypropylen oder Polybuten keine Weichmacher enthalten und somit keine Versprödung durch Weichmacherverlust entstehen kann.
  5. Aussage: „Prüfbericht über die Sauerstoffdichtheitsprüfung.“ BVF: Tatsache ist, dass der zitierte Prüfbericht die Messung der Sauerstoffdichtheit für ein Rohrstück von 9,5 m aus dem Werkstoff PE 100 nach EN 12201 mit Innenbeschichtung beschreibt. Rohre nach dieser Norm finden in der Regel keine Anwendung in Fußbodenheizungsanlagen.

Der BVF empfiehlt die Sanierung und Nachbehandlung bestehender Fußbodenheizungen mit nicht sauerstoffdichten Kunststoffrohren mit einer fachgerechten Systemtrennung (korrosionsunempfindlicher Wärmeübertrager zwischen Wärmerzeuger und nachgeschaltetem Fußbodenheizsystem). ■