Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
KLIMASCHUTZ

Globalbudget für CO2 aus fossilen Quellen

Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen ( WBGU ) hat einen neuartigen Ansatz zur Bewältigung des Klimaproblems erarbeitet. Zentraler Bestandteil ist die Einigung der Staatengemeinschaft auf eine Obergrenze für die noch zu emittierende Gesamtmenge an Kohlendioxid (CO 2 ) bis 2050. Das WBGU-Sondergutachten „Kassensturz für den Weltklimavertrag – Der Budgetansatz“ wurde der Bundesregierung am 1. September übergeben. Mit dem Budgetansatz können nach Ansicht der Wissenschaftler die im Dezember in Kopenhagen stattfindenden Klimaverhandlungen zum Erfolg geführt werden. Er orientiert sich am von den 16 führenden Wirtschaftsmächten anerkannten Ziel, die globale Erwärmung auf 2 °C zu begrenzen.

Das Konzept
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass bis zum Jahr 2050 nur noch eine begrenzte Menge an CO 2 in die Atmosphäre gelangen darf, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden. Deswegen schlägt der WBGU eine globale Obergrenze für CO 2 aus fossilen Quellen (Globalbudget) vor. Da jedem Menschen gleiche Emissionsrechte zustehen sollten, wird diese Menge CO 2 gemäß der Bevölkerungsstärke auf die einzelnen Staaten verteilt. Daraus ergeben sich nationale Emissionsbudgets, aus denen Reduktionsverpflichtungen für die Staaten abgeleitet werden können. Alle Staaten wären gefordert, auf der Grundlage der noch erlaubten nationalen CO 2 -Menge nachhaltige und überprüfbare Strategien für eine klimaverträgliche Wirtschaftsweise zu entwickeln. Die Industrieländer müssen aufgrund ihrer höheren Emissionen in der Vergangenheit die Entwicklungs- und Schwellenländer mit Finanz- und Technologietransfer dabei unterstützen.

CO2-Ausstoß muss drastisch sinken
Bis zum Jahr 2050 dürfen global nur etwa 750 Mrd. t CO 2 aus der Nutzung fossiler Energieträger ausgestoßen werden, um einen gefährlichen Klimawandel noch zu vermeiden. Gegenwärtig werden weltweit jährlich 30 Mrd. t CO 2 ausgestoßen. Setzt sich der CO 2 -Ausstoß auf heutigem Niveau fort, wäre das Globalbudget schon in etwa 25 Jahren ausgeschöpft. Und: Noch steigen die Emissionen von Jahr zu Jahr an. Der WBGU rät dringend dazu, spätestens ab 2020 zu weltweit sinkenden Emissionen zu kommen: Eine weitere Verzögerung würde später so drastische Maßnahmen erforderlich machen, dass ein gefährlicher Klimawandel kaum noch zu verhindern wäre. Ein einmal erfolgter Klimawandel sei dann über viele Jahrhunderte nicht rückgängig zu machen. ToR



Das Gutachten,
58 Seiten,
12 Abbildungen,
2 Tabellen,
ist unter www.wbgu.de
verfügbar ( direkter Download ).

Weitere Artikel zum Thema auf TGAonline
Jürgen Sterlepper: „Gebäudetechnik hat für den Klimaschutz den größten Hebel“
VDI will Klimawandel profitabel gestalten
2°C-Ziel erfordert extreme CO2-Reduktion
Zunahme von wärmeren Jahren ist kein Zufall