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Weckruf der Wärmepumpen-Branche an die GroKo

Energieträgerpreise Stand 2017. Wärmepumpenstrom ist mit deutlich höheren Abgaben als Heizöl und Erdgas belastet. - BWP - © BWP
Energieträgerpreise Stand 2017. Wärmepumpenstrom ist mit deutlich höheren Abgaben als Heizöl und Erdgas belastet. - BWP
Bei der jährlichen Klausurtagung im Kloster Banz hat die Führungsriege der deutschen Wärmepumpen-Branche Ideen für Wege aus der energiepolitischen Stagnation gesammelt und diese in ihrer „Banzer Erklärung“ zusammengefasst. Eindringlicher den je fordern sie die Große Koalition auf, die derzeitige energiepolitische Stagnation zu überwinden.

Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP): „2019 muss das Jahr der Wärmewende werden. Die Wärmepumpenindustrie hat sich mit hochwertigen und innovativen Erzeugnissen einen hervorragenden Ruf erarbeitet – das war zuletzt auf der ISH deutlich spürbar. Weichenstellungen zugunsten der Wärmepumpe sind nicht nur entscheidend für den Klimaschutz, sondern auch von großer industriepolitischer Bedeutung für die deutsche Heizungsindustrie.“

Von der Politik werden Impulse zur Dynamisierung des Wärmepumpenmarkts und Planungssicherheit für die strategische Ausrichtung der Unternehmen gefordert. Die dafür erforderlichen wesentlichen Reformen seien lange bekannt: Eine umfassende Neuordnung der Abgaben und Entgelte für alle Energieträger, ein stetig anwachsendes Anforderungsregime für den Neubau und ein unkomplizierter Zugang zu einer aufgestockten Förderung der Gebäudesanierung.

„Klimaschutz darf kein Luxusgut sein“

Von den Koalitionsparteien erwartet die Branche, dass Klimaschutz und Sozialverträglichkeit nicht gegeneinander ausgespielt werden. Von mehr Effizienz und erneuerbaren Energien profitierten langfristig alle.

Waning: „Wir müssen den Weg zur effizienten Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudesektor konsequenter einschlagen. Die von Wissenschaftlern erarbeiteten und empfohlenen Konzepte für eine sozialverträgliche Reform der Entgelt- und Abgabensystematik liegen doch längst auf den Tischen der politischen Entscheider. Konsequente energiepolitische Maßnahmen sind – auch vor dem Hintergrund aktueller Klimaschutzproteste – von höchster Priorität.“

Der BWP verweist darauf, dass viele Nachbarländer bereits über ein auf die CO2-Minderung ausgerichtetes Abgabensystem verfügen. Die Wärmepumpe als Schlüsseltechnologie der Sektorkopplung leide unter der zu hohen Belastung des Strompreises, insbesondere im Verhältnis zu Erdgas und Heizöl.

Heute schon das Gebäude von morgen aufzeigen

Des Weiteren müsse das angekündigte Gebäudeenergiegesetz Sicherheit vermitteln und aufzeigen, wie das Gebäude von morgen auszusehen hat, um die Zielvorgaben der Wärmewende zu erfüllen. Die Wärmepumpe als Wärmeerzeuger, Energiespeicher und Lastmanager gleichermaßen, füge sich bereits heute als flexibler und intelligent vernetzter Verbraucher in die moderne Gebäudetechnik ein.

Insbesondere durch die Möglichkeit der Vernetzung mit autark gewonnenem PV-Strom und die mögliche Kühlfunktion in heißeren Perioden werde die Wärmepumpentechnologie eine tragende Rolle für eine klimaschonende Gebäudepolitik spielen und die nicht nur im Neubau. Auch über den gesamten Gebäudebestand biete sich die Wärmepumpe als vielseitiges Klimaschutzinstrument an, sei es im Ein- oder Mehrfamilienhaus, als Bestandteil von Wärmenetzen, als reine Wärmepumpenlösung oder als Bestandteil einer Hybridheizung. Die Branche stehe bereit.

Download der Banzer Erklärung. ■

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