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HDB

2017: 6 % mehr Umsatz im Bauhauptgewerbe

Das deutsche Bauhauptgewerbe hat das Baujahr 2017 mit einem Umsatzplus von nominal 6,0 % abgeschlossen (real: +2,7 %). Damit übertrifft das Jahresergebnis sogar noch die Verbandsprognose zur Jahresauftaktpressekonferenz von plus 5 %. Die Branche erwirtschaftete 2017 nach Angaben des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie ( HDB ) einen baugewerblichen Umsatz von 114 Mrd. Euro.

Die größeren Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten sogar ein Umsatzplus von 8,5 % (real: +5,1 %). Von der guten Baukonjunktur haben 2017 somit die größeren Betriebe überdurchschnittlich profitiert. Der Hauptverband führt dies darauf zurück, dass der aktuelle Konjunkturaufschwung vor allem vom Neubau getragen wird, kleinere Unternehmen aber eher bei Baumaßnahmen im Bestand gefragt sind. Hinzu kommt, dass die Kleinbetriebe mit 1 bis 19 Beschäftigten stärker von personellen Kapazitätsengpässen betroffen sind.

Größeren Betriebe haben hingegen eher die Möglichkeit, ihren zusätzlichen Personalbedarf durch die Anwerbung ausländischer Fachkräfte zu decken: Während die Zahl der deutschen Beschäftigten im Bauhauptgewerbe 2017 lediglich um 1 % zunahm, lag die der ausländischen um 16 % über dem Vorjahresniveau. Insgesamt stockten die Betriebe ihren Personalbestand um 30.000 bzw. 4 % auf 812.000 Beschäftigte im Jahresdurchschnitt auf. Damit hat die Branche erstmals seit 2003 wieder mehr als 800.000 Beschäftigte und schuf seit dem Tiefpunkt im Jahr 2009 mehr als 100.000 neue Stellen.

Erst Prognose für 2018 wird wohl übertroffen

Die Aussichten für das laufende Jahr sind vielversprechend: Die Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten für 2017 einen Zuwachs ihres Auftragseingangs von nominal 6,6 %. Im Dezember legte der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar noch um 24,3 % zu. Auch im Vergleich zum Vormonat sind die Aufträge nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (arbeitstäglich-, saison- und preisbereinigt) gestiegen (+16,8 %).

Um die Aufträge auch in Zukunft zeitnah abarbeiten zu können, planen die Unternehmen, in den kommenden 12 Monaten zusätzliches Personal einzustellen und ihre Investitionen zu erhöhen: Im Rahmen der aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) gab dies jedes fünfte bzw. vierte Unternehmen an. Insgesamt spricht alles dafür, dass die Umsatzprognose aus der Jahresauftaktpressekonferenz für 2018 von plus 4 % übertroffen wird.

Wohnungsbau war stärkste Stütze

Der Wohnungsbau war 2017 abermals die stärkste Stütze der Baukonjunktur: Der Umsatz der Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten legte um 11,6 % zu. Die Bausparte hat auch im vergangenen Jahr vor allem von den niedrigen Zinsen und dem wachsenden Bedarf an Mietwohnungen in den Ballungszentren profitiert. Aufgrund der nach wie vor steigenden Auftragseingänge (Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten) – im Gesamtjahr 2017 um 5,0 %, im Dezember sogar um 39,8 % – erwartet der HDB für 2018 eine Fortsetzung der guten Entwicklung, trotz des Rückgangs der Wohnungsbaugenehmigungen von rund 6 % (Januar bis November 2017). Diesen führt der HDB lediglich auf das mittlerweile erreichte hohe Niveau (2016: + 9 %) und auf Baulandengpässe in den Ballungszentren zurück, die insbesondere den Ein- und Zweifamilienhausbau bremsen. Der Genehmigungsüberhang von etwa 400.000 Wohnungen wird die Produktion noch einige Zeit tragen.

Auch Wirtschaftsbau und Öffentlicher Bau legen zu

Auch der Wirtschaftsbau hat das Baujahr 2017 positiv abgeschlossen: Der Umsatz lag um 8,4 % über dem Niveau von 2016, der Auftragseingang um 6,9 %. Die Branche profitierte zum einen von den zusätzlichen Bundesmitteln für die Bahn und zum anderen von der gestiegenen Investitionstätigkeit der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes. Auch für 2018 ist der HDB optimistisch: Immerhin plant laut DIHK jedes dritte Industrieunternehmen, seine Investitionen zu erhöhen. Auch der Öffentliche Bau hat die Erwartungen des Hauptverbands übertroffen: Der Umsatz lag 2017 um 6,5 % über dem Vorjahresniveau. Dass auch 2018 gut laufen wird, dafür spricht die Entwicklung des Auftragseingangs, welcher um 7,2 % gestiegen ist (Angaben zu Umsatz und Auftragseingang jeweils für Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten). ■