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BSW-Solar

Fahrplan Solarwärme vorgestellt

Bis 2020 wird sich der Solarwärme-Markt bei einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 12,5 % auf einen Zubau von 3,6 Mio. m2 Kollektorfläche im Jahr verdreifachen. Dabei steigt die solare Wärmeerzeugung auf 14 TWh/a (Solarthermie-Anlagenbestand 2011: 5,6 TWh). Erhebliches Wachstum dürften neben dem klassischen Marktsegment der Ein- und Zweifamilienhäuser mittelfristig neue Einsatzbereiche im Mehrfamilienhaus- und Nicht-Wohnbereich beisteuern. Das sind Kernergebnisse der Studie „Fahrplan Solarwärme“, die der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) vorgestellt hat.

Energiewende auf den Wärmemarkt ausdehnen


„Die Solarbranche steckt sich sehr ehrgeizige, aber auch realistische Ziele, damit Solarwärme einen immer kosteneffizienteren Beitrag zur Energiewende leisten kann“, erläuterte Helmut Jäger, Vizepräsident von BSW-Solar. „Es ist höchste Zeit, die Energiewende auf die Wärmeerzeugung auszudehnen, damit fossile Brennstoffe überflüssig werden. Die Politik kann mit verlässlichen Instrumenten für die erneuerbare Wärme und der Unterstützung von innovativen Marktsegmenten bei der Solarwärme enorme positive Klimaeffekte erreichen und starkes Wachstum anstoßen.“ Der Fahrplan Solarwärme sieht jedoch auch die Branche vor großen, aber lösbaren Aufgaben, um die Entwicklungsziele zu erreichen.

Solaranlagen werden günstiger


Erhebliche Fortschritte erwarten die Autoren der Studie, die die Beratungsunternehmen Technomar und co2online sowie das Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik der Universität Stuttgart erstellt haben, bei der Senkung der Produktionskosten durch den Einsatz innovativer Technologien, günstigere Fertigungsverfahren und der Entwicklung alternativer Speicherkonzepte. „Solarwärme-Systeme werden bis 2020 um 14 % günstiger werden, bis 2030 sogar um mehr als 40 %. Damit stärkt Solarwärme entscheidend ihre Wettbewerbsfähigkeit“, erwartet Technomar-Geschäftsführer Zsolt Krémer.

Prozesswärme soll Wachstumstreiber werden


Wichtiges Standbein der Solarwärme-Branche bleibt weiterhin das klassische Marktsegment der Ein- und Zweifamilienhäuser, in dem bis Ende 2011 bereits mehr als 1,6 Mio. Solarwärme-Anlagen errichtet wurden. Künftig sollen weitere Einsatzfelder außerhalb des Wohnbereichs erschlossen werden. Jäger: „Die industrielle Prozesswärme kann zum Wachstumstreiber werden, wenn das Potenzial der Solarwärme umfänglich für die Energiewende genutzt wird.“ Im Jahr 2030 könnten der Studie zufolge über 10 % des Wärmebedarfs der deutschen Industrie (bis 100 °C) aus Solarwärme-Anlagen stammen.

Optimierungspotenziale in allen Bereichen


Die Studie „Fahrplan Solarwärme“ definiert sechs strategische Fokusthemen, mit deren Hilfe die Branche die ambitionierten Ziele erreichen möchte. Ansatzpunkte sind zum Beispiel Forschung und Entwicklung im Bereich Speichertechnologie, um die Kosten für Solarwärme-Systeme zu senken bzw. durch Effizienzsteigerung die Amortisationszeit der Anlage zu verkürzen. Auch die Installation soll durch vereinfachte Montagesysteme und Standardisierung weiter optimiert werden. Zusätzliche Marktsegmente sollen durch verbesserte Systemlösungen und durch bedarfsgerechte Informationen für neue Zielgruppen erschlossen werden. ■

Download: Präsentation des Fahrplans Solarwärme