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ENTWICKLUNG

Monitoring-System entlarvt Stromfresser

Verbraucht die Waschmaschine mehr elektrische Energie, weil sie verkalkt ist oder die Lager verschlissen sind, kommt das böse Erwachen erst mit der Stromrechnung am Ende des Jahres. Der zweite Kühlschrank im Keller wurde versehentlich nicht richtig geschlossen und wird zu Dauerläufer… Ein neues Monitoring-System entlarvt Stromfresser, bevor es teuer wird – und gibt per SMS eine Empfehlungen: „Bitte lassen Sie Ihre Waschmaschine überprüfen.“

Sensoren an jedem Elektrogerät
Grundlage dieser Warnungen ist ein Monitoring-System, das Forscher am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Erlangen entwickelt haben. „Sensoren an jedem Elektrogerät messen kontinuierlich die Stromleistung“, erklärt Projektleiter Peter Heusinger, „Die Sensoren senden diese Information an einen Server, der sich als Hutschienenmodul im Sicherungskasten verbirgt.“ Im Server berechnet ein Programm für jedes Gerät den aktuellen Stromverbrauch und vergleicht die Werte mit den früheren.

Hinweis auf Display oder Handy
Steigt der Stromverbrauch eines Kühlschranks langsam immer weiter an, könnte dies etwa daran liegen, dass die Dichtung brüchig geworden ist: Das System sendet einen entsprechenden Hinweis an den Besitzer. „Das kann in Form einer SMS sein, einer Nachricht auf einem Display in der Küche oder einer Nutzeroberfläche am Computer – je nachdem, wie der Anwender es wünscht“, bedeutet Heusinger. Der Nutzer kann sich nicht nur den mittleren Stromverbrauch der einzelnen Geräte anzeigen lassen, sondern den Verbrauch erstmalig auch während des Betriebs verfolgen. So lässt sich beispielsweise kontrollieren, ob das Sparprogramm der Spülmaschine hält, was es verspricht. Kommt ein neues Gerät hinzu, erkennt der Server dies selbstständig.

Prototyp auf Hannover Messe
Den Prototypen des Systems stellen die Forscher auf der Hannover-Messe vom 16. bis 20. April vor (Halle 13, Stand E27). „Es ist denkbar, dass zukünftig in jedem handelsüblichen Elektrogerät ein Stromsensor integriert ist“, meint Heusinger. „Dazu müssten die Sensoren allerdings zum Massenprodukt werden, was noch etwas Entwicklungsarbeit erfordert.“ Das Monitoring-System selbst ist dagegen schon recht weit fortgeschritten: In etwa einem Jahr könnte es marktreif sein. ToR

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