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ERNEUERBARE

Marktanreizprogramm: Biomasse holt auf

Die statistische Auswertung der Antragszahlen (bis Ende August) des Marktanreizprogramms zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt (MAP) verdeutlicht, dass der Markt das Förderprogramm für Solarthermieanlagen, Biomasseheizungen und Wärmepumpen gut annimmt, aber die verfügbaren Mittel bei weitem nicht ausschöpft. Insgesamt wurden bis Ende August 131.613 Anträge gestellt und 90.299 Anträge bewilligt. Bei Solarthermie und Wärmepumpen sind in den letzten beiden Monaten die Antragszahlen bezogen auf den Vormonat gesunken. Die Biomasseheizungen rangieren jetzt erstmals in 2008 vor der Wärmepumpe.

Wärmepumpen: Antragszahlen leicht gesunken
Vom Start weg gut angenommen war die Förderung effizienter Wärmepumpen. Nun sind die Antragszahlen den zweiten Monat in Folge gesunken. In den ersten acht Monaten wurden insgesamt 17.899 Anträge an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gerichtet. Verharren die Antragszahlen für Wärmepumpen bis zum Jahresende auf dem August-Niveau (2288), summieren sich bis zum Jahresende knapp 27.000 Anträge. Traditionell stark im Verkauf war in den letzten Jahren (außer in 2007) immer der Herbst. Die gerade deutlich steigenden Gaspreise könnten den Absatz zusätzlich ankurbeln. Der Bundesverband Wärmepumpe meldete Mitte August sogar eine mehrschichtige Auslastung bei den deutschen Herstellern und in einigen Bereichen Lieferzeiten.

Biomasse: Es geht bergauf
Die Antragszahl für Biomasseheizungen war von Mai auf Juni um ca. 44% und von Juni bis Juli noch einmal um 10% gestiegen. Der Trend hat sich fortgesetzt, im August stieg die Antragszahl nochmals um 11%. In den ersten acht Monaten wurden insgesamt 19.405 Anträge gestellt, davon entfielen 8940 (45%) auf automatisch beschickte Pellet-Heizkessel mit 5 bis 50 kW Heizleistung und 91 (1%) auf automatisch beschickte Pellet-Heizkessel über 50 bis 100 kW. Schreibt man die Antragszahlen für Biomasseheizungen vom August (3693) bis zum Jahresende fort, kommt man auf 34.200 Anträge bis zum Jahresende. Schreibt man ebenfalls die Pelletheizkessel-Quote fort, wird bis zum Jahresende eine Zuschussförderung für etwa 16.000 Pellet-Heizkessel beantragt.



Solaranlagen: Rekord in Sichtweite
Die Antragszahl für thermische Solaranlagen ist nach kontinuierlichem Zuwachs bis Ende Mai binnen Monatsfrist um 70% gestiegen. Im Juli gab es einen Rückgang von 6% im August von 11% gegenüber dem Vormonat. Die Signale aus dem Markt sind aber eindeutig: Mit weiter steigenden Antragszahlen ist zu rechnen. Aktuell gibt es eher Kapazitätsengpässe, sodass einige Hersteller ihre Produktion bereits voll auslasten und/oder die Kapazität erweitern. Der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) prognostizierte Mitte September bezogen auf die Kollektorfläche ein Wachstum von 82% in 2008 gegenüber dem Vorjahr. Bis Ende August wurden insgesamt 92.684 Anträge gestellt. Mit einer linearen Fortschreibung auf dem August-Niveau würde man bis zum Jahresende auf 160.000 Förderanträge kommen. Der bisher stärkste Zubau aus dem Jahr 2006 (rund 140.000 Anlagen, Quelle: BSW-Solar) würde nach diesen Prognosen deutlich übertroffen. 86% aller Solaranlagenanträge entfielen auf Flachkollektoren, 14% auf Röhrenkollektoren.

38% beantragen zusätzlich einen Bonus
Das Bonussystem wird mit einer Quote von aktuell 38% stark nachgefragt, Ende Juli lag die Quote allerdings bei fast 42%. Der Rückgang steht direkt mit den Solarthermie-Anträgen im Zusammenhang, seit Juli ist hier die Bonusquote deutlich gesunken. Von insgesamt 131.613 Anträgen auf einen Investitionszuschuss enthielten 50.291 einen Antrag auf einen Bonus bzw. mehrere Boni (insgesamt 76.433 Boni). Am häufigsten wurde mit 36% (26.773) der Umwälzpumpenbonus beantragt. 34% (26.304) beantragten den Kesselaustauschbonus, 15% (11.496) den Solarpumpenbonus. Der regenerative Kombinationsbonus wurde in 7870 Fällen (10%) und der Effizienzbonus in 3990 Fällen (5%) beantragt.

Antragsschwergewicht liegt im Süden
Die meisten Anträge im Marktanreizprogramm werden von Eigentümern aus Bayern und Baden-Württemberg gestellt. Auf den Freistaat entfallen 29% aller Anträge, auf das Musterländle 19%. Danach folgen Nordrhein-Westfalen (13%), Niedersachsen (9%) und Hessen (8%). Der Fördertopf ist noch prall gefüllt. Die Förderampel beim BAFA steht noch voll auf Grün. Am 18. September wurde angezeigt, dass noch 67% der Mittel zur Verfügung stehen. ToR

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