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Union Investment

Nachhaltigkeit beeinflusst Arbeitsplatzwahl

Im Wettbewerb der Unternehmen um die Gunst von Arbeitskräften werden die sozio-kulturellen Qualitäten von Bürogebäuden in den nächsten Jahren kräftig an Bedeutung gewinnen. Die Entwicklung ist vorgezeichnet: Nicht die technische Ausstattung (PC, Telefon, Geräte) oder die Größe des Büros entscheiden über die Zufriedenheit der Büroangestellten mit ihrem Arbeitsumfeld. Die Zufriedenheit und damit auch die Leistungsfähigkeit der Büroangestellten hängen in zunehmendem Maße von Faktoren ab, die Einfluss nehmen auf das subjektive Wohlbefinden am Arbeitsplatz.

Zu diesem Ergebnis kommt Union Investment in ihrer aktuellen Büronutzer-Studie, für die das Marktforschungsinstitut Ipsos im Februar insgesamt 3145 Büroangestellte von privatwirtschaftlichen Unternehmen und Institutionen in Deutschland befragt hat. Gefragt nach den wichtigsten Merkmalen eines idealen Büroarbeitsplatzes, nennen schon heute über 50 % der Angestellten spontan Wohlfühl- und Komfortaspekte wie „helle Räume mit Tageslicht“, „schallisolierte Büros“, „angenehmes Raumklima“ und „öffenbare Fenster“. Die Technische Gebäudeausrüstung bzw. ihre Qualität trägt also ganz maßgeblich zum idealen Büroarbeitsplatz und damit auch direkt zum Erfolg eines Unternehmens bei.

Wohlbefinden hat den höchsten Wert


Korrespondierend hierzu nehmen im Ranking der Eigenschaften, die für einen Büroarbeitsplatz als wichtig bzw. sehr wichtig beurteilt werden, die Themen „allgemeines Wohlbefinden im Büro“ (80 %) und „Helligkeit bzw. Beleuchtung durch Tageslicht“ (78 %) die vorderen Plätze ein. Demgegenüber spielen Kriterien wie „technische Ausstattung des Arbeitsplatzes“ (65 %), „Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln“ (50 %), „Sicherheit der Umgebung“ (44 %), „Größe des Büros“ (41 %), „innerstädtische Lage des Büros“ (21 %) oder "Freizeitangebot in Arbeitsplatznähe“ (9 %) in allen zehn untersuchten Branchen eine weniger große Rolle.

„Die Nachfrage nach Gebäuden, die ein hohes Maß an Wohlbefinden gewährleisten, dürfte im Zuge des Aufschwungs am Arbeitsmarkt und des härter werdenden Wettbewerbs um hochqualifizierte Fachkräfte einen zusätzlichen Schub erhalten“, erwartet daher Dr. Reinhard Kutscher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH. „Die Ansprüche der Nutzer steigen – insbesondere was die Qualität des unmittelbaren Arbeitsumfeldes anbelangt.“

Mitarbeitern wollen einbezogen werden


Zwar zeigen sich momentan 47 % der befragten Angestellten mit Büros in Innenstadtlagen, 38 % mit Büros in Stadtteil- bzw. Stadtrandlagen und 31 % mit Büros in Industrie- bzw. Gewerbelagen mit ihrem Büroarbeitsplatz sehr bzw. außerordentlich zufrieden - mit signifikant höheren Werten bei Büroangestellten in Einzelbüros (56 % Zustimmung) als bei Angestellten in Zweier-Büros (43 %), Dreier- bis Vierer-Büros (36 %) oder Großraumbüros (28 %).

Gleichwohl wünschen sich insgesamt 40 % der befragten Bürobeschäftigten, dass ihr Arbeitgeber mehr in die Qualität der Büroarbeitsplätze investiert. Und rund 46 % erwarten, dass ihre Vorstellungen und Wünsche an den Büroarbeitsplatz stärker in die Entscheidungsprozesse einfließen. Ein weiterer erstaunlicher Wert: Nur 28 % der in der Umfrage berücksichtigten Unternehmen erfassen die Wünsche der Mitarbeiter an den Arbeitsplatz systematisch. Dort erfolgt die Erhebung in erster Linie über Mitarbeiterbefragungen, im Rahmen von Personalgesprächen und über das betriebliche Vorschlagswesen.

Hohe Bereitschaft für Verhaltensänderung


Mehrheitlich überraschen dürfte die Entscheiderebene das hohe Bewusstsein der Büroangestellten für Fragen der Nachhaltigkeit. „In der nachhaltigen Nutzung des Gebäudes liegt ein enormes ökologisches und ökonomisches Potenzial – die Bereitschaft bei den Büromitarbeitern für eine Verhaltensänderung ist weitaus höher als viele das im Management erwarten“, sagt Kutscher. So ist fast die Hälfte der befragten Büroangestellten überzeugt, durch ihr Verhalten im Büro einen Beitrag zum aktiven Umweltschutz leisten zu können.

Jedoch sieht sich gerade einmal ein Viertel der Befragten hierin von ihren Arbeitgebern ausreichend unterstützt. Folgerichtig fordert jeder dritte Befragte von seinem Unternehmen eine aktivere Unterstützung in Sachen Umweltschutz – mit durchaus unterschiedlichen Motiven. Rund 40 % aller Befragten sehen in der „Nachhaltigkeit“ einen wesentlichen Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens. Rund 30 % sind der Meinung, dass sich durch ein aktives Engagement für den Umweltschutz das Ansehen des Unternehmens bei Kunden und Mitarbeitern noch verbessern würde.

Verhaltensrichtlinien selten zu finden


Wie die Büronutzer-Studie von Union Investment zeigt, hält das Thema „Nachhaltigkeit“ auch in ökologischer Hinsicht schrittweise Einzug in die deutschen Büros. Für die Angestellten wird das Umweltengagement im Büro insbesondere in Form von Green IT, Recyclingpapier und dem Einsatz von Mülltrennsystemen sichtbar, welche sich offensichtlich bereits in jedem zweiten Unternehmen durchgesetzt haben. Demgegenüber sind Verhaltensrichtlinien für Energiesparmaßnahmen oder aktiven Umweltschutz erst in 18 % der befragten Unternehmen zu finden, vornehmlich in Großunternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern. Spezielle Maßnahmen zur Sensibilisierung der Angestellten für das Thema Umweltschutz führen ebenfalls gerade einmal 18 % der untersuchten Unternehmen durch. ■

1) Für die Studie befragte das Marktforschungsinstitut Ipsos im Auftrag von Union Investment im Februar 2011 online-repräsentativ Büroangestellte in Deutschland, die in Büroräumen von privatwirtschaftlichen Unternehmen und Institutionen tätig sind und einen überwiegend Teil ihrer Arbeitszeit in ihrem Büro verbringen. Insgesamt wurden 3145 Online-Interviews durchgeführt. Befragt wurden Büronutzer aus den Branchen Beratung (289), Gesundheitswesen (262), IT/Telekommunikation (208), Vertrieb/Handel (469), Information/Kommunikation (313), Finanzen/Versicherungen (322), Versorger (55), Transport/Logistik (178), Herstellung/Produktion (559), Wissenschaftliche und technische Dienstleistung (302) und Sonstige (188).