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Stiebel Eltron

“Können nicht auf die Politik warten“

100 Tage nach dem Beschluss des Bundesrats aus der Kernenergie auszusteigen, ist man bei Stiebel Eltron, Holzminden, über die Umsetzung der Energiewende im Gebäudesektor enttäuscht. Denn am 8. Juli 2011 fand ausgerechnet das Gesetz zur steuerlichen Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden keine Zustimmung, weil die Länder die Verteilung der Finanzierungslast nicht akzeptieren wollten. Ursprünglich sollten Hauseigentümer die Kosten einer Komplettsanierung über zehn Jahre steuerlich absetzen können.

„Klimaschutzziele werden verfehlt“


Rudolf Sonnemann, Vorsitzender der Stiebel-Eltron-Geschäftsführung, kritisiert: „Energieeinsparungen in Gebäuden werden noch zu wenig genutzt. So läuft die Bundesregierung Gefahr, ihre Klimaziele zu verfehlen.“ Seit Jahren ist die Modernisierungsaktivität im Gebäudebereich viel zu gering, um die Ziele der Bundesregierung für 2020 und 2050 auch nur ansatzweise zu erreichen. Und drei Viertel der 18 Mio. Heizungsanlagen sind nicht mehr auf dem Stand der Technik. Doch die Bürger warten offenkundig auf verlässliche staatliche Anreize: Nach einer Emnid-Umfrage erneuern 47 % wegen zu geringer und unsteter Fördermittel ihre Heizungsanlagen noch nicht.

„Branche und Unternehmen müssen vorangehen“


Mit einer breit angelegten „Herbstkampagne 2011“ will Stiebel Eltron – mit der Wärmepumpentechnik Vorreiter bei der Nutzung erneuerbarer Energien für die Heizung und Trinkwassererwärmung – nun die Zurückhaltung der modernisierungswilligen deutschen Haushalte auflösen. Das Unternehmen setzt dabei insbesondere auf die gewachsenen Verbindungen zum bürgernahen Fachhandwerk. Sonnemann: „Wir können nicht länger auf die politische Ausgestaltung der Energiewende warten, jetzt müssen Branche und Unternehmen als Impulsgeber vorangehen.“ Sonnemann hält es allerdings für unumgänglich, die steuerliche Absetzbarkeit auf Teilsanierungen auszuweiten, um den ökologischen Umbau zum Erfolg zu bringen. Der Staat müsse berechenbare Rahmenbedingungen schaffen. Dann sei die Industrie in der Lage, die Erneuerung mit Marktmitteln voranzutreiben. ■

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