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ENERGIE

Heizenergieverbrauch 2011 leicht gestiegen

Der Heizenergieverbrauch in deutschen Mehrfamilienhäusern nahm im Jahr 2011 witterungsbereinigt leicht zu. Dennoch setzt sich der langfristige Trend zu einer besseren Energieeffizienz fort. Das ist das Ergebnis des ista-IWH-Energieeffizienzindex 1) , der jährlich gemeinsam vom Energiedienstleister ista und dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle ( IWH ) veröffentlich wird. Basis sind rund 3 Mio. Heizkostenabrechnungen.

„Der durchschnittliche Heizenergieverbrauch unterliegt normalen Schwankungen. Längerfristig betrachtet sinken die Verbrauchswerte in deutschen Gebäuden deutlich. Wir erwarten für 2012 aufgrund der aktuellen regen Sanierungs- und Bautätigkeiten wieder steigende Effizienzwerte“, erklärt Peter Ruwe, Geschäftsführer der ista Deutschland GmbH. Der durchschnittliche Heizenergieverbrauch (bezogen auf die Wohnfläche) stieg 2011 deutschlandweit auf 127,8 kWh/(m 2 a). Das ist ein Anstieg um 0,7 % (Vorjahr: 126,9 kWh/(m 2 a). „Ähnliche Entwicklungen gab es bereits in den Jahren 2006 und 2008, auch damals stagnierten die Kennwerte“ so Ruwe. Unterm Strich sank der Heizenergieverbrauch in den vergangenen sieben Jahren deutschlandweit jedoch erheblich: 2005 lag der Verbrauch noch durchschnittlich bei 142,5 kWh/(m 2 a).

Große regionale Unterschiede


Nach wie vor gibt es große regionale Unterschiede in Deutschland. So ist der Energieverbrauch in den neuen Bundesländern mit 122,7 kWh/(m 2 a) erheblich niedriger als der Bundesdurchschnitt. Der Grund für die niedrigen Werte liegt vor allem in den umfassenden Sanierungen und Neubauten ab 1990 in Ostdeutschland. In den alten Bundesländern liegt der Energieverbrauch bei 129,7 kWh/(m 2 a) und erreicht damit jetzt den Stand der neuen Länder aus dem Jahr 2005. Innerhalb der alten Bundesländer gibt es zudem ein Nord-Süd-Gefälle: Im Nordwesten der Republik stehen die Mehrfamilienhäuser mit dem höchsten Heizwärmeverbrauch. In den wirtschaftlich starken Regionen im Süden dagegen sind die Gebäude deutlich effizienter.

Verbrauchstransparenz verbessert Energieeffizienz


„In manchen Regionen in Deutschland stellt die vorhandene, zumeist ältere Bausubstanz die Besitzer vor Herausforderungen. Als Alternative zu Sanierungen fördern wir daher kostengünstige Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Dazu gehört beispielsweise die regelmäßige Verbrauchsinformation durch das Energiedatenmanagement“, so Ruwe. Mit dem Energiedatenmanagement ist die monatliche Kontrolle des eigenen Energieverbrauchs und der -kosten möglich. Die erfassten Verbrauchsdaten werden ausgewertet und Verwaltern und Mietern über ein Online-Portal zur Verfügung gestellt. Diese Verbrauchstransparenz hat sich als wirkungsvoll erwiesen: Rund 15 % der Energiekosten können durch die regelmäßig Verbrauchsinformation laut ista eingespart werden. ■

1) Grundlage des ista-IWH-Energieeffizienzindex sind Energieverbrauchskennzahlen, berechnet nach dem Verfahren VDI 3807. Der Index enthält daher ausschließlich den Endenergieverbrauch für Raumheizung. Die Berechnung der regionalen Kennwerte erfolgt dabei in mehreren Schritten. Zunächst werden gebäudespezifische Energieverbrauchskennzahlen errechnet. Grundlage sind dabei die eingesetzten Rohenergiemengen für Raumwärme, die mit ihrem Heizwert multipliziert den gebäudespezifischen absoluten Heizenergieverbrauch einer Abrechnungsperiode in kWh abbilden. Die so ermittelte Energiemenge für Raumheizung wird danach um die regionalen klimatischen und witterungsbedingten Einflüsse (den ortsgenauen Klimafaktoren des Deutschen Wetterdienstes) der betreffenden Periode bereinigt und durch die beheizte Wohnfläche des Gebäudes dividiert. Die so berechneten Energiekennzahlen werden im Anschluss für Raumordnungsregionen aggregiert.