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IWR

Kleinabnehmer finanzieren billigen Strom

Die Strompreise steigen in Deutschland für Haushalte und das Kleingewerbe unter anderem weiter an, weil sie die Strompreise der Großabnehmer über die EEG-Umlage immer stärker subventionieren (müssen). Im Jahr 2013 beläuft sich die finanzielle Unterstützung der Großkunden durch die übrigen Stromverbraucher voraussichtlich erstmals auf über 7 Mrd. Euro, berichtet das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR).

Ökostrom senkt Strompreise...


Von den 7 Mrd. Euro entfallen allein auf die Ausnahmereglungen von der EEG-Umlage für Unternehmen mehr als 4,3 Mrd. Euro, die von den privaten und kleingewerblichen Stromverbrauchern kompensiert werden müssen. Hinzu kommen die gesunkenen Einkaufspreise durch die steigende Ökostrommenge, die eine weitere Entlastung von rund 3 Mrd. Euro bewirken, so das IWR.

...nur für Großabnehmer


So kostet aktuell Grundlaststrom zur Lieferung im Jahr 2016 nur noch 3,5 Ct/kWh. Das ist schon heute 40 % unterhalb des Preises vor dem Atomausstieg im Jahr 2011. „Die Haushalte subventionieren die Ausnahmeregelungen und die Rekordtiefs bei den Strompreisen für Großabnehmer über eine steigende EEG-Umlage“, kritisierte IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch den Umverteilungsmechanismus. „Der Ökostrom senkt die Strompreise auf immer neue Rekordtiefs, aber den finanziellen Nutzen daraus haben nicht die privaten Verbraucher und das Kleingewerbe, sondern vor allem die großen Stromabnehmer, die sich günstig eindecken können.“

Termin- und Spotmarkt an der Strombörse


Strom wird an der Strombörse in zwei Marktsegmenten gehandelt: Termin- und Spotmarkt. Am Terminmarkt werden Stromeinkäufe für zukünftige Jahre getätigt. Großabnehmer können sich schon heute mit Strom für bis zu sechs kommende Jahre eindecken. Am Spotmarkt (EPEX Spot in Paris) werden dagegen Stromkontingente gehandelt, die tagesaktuell oder am nächsten Tag geliefert werden. In diesem Marktsegment wird der EEG-Strom verkauft, allerdings nicht als „grüner“ Ökostrom, sondern als umgewandelter „grauer“, also konventioneller Strom. Die sinkenden Preise am Spotmarkt strahlen auf den Terminmarkt noch viel stärker aus und lassen die Einkaufspreise für die Großabnehmer auf historische Tiefststände wie vor zehn Jahren purzeln, erklärt das IWR. ■

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