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Aigners Energiekonzept

Abhängig von Energieimporten: Bayern bremst Erneuerbare aus

Bayerns Umweltministerin Ilse Aigner hat wenig Ideen, wie die Abhängigkeiten von Energieimporten reduziert werden kann.Foto: Helmut Meyer

Die drohende Importabhängigkeiten wurde noch einmal in einer Antwort der Landesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen deutlich. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner erwähnte diese Zahl bei der Vorstellung ihres neuen Energiekonzepts im Wirtschaftsausschuss des Landtags lieber nicht. Die Rahmenbedingungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien seien derzeit "echt schlecht", sagte Aigner im Wirtschaftsausschuss. Gleichzeitig will sich aber den Anteil der erneuerbaren Energien in Bayern in den kommenden zehn Jahren verdoppeln - von 35 auf 70 Prozent. Zauberei? Sie sagt aber: "Wir tun gut daran, hier keine Luftschlösser bauen zu wollen." Zudem ist die Regierung selbst schuld daran, dass die Regenerativenergie inzwischen ein Luftschloss sind. Zuschüsse für den Ausbau der erneuerbaren Energien sind seit 2005 mehrfach gekürzt worden und die 10H-Regelung hat die Windkraft komplett ausgebremst.

Energieeffizienz soll das Problem lösen

Die geplanten zwei Höchstspannungstrassen von Norddeutschland nach Bayern werden nicht bis 2021 fertiggestellt. Die zwei Trassen sollen gewährleisten, dass in Bayern auch dann genug Strom aus den Leitungen kommt, wenn der Atomstrom fehlt.

Im Jahr 2025 will Aigner von der in Bayern verbleibenden Stromversorgung 70 Prozent durch erneuerbare Energien decken. Jeweils bis zu 25 Prozent sollen Wasserkraft und Solar beisteuern, Biomasse 15 bis 16 Prozent und die Windenergie fünf bis sechs Prozent. Die Ausbauziele für Sonnenenergie und Windkraft sind von Aigner allerdings im Vergleich zum ursprünglichen Energieprogramm des Jahres 2011 reduziert worden. Aigner setzt vor allem auf  Energiesparen im Verkehr und in der Gebäudeheizung.

Hier die Ziele im Energiekonzept:

  • Klimaziel: Bis 2025 sollen die energiebedingten CO2-Emissionen auf 5,5 Tonnen pro Kopf reduziert werden.
  • Effizienzziel: Bis 2025 will Bayern die Primärenergieproduktivität um mindestens 25 Prozent gegenüber 2010 erhöhen.
  • Verbrauchsziele: Bayern will den Energieverbrauch senken und setzt sich dafür das Ziel, den Primärenergieverbrauch in Bayern bis 2025 gegenüber 2010 um 10 Prozent zu senken und beim Stromverbrauch den der dynamischen Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung Bayerns geschuldeten Anstieg der vergangenen Jahre auf ein Minimum zu reduzieren.
  • Ausbauziele der erneuerbaren Energien: Bis 2025 will Bayern den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 70 Prozent steigern.
  • Anteil regenerativer Energien am Endenergieverbrauch: Im Jahr 2025 sollen 20 Prozent des Endenergieverbrauchs aus regenerativen Energien gedeckt werden.
Hier geht es zum Energieprogramm.

(Nicole Weinhold)