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Versorger erwarten höhere Wechselzahlen

Vorbei sind die Zeiten, in denen die Verbraucher ihrem Stromlieferanten lebenslange Treue geschworen haben. 2007 haben nach Schätzungen der Bundesnetzagentur rund 1,3 Mio. Haushalte ihren Versorger gewechselt. Die Unternehmen machen sich deshalb zunehmend Sorgen um ihre Marktposition. 84% rechnen künftig mit höheren Wechselzahlen bei Privathaushalten. Gleichzeitig erwarten die Versorger in den kommenden Jahren ein deutlich schwächeres Wachstum. Vorbei sind also offenbar die Zeiten glänzender Zahlen. Das sind die Ergebnisse des Branchenkompass 2008 Energieversorger von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Zunehmend untreue Kunden
Noch im vergangenen Jahr haben viele Energieversorger Rekordergebnisse gemeldet. Nun blicken die Unternehmen mit gedämpften Erwartungen in die Zukunft. 53% der Befragten rechnen für ihre Branche bis 2010 mit einer schlechteren Entwicklung als für die Gesamtwirtschaft. Insbesondere die großen Energieversorger beurteilen die künftige Geschäftsentwicklung negativ. Vor allem die Regulierungsbeschlüsse des Gesetzgebers drücken auf die Stimmung, ebenso aber auch die zunehmende „Untreue“ der Kunden. Eine Hochrechnung der Verbraucherzentrale Berlin ergab, dass momentan jeder Prozentpunkt Preiserhöhung eines Stromversorgers 1% der Abnehmer zum Wettbewerb abwandern lässt.

Versorger setzen stärker auf Neukundengewinnung
Die Unternehmen bemühen sich deshalb, die Kundenloyalität zu stärken, etwa indem sie eine hochwertige Energieberatung anbieten. Strategisch setzen die Versorger jedoch stärker auf Neukundengewinnung - auf einem gesättigten Markt ist das allerdings keine einfache Aufgabe. Um die Vertriebsbasis zu erweitern, planen viele Versorger die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, darunter auch Konkurrenten. Mehr als vier von fünf Versorgern wollen mit Stadtwerken kooperieren. Denn diese haben immer noch die Hoheit über den Endverbraucher. Mit Regionalversorgern, die auf dem Land eine ähnlich starke Stellung innehaben wie die Stadtwerke in den Städten, wollen rund drei Viertel der Versorger Partnerschaften eingehen.

Neue Wettbewerber durch intelligente Zähler
Bereits in den vergangenen Jahren haben immer mehr Stromversorger auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen außerhalb der Energiebranche gesetzt. Dieser Trend ist zwar leicht rückläufig, doch knapp jeder zweite Befragte plant auch in der Zukunft eine Vertriebskooperation mit Banken, jeder fünfte Versorger möchte mit Versicherungsgesellschaften zusammenarbeiten. Hinzu kommt ein neuer Trend: Jeder vierte Versorger streckt seine Fühler nach Immobiliengesellschaften aus. Hier spielt der Zugang zu den Zählern und damit zur Kundenschnittstelle eine wichtige Rolle. Wegen der Liberalisierung des Zählermarktes und der zunehmenden Verwendung intelligenter Zähler ist mit neuem Wettbewerb zu rechnen.

Für den „Branchenkompass Energieversorger 2008“ wurden 100 Führungskräfte aus 100 der größten Energieversorgungsunternehmen Deutschlands zu den Branchentrends, Investitionszielen und Unternehmensstrategien befragt. ToR

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