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AG Energiebilanzen

2012-3.Q: Energieverbrauch stagniert

Der Energieverbrauch in Deutschland stagniert. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres lag der Verbrauch an Primärenergien mit insgesamt 9905 PJ (2751,4 TWh) oder 338,0 Mio. t SKE1) nur marginal über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) auf Basis vorläufiger Berechnungen ermittelte, wurden die verbrauchssteigernde Effekte der kühleren Witterung, des leichten Wirtschaftswachstums sowie der diesjährige Schalttag offenbar durch verbrauchsdämpfende Faktoren wie Energieeffizienzsteigerungen und die statistischen Effekte des Kernenergieausstiegs (vgl. Bericht von TGA Fachplaner) weitgehend ausgeglichen.

Mineralöl und Erdgas


Der Mineralölverbrauch lag in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 knapp 1 % unter dem Wert des Vorjahres und setzte damit seine rückläufige Entwicklung fort. Der Absatz von leichtem Heizöl 2) verharrte auf dem Niveau des Vorjahres. Der Erdgasverbrauch verminderte sich um knapp 2 %. Vorrangigen Einfluss auf diese Entwicklung hatte der rückläufige Erdgaseinsatz zur Strom- und Wärmeerzeugung in Kraftwerken.

Kohlen und Kernenergie


Der Verbrauch von Steinkohle erhöhte sich um über 3 %. Während der Einsatz in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung aufgrund der in den letzten Monaten erhöhten Auslastung um nahezu 6 % anstieg, verminderten sich die Lieferungen an die Stahlindustrie um gut 3 %. Der Verbrauch an Braunkohle stieg im Zuge der Inbetriebnahme von drei neuen Kraftwerksblöcken um knapp 6 %. Bis zum Jahresende werden mehrere Altanlagen vom Netz gehen, sodass der Einsatz zur Stromerzeugung wieder sinken wird. Die Kernenergie verringerte ihren Beitrag zur Energiebilanz im Zuge des Ausstiegsbeschlusses um knapp 13 %.

Erneuerbare Energien


Die Nutzung erneuerbarer Energien erhöhte sich insgesamt um über 9 %. Die Windkraft legte in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 um 7 % zu. Bei der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) gab es einen Zuwachs um 16 %. Die Photovoltaik setzte ihren Aufwärtstrend dynamisch fort und legte mit etwas mehr als 50 % besonders stark zu. Insgesamt deckten die erneuerbaren Energien in den ersten neun Monaten mehr als 12 % des gesamten inländischen Energieverbrauchs.

Energieverbrauchsprognose für 2012: Wie 2011


Die von AG Energiebilanzen auf Basis des Verbrauchs der ersten neun Monate erstellte Jahresprognose geht davon aus, dass der Energieverbrauch in Deutschland 2012 gegenüber 2011 weitgehend unverändert bleiben wird. Nur ein starker und andauernder Kälteeinbruch könnte noch zu einer stark abweichenden Entwicklung führen. ■

1) SKE: Steinkohleeinheit. 1 t SKE = 8141,1 kWh = 29.307,98 MJ, siehe auch: Energieeinheitenumrechner
2) In der Energiebilanz werden die Lieferungen an private Haushalte, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen dem Endenergieverbrauch gleichgesetzt.