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BDEW

2012-05: PV-Anlagen erzeugen 4 Mrd. kWh

Der Mai war nach neuesten Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ein Rekordmonat für die Photovoltaik: sie lieferte über 4 Mrd. kWh (4 TWh) Strom erzeugt. Dies entspricht etwa 10 % des monatlichen Stromverbrauchs in Deutschland und einem Plus von etwa 40 % im Vergleich zum Vorjahr. Bislang lag der Höchstwert bei 2,6 TWh im Mai 2011, so der BDEW. In der Zeit zwischen Januar und Mai wurden bislang insgesamt 10,5 TWh Solarstrom erzeugt (im Vorjahreszeitraum: 7,6 TWh). Die deutschen Windkraftanlagen produzierten im Mai 2,9 TWh Strom. Zwischen Januar und Mai erzeugten sie mit 22,0 TWh. (im Vorjahreszeitraum 18,4 TWh).

Das EEG-Konto ist zurzeit kräftig im Minus


Der starke Anstieg der PV-Einspeisung in diesem Jahr ist auf den weiteren Ausbau der Solaranlagen und die günstigen Sonnenverhältnisse zurückzuführen, so der BDEW. Aus dieser Entwicklung ergeben sich nach Berechnungen des Branchenverbands Mehrkosten. Sie belaufen sich bis jetzt auf 460 Mio. Euro mehr als im Zuge der Berechnung der EEG-Umlage 2012 geplant war. Es bleibe jedoch abzuwarten, wie sich das EEG-Konto im Laufe des Jahres weiter entwickeln werde. Wozu die Veröffentlichung in erster Linie dienen soll, zeigt, dass die tatsächliche Stromerzeugung nicht witterungskorrigierten Werten zur besseren Einordnung gegenübergestellt worden sind.

„Ausbau der Erneuerbaren wird unzureichend gesteuert“


Die Energiewirtschaft bemängelt, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien und die damit verbundenen Kosten nicht ausreichend gesteuert werden. Es würden die Prioritäten nicht mehr stimmen – während im Netzbereich die Kosten auf den Cent genau reguliert und Investitionen nicht ausreichend gefördert werden, türme sich über das des Erneuerbare-Energien-Gesetzes eine enorme Belastung für die Verbraucher auf, so Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Dabei dürfte die im BDEW organisierte Energiewirtschaft auch die Sorge treiben, wie sich die Abnehmer und Verbraucher wohl verhalten, wenn die Strompreis schneller als bisher steigen: Eine höhere Wechselbereitschaft und das Einsparen von Strom sind dort nicht unbedingt gerne gesehen. Bisher werden in den Diskussionen Strompreis und Stromkosten ohne jede Lernfunktion gleichgesetzt. Das gilt selbst für Industriezweige, die gerne ihren produktspezifischen Stromkonsum als physikalisch gegeben darstellen, obwohl noch enorme Potentiale existieren, meistens sogar sehr rentable Lösungen verfügbar sind.

„Marktintegrationsmodell für PV-Strom ist falsch“


Der Mai-Rekord passt dem BDEW gut ins Konzept, um noch einmal vor dem Tagen des Vermittlungsausschusses am 13. Juni 2012 seine Position zu unterstreichen. Müller: „Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, dass eine Kürzung der Solarförderung beschlossen wird.“ Allerdings gebe es neben der geplanten Förderkürzung in dem vorliegenden Entwurf zum EEG-Änderungsgesetz weiteren, erheblichen Verbesserungsbedarf. Falsch sei zum Beispiel der im Gesetzentwurf gewählte Weg zur Marktintegration des Stroms aus solarer Strahlungsenergie. Müller: „Es entstehen kostenrelevante Risiken für Netzbetreiber und Stromvertriebe sowie ein erheblicher Abwicklungsaufwand bei der Umsetzung dieses Modells. In Summe ist mit einer unnötigen und enormen Steigerung des Bürokratieaufwands zu rechnen, der entsprechende Kosten nach sich zieht und vom BDEW abgelehnt wird.“ ■

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