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IWR

Weniger Ökostrom aber EEG-Umlage steigt

Eigentlich soll mit der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) der Ausbau der erneuerbaren Energien finanziert werden. Laut Einschätzung der Bundesregierung könnte die EEG-Umlage im Jahr 2014 kräftig um 20 % auf über 6 Ct/kWh zunehmen. Jetzt belegen aber aktuelle Zahlen, dass die EEG-Umlage für die Stromkunden rasant steigen soll, obwohl die Ökostrom-Produktion im Jahr 2013 bisher gesunken ist, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR), Münster, mit. Nach den Daten der Strombörse EEX haben Wind- und Photovoltaik-Anlagen trotz Zubau in den ersten acht Monaten witterungsbedingt rund 1,3 Mrd. kWh bzw. 2,6 % weniger produziert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Strompreis für Großabnehmer auf 10-Jahrestief


„Die Ökostrom-Produktion sinkt und den privaten Verbrauchern drohen trotzdem deutlich höhere Strompreise“, sagt IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch. „Die Politik hat es geschafft, dass die Stromkunden nicht mehr für den Ausbau erneuerbarer Energien zahlen, sondern mit der EEG-Umlage immer mehr die niedrigen Strompreise der Großabnehmer und Industrie finanzieren, die auf ein 10-Jahrestief gefallen sind.“

Hintergrund


Im Jahr 2010 hat die Bundesregierung einen neuen Umverteilungsmechanismus für den EEG-Ökostrom eingeführt. Seitdem steigt die EEG-Umlage immer schneller an. Der Grund: die erneuerbaren Energien werden an der Börse verkauft und senken die Strompreise für die Industrie. Das ist positiv zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland. Gleichzeitig steigt jedoch die EEG-Umlage für die übrigen Stromverbraucher, weil diese über die EEG-Umlage die Differenz zwischen den Vergütungen für die Betreiber regenerativer Anlagen und den immer niedrigeren Strompreisen der Großabnehmer bezahlen.

Die Spirale beschleunigt sich, weil jetzt immer mehr Firmen auf eine EEG-Befreiung drängen. Mit der Zunahme der Ausnahmeregelungen zahlen immer weniger Stromkunden die EEG-Umlage. Das wiederum lässt die EEG-Umlage noch schneller steigen. Die sinkenden Strompreise und die zunehmenden Ausnahmeregelungen summieren sich in 2013 auf 7 Mrd. Euro, mit denen die privaten Stromverbraucher die Strom-Großabnehmer subventionieren. Tendenz für 2014: steigend. ■