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Siemens

GuD-Kraftwerk mit 60,75 % Wirkungsgrad

Die neue Gasturbine von Siemens hat im Kombibetrieb mit einer Dampfturbine eine Rekordmarke beim Wirkungsgrad gesetzt. Mit 60,75 % (netto) übertraf der Testlauf sogar die angepeilte Marke von 60 % deutlich. Die Vorgängergeneration hat einen Wirkungsgrad von 58,5 %. Die neue Turbine ist für 400 Megawatt (MW) im reinen Gasturbinenbetrieb und 600 MW im Gas- und Dampfturbinen (GuD)-Betrieb ausgelegt. Siemens bricht damit alle bisherigen Rekorde in Bezug auf Leistung, Wirkungsgrad und Betriebsflexibilität. Bei Tests unter realen Bedingungen konnten mehr als 500 MW in nur einer halben Stunde bereitgestellt werden. Durch den Anstieg an fluktuierender Stromeinspeisung von Windkraft- und Solaranlagen braucht man ausgleichende, schnell reagierende Großkraftwerke für die Stabilität im Netz.

Gasverbrauch sinkt um eine Drittel


Zudem ist die neue Anlage deutlich sparsamer als bisherige: Die neue Generation der Siemens-GuD-Kraftwerke verbraucht ein Drittel weniger Erdgas pro erzeugter Kilowattstunde als der Durchschnitt der derzeit weltweit installierten GuD-Anlagen. Gleichzeitig sinken auch die CO 2 -Emissionen um ein Drittel. Möglich wird diese Spitzenleistung durch ein perfektes Zusammenspiel von innovativer Gasturbinentechnik und den auf hohe Temperaturen und hohen Druck optimierten Schlüsselkomponenten der gesamten Anlage. Jede Turbine besteht aus mehr als 7000 Einzelteilen und wiegt in der 50-Hz-Variante 440 t. Im Inneren der Brennkammer herrschen bis zu 1500 C die Spitzen der Turbinenschaufeln erreichen mit rund 1700 km/h Schallgeschwindigkeit.

Prototypanlage nimmt kommerziellen Betrieb auf


Mehr als 750 Siemens-Mitarbeiter, darunter 250 Ingenieure, waren an der Entwicklung der Turbine und des neuen GuD-Kraftwerks beteiligt. Mehr als 500 Mio. Euro hat das Unternehmen in die Entwicklung, in den Bau und den Betrieb der Prototypanlage im bayerischen Irsching bei Ingolstadt investiert. Eineinhalb Jahre lang hatte das Unternehmen die Gasturbine in eigener Regie „auf Herz und Nieren“ getestet. Ab Mitte 2009 wurde für den Dampfturbinenbetrieb nachgerüstet. Nach der jetzt begonnenen Probephase wird E.on die Anlage noch in diesem Sommer in den kommerziellen Betrieb nehmen. ■