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Bodengleiche Duschen

Geliebt und doch oft ignoriert

TGA: Herr Lottmann, wer eine ansprechende, exklusive und designorientierte Badeinrichtung schätzt, steht – auch im Wortsinn – auf einer bodengleichen Dusche. Auch die barrierefreie Planung, also die Schaffung eines Umfelds, das den Bedürfnissen von älteren und körperlich behinderten Menschen entspricht, wird immer stärker nachgefragt. Mit welchen Lösungen gewinnt wedi, nach ­eigener Darstellung die Premiummarke in ­diesem Bereich, die Herzen der Duschenden?

Lottmann: Wir bieten Komplettlösungen aus einer Hand und im Falle der bodengleichen Dusche eine Bodenplatte mit einem speziellen, werksseitig dicht montierten Ablaufsystem. Sie besteht aus einem extrudierten und damit wasserundurchlässigen Polystyrol-Hartschaum, verfügt über ein integriertes Gefälle, ist Rollstuhl-belastbar und neben den gängigen Standardgrößen in zahlreichen Sonderanfertigungen erhältlich.

TGA: Woran liegt es, dass diese Variante des schönen und gleichzeitig stolper- und barrierefreien Duschens von vielen Architekten und Planern eher aus sicherer Entfernung begutachtet wird?

Lottmann: Es gibt zwei Bedenkenträger. Die einen hegen Zweifel an der zuverlässigen ­Abdichtung des Bodenablaufs. Ihre Zweifel stammen aus Erfahrungen mit den Normabdichtungen nach DIN 18195. Dieses System war nie ganz ­sicher, es konnten immer wieder Fehler beim ­Andichten, sei es am Ablauf, sei es am Übergang zur Wand, passieren.

wedi hat deswegen einen komplett anderen Ansatz gewählt: Der Firmengründer Helmut Wedi, gelernter Fliesenlegermeister, hat eine sehr variable und universell einsetzbare Materialkombination entwickelt. Sie ist die Basis für alle wedi-Systeme. Für das Fundo-Duschelement haben wir eine Kombination mit einem speziell entwickelten Ablaufsystem geschaffen. Mit einem einmaligen Steckverbindungssystem stellt sie sicher, dass bei der Verarbeitung vor Ort keine Fehler gemacht werden können. Der Handwerker ist sozusagen durch das System gezwungen, eine Dichtigkeit herzustellen. Darüber hinaus sind bei der Montage nur ganz wenige Handgriffe nötig, was ja auch die Fehlerquote gegen Null laufen lässt.

TGA: Und die zweiten Bedenkenträger?

Lottmann: Die zweifeln an der Druckfestigkeit. Unsere Unterkonstruktion ist aber so stabil, dass sogar in Verbindung mit Glasmosaik eine Punktbelastung von 90 kg schadenfrei vom Duschelement aufgenommen wird. Besonders bei kleinformatigen Fliesen ist die Eigenstabilität des Duschelements von großer Bedeutung, da hier die lastverteilende Wirkung der Fliese, unabhängig von der Art des jeweiligen Verlege- und Fugenmörtels, schlechter ist. Bei einer Verwendung von Rollstühlen oder Duschrollstühlen empfehlen wir deshalb Fliesen mit einer Kantenlänge von mindestens 50 mm. Aussagen, welche Mindestfliesengröße für eine schadensfreie Konstruktion in Abhängigkeit der jeweiligen Belastungen notwendig ist, werden jedoch nur von wenigen Duschelementherstellern getroffen.

TGA: Offizielle Prüfvorgaben und vorgegebene technische Mindesteigenschaften für bodengleiche Duschelemente existieren nicht. Somit liegt die Vorgabe, welchen Belastungen die Dusche standhalten muss, im Ermessen der Hersteller?

Lottmann: Nur wenige Hersteller haben sich den strengen Augen eines Prüfinstituts gestellt und ihr System auf Herz und Nieren prüfen lassen. In Anlehnung an bestehende Prüfgrundsätze für Verbundabdichtungen sowie an die zu erwartenden Belastungen im Duschbereich haben wir unser Fundo-Duschelement von einem externen Prüfinstitut testen lassen. Es wurden Dichtigkeitsprüfungen des werksseitig dicht montierten Bodenablaufs sowie Dichtigkeitsprüfungen der Beschichtung mit 1,5 bar Wasserdruck durchgeführt. Darüber hinaus haben wir die Haftzugfestigkeiten des Fundo-Duschelements nach Trocken-, Wasser- sowie Kalilaugelagerung ermitteln lassen. Die Prüfung erfolgte ohne Fliesen. Des Weiteren wurden rollende sowie punktuelle Lasten, die bei Benutzung der Dusche mit einem Rollstuhl, einer Gehhilfe oder der kurzfristigen Belastung mit einer Stehleiter auftreten, im Prüfaufbau berücksichtigt.

TGA: Welche Eigenschaften sind jetzt verbrieft?

Lottmann: Das Gesamtergebnis der Prüfungen kann sich sehen lassen. Bei allen Dusch­elementen wurde eine 100%ige Dichtigkeit im Bereich des Ablaufs sowie der Beschichtung festgestellt. Die Mindesthaftzugwerte nach Wasserlagerung lagen bei 0,6 N/mm2. Die Druckfestigkeiten wurden, so wie ich es eben bereits beschrieben habe, bestätigt. Das Duschelement bietet damit für die zu erwartenden Belastungen einen ausreichend stabilen Untergrund.

TGA: Ich versetze mich nun in die Lage des Architekten und werde eventuell zum dritten Bedenkenträger. Denn als Architekt muss ich die zahlreichen unterschiedlichen baulichen Gegebenheiten, Vorstellungen und Vorschriften in Einklang bringen. Und dem möchte ich ohne großen Zeit- und Arbeits­aufwand gerecht werden…

Lottmann: …aber gerade das ist ja ein Grund, warum Architekten, Planer oder Bauunternehmer „die Platte von wedi“ ausschreiben. Mit ihr kann jede denkbare Idee mit einer hohen Kalkulations- und Produktsicherheit in die Tat umgesetzt werden.

TGA: Bitte erklären Sie das an einem Beispiel.

Lottmann: Ich denke dabei an unseren ­Variantenreichtum hinsichtlich der Abläufe. Bei uns finden Sie bodengleiche Duschelemente mit zentralem oder dezentralem, mit senkrechtem oder waagerechtem Ablauf und selbstverständlich auch mit der jetzt im Trend liegenden Linien­entwässerung. Stehen nur 97 mm für den Einbau in den Boden zur Verfügung, kommt die „wedi Fundo Mini Max“ zum Einsatz. Und mit der „wedi Fundo Feuerstopp“ werden alle Anforderungen der deutschen Brandschutzbestimmungen erfüllt. Darüber hinaus bieten wir unser bodengleiches Duschelement in jeder nur denkbaren Größe und Form an, es kann sogar mitten im Raum stehen und es ist mit jedem Material im Dünnbettver­fahren, sei es Keramik oder Glas, ganz nach ­Belieben gestaltbar.

TGA: Vielen Dank für das Gespräch.

1) Martin Lottmann (52) ist studierter Bauingenieur. Bevor er 1996 Leiter Anwendungstechnik bei wedi wurde, war er für einen großen Bauchemiehersteller technischer Berater in der Anwendungstechnik. Seit 2007 ist Lottmann Leiter Entwicklung und Anwendungstechnik bei wedi. https://www.wedi.net/

Martin Lottmann:

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Martin Lottmann:

„Per Steckverbindungssystem stellen wir sicher, dass bei der Verarbeitung vor Ort keine Fehler gemacht werden können.“

© wedi

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