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Geberit UP320 und Duofix

Entstanden in der Innovationsfabrik

2002 hat Geberit den Unterputzspülkasten UP300 in allen seinen Märkten erfolgreich eingeführt. Die besten Auszeichnungen sind natürlich Verkaufszahlen sowie das Echo von Planern und Installateuren. Und beide stimmen. Für den Endkunden wichtig: Betätigungsplatten im modernen Design. Die positive Resonanz lässt sich bei jeder Einführung neuer Platten messen, zuletzt bei der Bolero im April 2005, die das Sortiment auf sechs Designs komplettierte. Zeitgleich zu dem Erfolgsmodell UP300 wurde das Duofix-Montageelement überarbeitet und hat sich ebenfalls zu einer festen Größe im Markt entwickelt. Warum also neue Produkte?

Vereinfacht gesagt: Ein erfolgreiches Unternehmen muss ein Produkt erneuern, bevor sein Zenit überschritten wird. Für einen vorausschauend agierenden Hersteller hat jedes Produkt einen Lebenszyklus. Er startet mit der Markteinführung und endet mit der Entnahme aus dem Sortiment. Um dem Anspruch gerecht zu werden, den Standard für die Sanitärbranche immer wieder neu zu setzen, müssen nachfolgende Produkte mit verbessertem Nutzwert schon zur Verfügung stehen, bevor das etablierte Produkte seinen Höhepunkt im Markt überschreitet und in die Marktsättigungsphase übergeht.

Innovationsprozess Entwicklung

Um diesen vorausschauenden Ablöseprozess zu gewährleisten, beginnt bei Geberit die Nachfolgeplanung sehr frühzeitig. Für den Unterputzspülkasten UP300 und das Duofix-Montageelement wurden die ersten Ansätze für das Nachfolgeprodukt schon bald nach dessen Einführung verfolgt. Denn von der Erkenntnis bis zum neuen Produkt ist es ein langer Weg, der hier einmal skizziert werden soll.

Bei Geberit werden sämtliche Neuentwicklungen und Optimierungen anhand des strukturierten Innovationsprozess Entwicklung (IPE) in Angriff genommen. Er stellt sicher, dass das kreative Potenzial der Ideen bestmöglich genutzt wird und die Entwicklungsaktivitäten strikt auf die Bedürfnisse des Marktes ausgerichtet sind. Der IPE besteht aus sechs Phasen: Ideenaufbereitung, Konzept, Entwicklung, Umsetzung, Optimierung und Vermarktung.

Ideenaufbereitung

In der ersten Phase des IPE müssen die Bedürfnisse der Kunden möglichst genau in Erfahrung gebracht werden. Viele Impulse für die Nachfolgeprodukte des Unterputzspülkastens UP300 und des Duofix-Montageelements kamen aus Gesprächen mit Kunden und Mitarbeitern, die durch ihre regelmäßigen Besuche bei Planern und Installateuren deren Bedürfnisse, Wünsche, Probleme und manchmal auch Ideen kennen. Parallel dazu beobachten und analysieren Marketingexperten und Produktmanager Entwicklungstendenzen in den Märkten. Technische Trends werden erfasst und ihr Potenzial evaluiert. Am Ende der Ideensammlung und -aufbereitung erfolgt eine Bewertung und Auswahl.

Im zweiten Schritt wurden für die Nachfolgeprodukte in mehreren Kreativitäts-Workshops konkretere Ideen für Neuerungen erarbeitet. Diese bildeten die Basis für ein Befragungswerkzeug (Methode der Conjoint-Analyse), welches aufgrund von Kundenbefragungen Aussagen über Präferenzen von Kunden zu Produkten und Merkmalen liefert. Anschließend konnten mit den Ergebnissen die Konzepte auf die relevanten Kundenpräferenzen ausgerichtet werden.

Konzeptphase, Entwicklung

Für die zweite Phase, die Konzeptphase, konnten den Projektteams so konkrete Anforderungen in einem Marketingkonzept zur Verfügung gestellt werden. Hauptanforderung an den Unterputzspülkasten und das Duofix-Montageelement wurden mit einer noch einfacheren und schnelleren Montage formuliert, wobei sich für die Entwicklung des Unterputzspülkastens „werkzeuglose Montage“ herauskristallisierte. Bei den Betätigungsplatten wurde die nächste Designgeneration gewünscht.

Die Projektleiter begannen nun interdisziplinäre Teams für den Unterputzspülkasten und das Duofix-Montageelement mit Spezialisten aus allen bedeutsamen Fachgebieten und Kernkompetenzen zu bilden. Erst jetzt, auf Basis der formulierten Anforderungen, begann die eigentliche Entwicklung der Produkte. Dazu wurden Funktionen analysiert und in Kreativ-Workshops nach innovativen Lösungen gesucht, die den hohen Geberit-Standard und „werkzeuglos“ erfüllen konnten.

Für die werkzeuglose Befestigung des Montagerahmens der Betätigungsplatten war dazu einerseits der Rahmen am Unterputzspülkasten zu befestigen und anschließend gegen die verflieste Wand zu verspannen – aber eben ohne Werkzeug. Schlussendlich wurde folgende Lösung gefunden: Befestigungsbolzen werden in den Unterputzspülkasten eingesteckt, um 90° gedreht und anschließend der Rahmen mit Keilen verspannt.

Sobald die Idee für diese Funktion des Unterputz-Spülkastens im 3D-CAD Systemen ausgearbeitet war, konnten mit den firmeneigenen 3D-Printern schnell die ersten Prototypen bereitgestellt werden. Ihre einwandfreie Funktion wurde anschließend in umfassenden Tests geprüft. Der erste Praxistest kommt dann der Anwendungstechnik zu. Sie vertritt quasi den Installateur und seine Interessen, testet die Prototypen unter möglichst realistischen Bedingungen und bringt zudem als Kenner der Bautechnik in verschiedenen Ländern das notwendige Wissen für die Weiterentwicklung in die Projektteams ein. Zum Standard gehört bei Geberit auch, die Belastung der neuen Bauteile zusätzlich rechnerisch zu ermitteln und damit die erforderliche Lebensdauer abzusichern.

Die rechnerische Überprüfung der Belastungen und der Verformbarkeit ist aber nur einer von vielen Aspekten, die bei jedem neuen Produkt in den Firmenlabors durchgespielt werden. Denn stets müssen die Montagefreundlichkeit für den Installateur, die Sicherheit für den Planer, das Design für den Architekten und die Funktionalität für den Endverbraucher ein Optimum erreichen.

Das Produkt muss aber auch kostengünstig gefertigt werden können. Deswegen wird schon in der Entwicklungsphase parallel das Beschaffungs- und Fertigungskonzept erarbeitet. Dabei unterstützen Verfahrenstechniker, insbesondere bei der Auswahl der geeigneten Kunststoffe und bei der Gestaltung der Bauteile. Nichts wird dem Zufall überlassen: Selbst der Füllvorgang der Kunststoffschmelze wird vor der Herstellung der ersten Spritzgusswerkzeuge am Computer simuliert und fließt dann in die endgültige Werkzeugkonstruktion ein.

Umsetzung, Optimierung

Sind alle Einzelfunktionen fertig entwickelt, kann mit der eigentlichen Umsetzung begonnen werden. Dazu gehören die Beschaffung und das Einfahren der Betriebsmittel und Werkzeuge, die Qualifizierung der Lieferanten, die Verifizierung der Normerfüllung und das Einholen von Zulassungen. Neben den kontinuierlich begleitenden internen Tests wurden nun für den Unterputzspülkasten und das Duofix-Montageelement auch externe Tests in ausgewählten Märkten auf realen Baustellen durchgeführt, analysiert und für Detailoptimierungen ausgewertet. Dazu ist es wichtig, dass die neuen Produkte in serienreifem Zustand vorliegen, um reale Bedingungen zu schaffen. Gleichzeitig zu den Baustellentests wurden in den Labors alle benötigten Dauerbelastungsprüfungen durchgeführt.

Dass ein Bedarf für das Produkt besteht, wurde ja bereits in den ersten Phasen festgestellt und fortdauernd anhand der beobachteten Marktentwicklung neu überprüft. Trotzdem will jedes Produkt auch richtig vermarktet werden. Dazu wurden passend zur weltweiten Marketingkampagne Montagefilme erstellt und Dokumentationsmaterial für alle Zielgruppen in den verschiedenen Vertriebsgesellschaften in die lokalen Sprachen übersetzt. Zudem wurden die Mitarbeiter von Geberit in den Märkten zu den Produktneuheiten geschult und zur Verkaufsunterstützung mit dem benötigten Material ausgestattet. Parallel dazu wurden in den Geberit-Produktionsgesellschaften Lagerbestände aufgebaut, damit die Produkte dem Handel pünktlich und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

Vermarktung

Die neuen Produkte stehen nun mit Beginn der SHK Essen beim Handel bereit. Aus der anfangs gestellten Anforderung für eine noch einfachere und schnellere Montage ist der Geberit UP320 entstanden – der weltweit erste werkzeuglos montierbare Unterputzspülkasten mit neuen Betätigungsplatten für die höchsten Ansprüche im Bad. Beim Duofix-Installationselement konnte der Installationsnutzen auf ein noch höheres Maß gesteigert werden. Wir sind überzeugt, dass wir mit beiden erneut die Innovationskraft von Geberit unter Beweis gestellt haben und verdeutlichen können, was wir unter Know-how Installed verstehen.

Wer nicht zur Weltpremiere auf der SHK Essen (Halle 6, Stand 320) kommen kann, um den werkzeuglos montierbaren Unterputz-Spülkasten UP320, die neuen Sigma Betätigungsplatten und die neuen Duofix-Elemente kennenzulernen, kann dieses auf der „Spülkasten-Tour“ nachholen. Gemeinsam mit dem Großhandel präsentiert Geberit alle Messeneuheiten vom 31. März bis 10. April 2008 auf bundesweit über 1000 Veranstaltungen. Informationen zur Tour gibt es auf:

https://www.geberit.de/home//spuelkastentour

Lothar Weber

ist Product Manager International – Installation Systems, Geberit International AG, https://www.geberit.de/home/

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