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Senderanlage als Wärmequelle

Der Große Feldberg, mit etwa 880 m die höchste Erhebung im Taunus, ist einer von elf Senderstandorten des Hessischen Rundfunks (HR). Vom 118 m hohen Sendemast werden Hörfunk- und Fernsehprogramme in die Region ausgestrahlt Abb. 1. Um die beim Betrieb der Sendeanlagen entstehende Abwärme sinnvoll zu nutzen, entschied sich der Betreiber bei der Modernisierung des Heizsystems für den Einsatz einer Wärmepumpe. Die sechs DVB-T-Sender auf dem Großen Feldberg verfügen über eine Leistung von insgesamt jeweils 30 kW. Etwa 80 % davon gingen vor den Umbaumaßnahmen als Abwärme verloren. Als der Austausch der alten Ölheizung anstand, wurde eine Alternative für die Beheizung der 480 m2 großen Betriebsfläche und zur Trinkwassererwärmung gesucht, die zudem den Neubau eines Kamins überflüssig machen sollte.

Gemeinsam mit der TGA-Firma TechDesign, Frankfurt, die spezialisiert ist auf die Neuplanung, Sanierung und Revitalisierung von Produktions-, Büro- und Verwaltungsbauten sowie großen Gebäude- und Versorgungskomplexen, entwickelte Thomas Elsinger, einer der Elektroingenieure des HR vor Ort, die neue Energieversorgung. Dabei entschied man sich für den Einsatz einer Sole-Wasser-Wärmepumpe TTF 66 GM von Tecalor in Kombination mit einem 1500-l-Pufferspeicher Abb. 2. Als Wärmequelle wurden vier Sender in das System eingebunden, die jeweils 20 kW Senderverlustleistung für die Wärmepumpe bereitstellen. Installiert wurde ein 60 m langes Kupferrohrsystem, das nach Tichelmann durch die Sender geführt wird Abb. 3. Die darin befindliche Sole wird von der ca. 55 °C heißen Luft umströmt und kühlt die Temperatur im Sender auf etwa 30 °C. Eine Mischvorrichtung begrenzt die Eingangstemperatur der Wärmepumpe auf 22 °C, um ihren störungsfreien Betrieb sicherzustellen. Montiert wurde die Anlage von der Firma Essenpreis, Östringen. Die Wärmeverteilung über die gesamte Fläche erfolgt mit Konvektorheizkörpern. Elsinger hat seit Inbetriebnahme der Sole/Wasser-Wärmepumpe über die Verbrauchsdaten sorgfältig Buch geführt. Nach seinen Berechnungen konnten die Betriebskosten gegenüber der alten Ölheizung um die Hälfte gesenkt werden. Zusätzlich konnte der Einsatzzeit der Kältemaschinen verringert werden. https://www.tecalor.de/de/home.html