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Warnung vor steigenden Atomstrom-Kosten

Angesichts steigender Preise für Uran warnt die Energy Watch Group davor, den Mythos vom billigen oder wenigstens preisstabilen Atomstrom aufrecht zu erhalten. Seit dem Jahr 2000 ist der Weltmarktpreis von Uran auf das 20-fache gestiegen – von 7 US-Dollar auf 136 US-Dollar pro Pfund (Britisch Pound lb Uranoxid; Stand 25. Juni 2007).

Uranpreisanstieg treibt Stromerzeugungskosten
Bisher hat die Kernenergiewirtschaft immer argumentiert, dass Veränderungen beim Uranpreis praktisch keine Auswirkungen auf die Herstellkosten für Strom aus Kernkraftwerken hätten. Die jüngsten und absehbare weitere Preissteigerungen zerschlagen diese Hoffnung, wie Berechnungen der Energy Watch Group ergeben. Demnach muss sich der aktuelle Uranpreis bereits im Erzeugungspreis mit einem Plus von 0,67 ct/kWh niederschlagen, den die Kraftwerksbetreiber bisher mit 3 bis 4 ct/kWh kalkulieren. Ein weiterer Uranpreisanstieg wird je 100 US-Dollar pro Pfund die Stromerzeugungskosten um 0,5 ct/kWh verteuern.

2035 könnte Höhepunkt der Uranförderung überschritten werden
Die Wissenschaftler der Energy Watch Group halten Preissteigerungen auf mehrere Hundert Dollar je Pfund Uranoxid für realistisch, weil etwa ein Drittel des derzeit benötigten Urans aus Lagerbeständen stammt. Diese werden in den kommenden Jahren aufgebraucht sein. Die dann notwendige enorme Erhöhung der weltweiten Uranförderung sei nicht realisierbar, da selbst bei hohen Uranpreisen der Höhepunkt der Uranförderung schon um das Jahr 2035 überschritten werde. Sollte es zu einem Ausbau der Atomenergie kommen, wie ihn die IEA empfiehlt, würde der Brennstoff bereits deutlich früher knapp werden.

Abhängigkeit von Energierohstoffen muss verringert werden
Eine detaillierte Analyse dieser Zahlen findet sich in der Studie Uranresources der Energy Watch Group (November 2006). Dabei sind die Uranressourcen kein Einzelfall innerhalb der ressourcen-abhängigen Energiequellen, wie sich u.a. in der zuletzt veröffentlichten Studie über Kohlevorräte zeigt. Diese Erkenntnisse verdeutlichen aus Sicht der Energy Watch Group die Notwendigkeit, die volkswirtschaftlichen Risiken der Abhängigkeit von Energierohstoffen zu minimieren. Die in Kürze erscheinende nächste Studie der Wissenschaftlergruppe beschäftigt sich deshalb mit dem Wachstumspotenzial der regenerativen Energien. ToR

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