Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Pelletheizungen: Keine Gefahr für den Wald

Vor wenigen Jahren wurde der damals stark aufkommenden Holzpellet-Heizung eine vollkommen überzogene Feinstaubverantwortung untergeschoben (Zu Unrecht aufgewirbelt). Nun werden Holzpellet-Heizungen mit teilweise unrichtigen Argumenten erneut in ein schlechtes Licht gerückt. So wurde beispielsweise in „Der Siegel“ die Pelletherstellung mit einer nicht fachgerechten Forstwirtschaft und Praktiken wie der Wurzelrodung in Verbindung gebracht (Raubbau fürs Klima, Folgen des Pellet-Booms - Der Waldboden blutet aus). Einer sachlichen Überprüfung halten die Behauptungen nach einer Mitteilung des Deutschen Pelletinstituts (DEPI) aber nicht stand. Folgende Fakten führt das 2008 als Kommunikationsplattform gegründete DEPI dazu an:

Nur kleiner Anteil bei energetischer Nutzung
Der für die Pelleterzeugung benötigte Rohstoff stellt gegenüber den sonstigen energetischen Verwendungszwecken von Holz in Deutschland den mit Abstand kleinsten Anteil dar: Von den 2007 in Deutschland zur Holzenergie verbrauchten rund 52 Mio. m3 Holz sind nur 1 Mio. m3 Holzpellets zuzuordnen. Etwa 23 Mio. m3 wurden im privaten Hausbrand (Stückholz, Hackschnitzel, Briketts) sowie 27 Mio. m3 in Heizkraftwerken (Hackschnitzel, Holzreste) eingesetzt (vgl. Bundestagsdrucksache 16/11834 Energetische Nutzung von Holz).

Grundlage ist Sägerestholz
Im Hausbrand eingesetzte Holzpellets werden zum überwiegenden Teil aus den Sägewerken anfallenden Späne und Hackschnitzeln produziert.
Diese sind in Deutschland (auf der Basis einer nicht außerordentlich hohen Rundholznutzung von 70 Mio. m3) in so großen Mengen verfügbar (geschätzt 15 Mio. t), dass die heutige Anzahl an Pelletfeuerungen von 100.000 Stück mit einem Durchschnittsverbrauch von 5 t/a bei einer Verfügbarkeit von nur einem Drittel dieser Sägerestholzgrundlage verzehnfacht werden könnte.

Waldrestholz für Qualitätspellets nicht geeignet
Waldrestholzbestandteile, die zur Nährstoffversorgung des Waldbodens besser im Wald verblieben, wie Wurzeln, Kronen- oder Astmaterial, werden schon aus qualitativen Gründen nicht zur Herstellung von DIN-Plus-Pellets verwendet. Durch den natürlichen, hohen Mineralstoffanteil in diesen Waldrestholzbestandteilen würden sich die Brennstoffeigenschaften signifikant verschlechtern.

Kein Feinstaubproblem
Verglichen mit anderen Festbrennstoffheizungen sind die Feinstaubemissionen von Pelletfeuerungen aufgrund des genormten, trockenen Brennstoffs und einer kontrollierten vollautomatischen Heizung gering. Die Asche von Pelletheizungen enthält im Normalfall keine giftigen organischen Verbindungen und gilt deswegen als unbedenklich.

Falscher Unterton
Tatsächlich haben die in den Medienberichten angeprangerten Missstände (Wurzelrodung und flächiges Befahren von Waldbeständen) nichts mit dem Heizen mit Holzpellets, sondern nur etwas mit einer nicht pfleglichen Forstwirtschaft zu tun: Wurzelrodung ist in der deutschen Forstwirtschaft kein gängiges Verfahren und wurde jetzt in Nordrhein-Westfalen nur kurzfristig zur Sturmholzaufarbeitung und zur Räumung eingesetzt. Generell ist die Wurzelrodung in der deutschen Forstwirtschaft durch die hier verwendeten Waldzertifizierungssysteme nicht erlaubt. Und für die Pelletherstellung wären Hölzer aus Wurzelrodung nicht brauchbar. ToR


  Möchten Sie auf diesen Artikel verweisen?
Binden Sie einfach diesen Link in Ihre Internetseite ein:
https://www.tga-fachplaner.de/aktuelle-meldung/pelletheizungen-keine-gefahr-fuer-den-wald


Weitere Artikel zum Thema auf TGAonline
MAP: Antragsflut im Dezember
Verbände fordern Novellierung der 1. BImSchV
Deutsches Pelletinstitut nimmt Arbeit auf
Holzpellet-Heizung: Absatzzentren im Süden
Kutzner + Weber: Zugbegrenzer für Pellet-Feuerstätten

Links unserer Leser zu diesem Artikel
- Noch keine vorhanden -
Schicken Sie uns Ihren Link zum Thema: tga@tga-fachplaner.de

Google-Gadget: TGA-Meldungen brandaktuell auf Ihrer iGoogle-Seite
TGA-Newsletter : Frei Haus was TGA-Planer wissen müssen